Grauammer


Grauammer (Emberiza calandra)

Grauammer (Emberiza calandra)

Eine der Arten, auf denen ein besonderes Augenmerk der NABU Gruppe Hambrücken in der Saalbachniederung liegt ist die Grauammer. Wenn eine Grauammer singt, dann klingt das ungefähr so, als wenn man einen Schlüsselbund schüttelt: eine Reihe tikkender Laute, die in einem klirrenden Knirschen enden. Diese kurze Strophe trägt sie aber häufig und mit Inbrunst meist von erhöhter Singwarte aus vor. Ansonsten ist die Grauammer auf der Rückenseite so unscheinbar graubraun und auf der Bauchseite weißlichgrau, wie ihr Name besagt. Damit lässt sie sich gut von den anderen, durchweg kleineren Ammern unterscheiden, die alle viel abwechslungsreicher gefärbt sind.

Die Grauammer (Emberiza calandra, Syn. Miliaria calandra) besiedelt große Teile der südwestlichen Paläarktis von den Kanarischen Inseln, dem Nordwesten Afrikas, Portugal und Irland nach Osten bis in den Südwesten des Iran und Kasachstan. Die Grauammer bewohnt offene Landschaften mit einzelnen Bäumen oder Büschen und zumindest teilweise dichter Bodenvegetation, in Mitteleuropa vor allem extensiv genutztes Grünland, Ackerränder und Brachen. Die Art ist je nach Verbreitung Teilzieher, Kurzstrecken- oder Mittelstreckenzieher. Aufgrund dieser Lebensraumansprüche findet Sie in der Saalbachniederung ideale Bedingungen vor.

Der Bestand ist in Nordwest- und Mitteleuropa in den 1960er bis 1980er Jahren zum Teil dramatisch eingebrochen, nach 1990 wurde in Teilen Europas eine Zunahme, in anderen Teilen jedoch eine weitere Abnahme beobachtet, die Gründe liegen wohl vor allem in Änderungen der landwirtschaftlichen Nutzung. Insgesamt gilt der Weltbestand als rückläufig. (Quelle: Wikipedia)

Seit den 1970er Jahren sind die Grauammer- Bestände in ganz Deutschland massiv zurückgegangen. Auch in Baden- Württemberg haben die Bestände in den vergangenen 25 Jahren um mehr als die Hälfte abgenommen. Heute geht man von nur noch etwa 500 bis 800 Brutpaaren im Land aus.

Die Gründe für den Rückgang dieser Vogelart liegen auf der Hand: die Intensivierung der Landwirtschaft mit der damit verbundenen Entwässerung feuchter Wiesen und dem Verlust extensiv genutzter Flächen und Landschaften. Zudem wurde durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die Nahrungsgrundlage der Grauammern erheblich vermindert. Daraus ergeben sich auch die notwendigen Schutzmaßnahmen: Große, zusammenhängende Wiesengebiete, müssen nicht nur erhalten, sondern auch extensiv genutzt werde. (Quelle: „Im Portrait – die Arten der EU Vogelschutzrichtlinie“ LUBW, 2006)

In der Saalbachniederung besitzt die Grauammer eines Ihrer letzten Brutgebiete im nordbadischen Raum. Die weiträumigen extensiv gepflegten Wiesenmit dem vereinzelten Baumbestand bieten einen geeigneten Lebensraum. Die NABU Gruppe Hambrücken wird sich auch in Zukunft darum bemühen, diesen Lebensraum zu bewahren und weiter zu verbessern.