Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken


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Hintergrundinformationen

Der Oberrhein zwischen Bingen und Iffezheim ist nach einer intensiven Auswertung von vorliegenden Daten zu Lebensraumtypen und Vorkommen verschiedener Artengruppen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als ein „Hotspot der biologischen Vielfalt“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt identifiziert worden. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Bundesländern. Neben 29 anderen Regionen in Deutschland weist der Hotspot 10 „Nördliche Oberrheinebene mit Hardtplatten“ einen besonderen Reichtum an Landschaftsräumen mit charakteristischen Tier- und Pflanzenarten auf.

 

 

Projektziel

Der NABU Baden-Württemberg möchte sich gemeinsam mit dem NABU in Rheinland-Pfalz und Hessen im Rahmen des Projektes „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“ in den nächsten sechs Jahren intensiv für den Schutz dieser wertvollen Lebensräume mit ihren Tier - und Pflanzenarten einsetzen. Mit vielen Partnerinnen und Partnern, Akteurinnen und Akteuren in der Region wollen wir kooperieren und so den Naturschutz voranbringen. Dies wird durch die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und durch die Unterstützung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen ermöglicht.

 

Geplante Maßnahmen in Baden-Württemberg

Projektgebiete in Baden-Württemberg

Projektgebiete in Baden-Württemberg

Ein Augenmerk liegt auf der Entwicklung von „nassen“ Lebensräumen mit ihren für den Oberrhein typischen Arten. Dafür werden beispielsweise Grünlandflächen in der Kinzig-Murg-Rinne vernässt und Laichgewässer zur Vernetzung von Amphibienpopulationen angelegt. Gräben sollen als Lebensraum für den Schlammpeitzger verbessert werden. Der Schlammpeitzger ist eine in Baden-Württemberg sehr seltene und bundesweit nach der Roten Liste stark gefährdete Fischart.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes ist die Aufwertung von „trockenen“ Landschaften: den Flugsandgebieten und Binnendünen auf den Hardtplatten. Hier sollen durch Waldauflichtungen unterschiedlicher Größe Flächen für Sandrasen mit ihren spezifischen Tieren und Pflanzen geschaffen werden.

Gerade in einem Ballungsraum wie am Oberrhein ist es wichtig, die Bevölkerung frühzeitig in Naturschutzprojekte einzubeziehen. Wir möchten durch zahlreiche Aktionen auf die Einzigartigkeit der Naturräume aufmerksam machen und für den Schutz der biologischen Vielfalt begeistern.

„Regionale Partnerschaften“ aus Städten und Gemeinden, Naturschutzakteuren sowie Wirtschafts - und Sozialpartnern sollen eine langfristige Sicherung der Hotspots gewährleisten. Ganz nach dem

NABU-Motto  „für Mensch und Natur“ wollen wir den Naturschutz im Einklang mit den Menschen vor Ort vorantreiben.

 

Länderübergreifender (Fach-)Austausch

Ob nun links- oder rechtsseitig des Rheins, Naturschutzthemen machen nicht an Ländergrenzen halt. So gibt es etwa gemeinsamen Handlungsbedarf bei Deichpflege, Erhalt und Förderung von Sandrasen oder auch bei der Umsetzung von Amphibienschutzmaßnahmen.

Spannend ist, wie die Beteiligten in den drei Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg die Themen angehen. Mit begleitenden Arbeitskreisen wollen wir den länderübergreifenden Austausch ermöglichen und fördern. Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit werden wir zusammen aktiv sein.

 

Projekt-Homepage: www.lebensader-oberrhein.de