Jährliche Archive: 2022


Neue Termine

Wir beenden das Jahr mit einer Liste neuer Termine, so könnt ihr diese schon mal in Kalender blocken, um nichts zu verpassen.

Wir freuen uns darauf alle Naturforscher und die, die es vielleicht 2023 werden möchten, im nächsten Jahr zu unseren Terminen begrüßen zu dürfen.

Unsere Termine im ersten Halbjahr 2023:

Samstag, der 14.01.

Samstag, der 11.02.

Samstag, der 18.03.

Samstag, der 22.04.

Samstag, der 13.05.

Samstag, der 24.06.

Samstag, der 15.07.

Die Themen sind immer passend zur Jahreszeit und auch angelehnt an landesweite Naturschutzaktionen.

Wir bitten stets um Anmeldung(spätestens donnerstags vor dem Termin), da wir erst bei einer Mindestanzahl von 4 Kindern in den Wald starten.  Ihr erreicht uns unter naju@nabu-hambruecken.de

Wir wünschen allen erholsame Feiertage,

Beate, Raphael und Nora


Weihnachtszauber in Hambrücken

Letzten Sonntag war es soweit, in Hambrücken fand wieder ein Weihnachtsmarkt statt. Auch die NAJU war mit einem Stand vertreten. Wir haben gemeinsam mit euch aus Naturmaterialien schöne Weihnachtsdekoration gebastelt. Aus der Weide, die vor wenigen Wochen geschnitten wurde, wurden Kränze gebogen. Diese dienten als Rohlinge, um daran Nadelzweige zu befestigen. Mit getrockneten Orangenscheiben, Hagebutten und Zapfen wurden daraus schnell schöne Weihnachtskränze. Außerdem konnte man  mit Nadelzweigen auch Gläser dekortieren, um diese anschließend als Teelichthalter zu benutzen.

Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme, trotz der frostigen Temperaturen, gefreut. Besonders freut uns natürlich, dass es auch neue Bekanntschaften und neue Anmeldungen zur NAJU Gruppe gab. Vielen Dank auch für die Spenden, die in unserer Sammeldose gelandet sind.

Für kurz Entschlossene treffen wir uns am Samstag, den 17.12. von 10  bis 13 Uhr an der Grillhütte. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder ein kleines Feuer machen dürfen, um mit Stockbrot das Jahr ausklingen lassen zu können.

Fragen und Anmeldungen zum Newsletter gern unter naju@nabu-hambruecken.de


Der Wald geht schlafen – oder wacht er auf?

Am Samstag trafen wir uns ausnahmsweise erst um 16 Uhr an der Grillhütte, denn wir wollten den Wald auch mal in Dämmerung erleben. Wir starten mit einem Spiel, bei dem die verschiedenen Tierarten der Zeit, in der sie aktiv sind, zugeordnet werden mussten. Das war gar nicht so einfach, aber gemeinsam konnten wir die Einteilung vornehmen. Dabei wurde schnell klar, dass der Wald in der Dämmerung erst so richtig zum Leben erwacht und es viele Tiere gibt, die in der Nacht aktiv sind. So werden sie nicht vom Menschen gestört und können Feinden entgehen, andere wiederum mögen es einfach etwas kühler und feuchter.

Wann ist welches Tier im Wald aktiv unterwegs?

Im Anschluss sind wir selbst in die Rolle eines nachtaktiven Tieres, der Fledermaus, geschlüpft und auf Mottenjadt gegangen. Die Fledermaus bekam die Augen verbunden und musste nur über das Echo der Motte versuchen, diese zu fangen. Während einer kleinen Stärkung wurde es immer dunkler und wir lauschten den neuen Geräuschen. Anschließend gingen tiefer in den Wald hinein. Dabei haben wir bewusst auf Taschenlampen verzichtet, damit sich unsere Augen an die Dunkelheit anpassen konnten. Entlang einer gespannten Leine durften die Kinder ein Stückchen alleine durch den abendlichen Wald laufen und so diesen ganz bewusst von einer anderen Seite wahrnehmen. Passend dazu erklang in der Nähe der Ruf eines Kauzes, während der Mond zwischen den Bäumen hindurch schien. In einem weiteren Spiel war die eine Hälfte der Kinder als Glühwürmchen unterwegs. Ausgestattet mit roten Taschenlampen haben sie sich im Umkreis verteilt und die anderen Kinder mussten sie nur anhand ihrer Blinksignale finden.

Auf dem Rückweg sollte ein Versteckspiel deutlich machen, dass wir in der Dunkelheit nicht alles einfach so erkennen können. Die Aufgabe war es sich am Wegesrand zu verstecken, aber nicht hinter einem Baum. Die anderen sollten versuchen ganz aufmerksam zwischen den ganzen Grautönen und Schattierungen die Verstecken zu entdecken, die Umrisse im dunkeln Wald also richtig zu deuten. Nachdem viele Baumstümpfe vergeblich für verstecke Kinder gehalten wurden, konnte das letzte Kind mit etwas Hilfe aus seinem Versteck geholt werden. Durch die dunkle Kleidung fiel er nicht auf, obwohl er nur mitten in einem lichten Busch saß.

Zum Abschluss durfte noch jedes Kind ein Streichholz entzünden, um im Feuerschein das beste Erlebnis des Abends zu nennen. Danach überließen wir den Wald wieder ganz den nachtaktiven Tieren.

ein ruhiger Abschluss im Streichholzschein

Pilze im Herbstwald

Wir haben das perfekte Herbstwetter genutzt und waren bei  milden Temperaturen und erfrischendem Regen im Wald auf Pilzsuche. Dabei hat uns der Pilzexperten Christian Fischer (1.Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ulm e.V.) unterstützt. Er hat uns allerhand spannendes Wissen über die vielen Pilze bei uns im Wald mitgebracht.

Mit Fähnchen ausgestattet sind die Kinder zu nächst selbstständig auf Pilzsuche gegangen. Die Fähnchen sollten helfen die Pilze auch bei der anschließenden Begehung wieder zu finden. Die Pilze wurden fachmännisch geerntet – mit all ihren Merkmalen. So hat der schleimige Wurzelrübling eine richtig lange, dicke Wurzel zum Ausgraben.

Bestimmen mit der Hilfe von Christian Fischer (1. Vorsitzender AMU e.V.)

Beim Pilzbestimmen helfen aber nicht nur die Augen, auch alle anderen Sinne sind gefragt. Der rosane Rettichhelmling ist an seinem scharfen Rettichgeruch zu erkennen. Ebenso riecht der gelbe Knollenblätterpilz nach Kartoffelkeller. 

Auch das Fühlen ist wichtig bei der Pilzbestimmung. Hierbei ist es gut zu wissen, dass Pilze nicht kontaktgiftig sind – Anfassen ist also immer erlaubt. Der samtige Schichtpilz ist auf seiner Oberseite so wunderbar weich, dass man sogar blind die Ober- und Unterseite voneinander unterscheiden kann. Auch kann man mit den Finger schon vor dem Ernten spüren, ob es sich um ein Lammellen- oder Röhrenpilz handelt. Aber Achtung, milchende Pilze können durchaus Hautreizungen verursachen. Die austretende Flüssigkeit also nur bei Kenntnis berühren.

Den Geschmackstest haben wir dann lieber dem Profi überlassen – hierbei ist es immer sehr wichtig, alles wieder auszuspucken, da Pilze in den seltensten Fällen roh genießbar sind.

unscheinbare Pilze leuchten magisch im UV-Licht

Das Highlight war ein UV-Licht Experiment. Hierfür hatte Christian uns extra Exemplare mitgebacht. Diese sehen im normalen Tageslicht für uns schlicht braun aus. Mit UV-Licht angestrahlt leuchten diese Pilze hellgelb, blau und grün – fast ein wenig magisch.

Eines der Kinder hatte ein beindruckendes Pilzwissen. Daher möchten wir die Gelegenheit nutzen, um darüber zu informieren, dass man bei  uns auch die Auszeichnung zum Pilzcoach Junior erwerben kann. Wer weitere Informationen dazu möchte, meldet sich gern bei uns.


Aktuelle Termine

Wir haben neue Termine festgelegt. Normalerweise treffen wir uns von 10 bis 13 Uhr an der Grillhütte in Hambrücken, abweichende Uhrzeiten sind unten gleich mit angegeben.

Eine vorherige Anmeldung hilft uns immer, die Menge an nötigem Material besser abzuschätzen.

Aktuelle Termine:

05.11., von 16 bis 19 Uhr Waldleben in der Dämmerung – mit der untergehenden Sonne gewöhnen wir uns an die Dunkelheit. So können wir den Wald zu einer eher ungewohnten Zeit kennenlernen.

26.11. – Die Natur im Herbst

10./11.12. eventuell gibt es ein Stand auf dem Hambrückener Weihnachtsmarkt

17.12. – NAJU Wald-Weihnacht mit Stockbrot am Feuer

14.01. 2023 – Die Natur im Winterschlaf

Weitere Termine werden rechtzeitig eingepflegt.

Wir freuen uns über jedes Kind, dass wir für die Natur begeistern können, daher gern im Freundeskreis weiter sagen.

Viele Grüße,

Beate, Raphael und Nora


Thema Waldbrand bei den Junior Naturforschern

Aus aktuellem Anlass haben wir uns am Samstag mit dem Thema Waldbrand beschäftigt. Da ein Großteil der Waldbrände durch unvorsichtiges Verhalten der Waldbesucher verursacht wird, haben wir zu Beginn gemeinsam wichtige Regeln für den Aufenthalt im Wald und das Verhalten im Brandfall erarbeitet. Beim anschließenden betrachten eines Wimmelbildes konnten diese Regeln angewendet werden und viele Situationen mit Fehlverhalten wurden entdeckt.

Danach konnten sich die jungen Naturforscher in verschiedenen Experimenten rund um Sonnenstrahlen, Hitze und Feuer ausprobieren: Wir haben aus Alufolie und Papier kleine trichterförmige „Fingerheizungen“ gebastelt. Beim Test merkten wir schnell, welche Kraft die durch die Alufolie gebündelten Sonnenstrahlen haben. In einem weiteren  Versuch wurde getestet, mit welcher Farbe sich Wasser im Glas am meisten aufhitzt. Nach einer Stunde konnten wir unsere zuvor aufgestellten Hypothesen überprüfen und am wärmsten war das Wasser im Glas ohne Umverpackung.

Welche Gefahr von einer Lupe oder gefüllten Wasserflasche ausgehen kann, hat uns der nächste Versuch gezeigt: Die durch das Brennglas gebündelten Sonnenstrahlen entwickeln so eine Hitze, dass Holzstücke oder trockenes Gras zu brennen beginnen.

Mit einem Streichholzversuch (natürlich gut gesichert in Sand in der Feuerstelle) haben wir die Ausbreitung eines Waldbrandes simuliert. Dieser Versuch hat uns nochmal besonders eindrücklich gezeigt, wie schnell sich ein Feuer im trockenen Wald ausbreiten kann und wie wichtig daher umsichtiges Handeln beim Aufenthalt im Wald ist.

Zum Abschluss gab es nach dem Freispiel noch eine Wasserschlacht, die Groß und Klein viel Spaß gemacht hat und für eine verdiente Abkühlung sorgte.

Wie leicht ein Waldbrand entsteht und welche Energie die Sonne hat, haben wir an diesem Tag hautnah erlebt

NABU Insektensommer – Zählen was zählt

Der NABU möchte mit dem Insektensommer die Bevölkerung dazu anregen, genauer hinzuschauen und die Insekten näher kennenzulernen. Nur was man kennt, schützt man und die Insekten sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems, die leider immer mehr in ihrer Anzahl abnehmen. Durch diese bundesweite Mitmachaktion erhalten die Wissenschaftler flächendeckende Informationen über die geografische Verteilung und die Entwicklung des Bestandes der Insekten. Daher soll jeder dazu angeregt werden, teilzunehmen. Je mehr beim Insektensommer mitmachen, umso mehr Daten können gesammelt werden.

Wir möchten dazu einladen, gemeinsam Insekten in Hambrücken zu zählen. Wir treffen uns an der Grillhütte, um dann an Wald- und Feldrand auf Insektensuche zu gehen. Wer nicht möchte, muss zum Zählen die Insekten weder einfangen, noch anfassen – ein Hinschauen genügt. Ganz nebenbei werden alle Mitzählende viel Wissenswertes zu diesen oft sehr unterschätzen kleinen Wesen erfahren. Lustige Spiele unterstützen dies noch zusätzlich.

… wer weiß, vielleicht wird dabei auch das ein oder andere Vorurteil abgebaut und die Angst vor den Insekten somit verloren. Ein Mitmachen beim Insektensommer lohnt sich also!

Termine:

Samstag, der 04.06., 10 bis 12:00 Uhr: NAJU Gigants (Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren)

Samstag, der 04.06., 14 bis 16:30 Uhr: Familien Aktion (Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen)

Sonntag, der 05.06., 10 bis 13 Uhr Uhr: NAJU Juniors (Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren)

Anmeldung und Fragen gern an naju@nabu-hambruecken.de . Bitte Termin und Alter der TeilnehmerInnen gleich mit dazu schreiben.


Wildbienenhaus auffrischen

Am Samstag war es mal wieder so weit. Die NAJU Juniors (5 bis 10 Jahre) haben sich getroffen, um gemeinsam draußen in der Natur Spaß zu haben und Neues zu entdecken. Diesmal war das Ziel, das bestehende Wildbienenhaus an der Grillhütte einladender zu gestalten, damit sich möglichst viele Bewohner darin wohlfühlen können. Wir hatten, jede Menge Material, da auch die Eltern welches mitgebracht hatten. Außerdem konnten eine Mama und ein Papa bleiben und uns tatkräftig unterstützen. So haben wir es geschafft nicht nur das Bienenhaus zu renovieren, sondern für die Bewohner auch eine Futterstation in Form einer Wildblumenwiese anzulegen. Nur ein Maschendraht muss noch befestigt werden, damit die einzelnen Elemente an Ort und Stelle bleiben.

Alle haben gebohrt, geschnitten und gesägt, gefeilt und gebuddelt, gemalt und ausgesät und nach drei Stunden hatten wir viel mehr geschafft als ursprünglich erwartet. Es blieb sogar noch Zeit für ein Vesper und ein schönes Spiel. Während der Pause hatten die Kinder die Möglichkeit mit Hilfe einer speziellen Brille nachzuempfinden, wie Bienen ihre Umwelt wahrnehmen. Die alten, mit hartem Lehm gefüllten Ziegelsteine, die von den Bienen nicht genutzt werden konnten, haben wir durch Baumstämme ersetzt, in die wir Löcher gebohrt haben. Aber die Ziegel werden weiterverwendet. Denn am Ende konnte jedes Kind einen Ziegel mit nach Hause nehmen, um ihn dort zu wässern und den Inhalt der Poren zu entfernen. Die freien Poren können anschließend mit längeren Bambusröhren  oder Schilfrohr bestückt und im eigenen Garten aufgestellt werden. Das heißt die NAJU Juniors von Hambrücken haben nicht nur ein tolles Wildbienenhaus an ihrem Treffpunkt, sondern jeder einzelne hat ab jetzt auch ein kleines Wildbienenhaus im Garten oder auf dem Balkon.


NAJU Gigants – eine neue Gruppe

Nachdem die NAJU Gruppe für Grundschüler so gut angenommen wird, haben wir beschlossen eine weitere Gruppe für alle älteren Kinder, die gern in der Natur unterwegs sind, starten. Wenn du zwischen 11 und 16 Jahren alt bist, gern mehr über die Natur, und wie man sie schützen kann, lernen möchtest, dann komm doch auch mal vorbei!

Das erste Treffen der NAJU Gigants startet am Hundeverein Hambrücken. Zu Fuß machten wir uns auf in das Feuchtgebiet Saalbachniederung. Die aufmerksamen Teilnehmer haben schon auf dem Hinweg einen Tausendfüßer vom Asphalt gerettet.

Bei der Rast  hatten wir Zeit für ein kleines Vogelarten – Quiz. Hier konnten die Lieblingsvögel der Teilnehmer erraten werden.

Gestärkt ging es vorbei an Wiesenflächen mit wunderschönen Witwenblumen, Margeriten, Wiesenglockenblumen, Klappertopf, Labkraut und Wiesensalbei weiter ins Feuchtgebiet.

Dort konnte man die Rufe der seltenen Zwergdommeln vernehmen. Außerdem waren auch Drosselrohrsänger, Feldlerche und Lachmöwen zu hören.

Kiebitze, Graureiher, Störche und noch andere Wasservögel gab es zu entdecken.

Gespannt lauschte die Jungend Franz Debatin, erster Vorsitzender des NABU Hambrücken. Er unterstützte uns beim Bestimmen der Arten. Stolz berichtete er über eine heutige Sichtung von einem Grauammerbrutpaar. Diese Vogelart ist eine besonders gefährdet.

Ausflug in die Saalbachniederung

Der Rückweg führte uns durch Wald, ein aufgeregter Giant fand ein zurückgebliebenes „Geweih“ eines Hirschkäfers. Dieses knapsen die Vögel als erstes ab, um dann in Ruhe den restlichen Käfer verspeisen zu können.

Wir hatten eine Menge Spaß und viele interessante Entdeckungen und freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer mit den Giants.


„Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe“ fördert Projekt „Saalbachniederung“

Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe fördert mit jährlich 10.000 Euro mit der Saalbachniederung ein neues Projekt zum Erhalt der biologischen Vielfalt und natürlicher Lebensräume in der Region. Auf Flächen des NABU wurden Flachgewässer angelegt, welche inzwischen als Brut-und Rastgebiet für Vögel überregionale Bedeutung erlangt haben. Das Gebiet soll zukünftig als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe geht mit der NABU Gruppe Hambrücken eine langfristige Kooperation ein, die den Erhalt und die sukzessive Vergrößerung des Geländes garantieren soll.

In der Saalbachniederung, die auf Bruchsaler Gemarkung bei Hambrücken liegt, konnte Anfang der 1990er Jahre über das Extensivierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg das größte zusammenhängende Naturwiesengelände in Nordbaden mit vielen Feuchtzonen wiederhergestellt werden. „Es ist ein einmaliges Gelände, dem wir uns hier widmen“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt während einer Begehung mit dem NABU. Reinschmidt ist gemeinsam mit Dr. Clemens Becker Vorsitzender der Artenschutzstiftung.

„Diese Wiesen-Wald-Bereiche mit sanften Übergängen sind äußerst wertvoll“, betont Martin Klatt, Artenschutzreferent beim NABU.Baden-Württemberg. Das Land hätte bei solchen Flächen großen Aufholbedarf, umso wichtiger sei die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Zugleich betont er den Verdienst von Franz Debatin, durch dessen persönliches Wirken die Renaturierung des Gebiets erst möglich geworden ist.

„Zu den rund 500 Hektar Offenfläche würden wir gerne noch etwa ein Waldgebiet gleicher Größe beim zukünftigen Naturschutzgebiet sehen. Da liegt der Ball jetzt aber bei Forst Baden-Württemberg, denen das angrenzende Stück gehört“, erläutert Debatin. Bislang seien die Gespräche leider noch nicht positiv verlaufen.

Über das Engagement der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, für die es bereits das elfte regionale Förderprojekt ist, freut sich auch der Hambrückener Naturfotograf Lorenz Haut: „Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe gehört zu den besten Naturschutzstiftungen überhaupt. Es ist klasse, dass gerade in der Saalbachniederung investiert wird.“ Haut war jahrelang Geschäftsführer des Bundesverbands für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA).

„Über Lorenz Haut kam der Kontakt zustande“, berichtet Becker, der sich begeistert von der Biodiversität im Gebiet zeigt. Unter vielen anderen Arten kommen dort etwa Zwergdommel, Purpurreieher, Grauammer, Tüpfelsumpfhuhn sowie Kleiner Gelbschenkel vor. Mit der vom Zoo Karlsruhe bereits seit zwei Jahren praktizierten Rettung von Kiebitz-Eiern und der Aufzucht der Jungtiere sowie deren späterer Auswilderung soll in der Saalbachniederung ebenfalls begonnen werden.