Der Wald geht schlafen – oder wacht er auf?


Am Samstag trafen wir uns ausnahmsweise erst um 16 Uhr an der Grillhütte, denn wir wollten den Wald auch mal in Dämmerung erleben. Wir starten mit einem Spiel, bei dem die verschiedenen Tierarten der Zeit, in der sie aktiv sind, zugeordnet werden mussten. Das war gar nicht so einfach, aber gemeinsam konnten wir die Einteilung vornehmen. Dabei wurde schnell klar, dass der Wald in der Dämmerung erst so richtig zum Leben erwacht und es viele Tiere gibt, die in der Nacht aktiv sind. So werden sie nicht vom Menschen gestört und können Feinden entgehen, andere wiederum mögen es einfach etwas kühler und feuchter.

Wann ist welches Tier im Wald aktiv unterwegs?

Im Anschluss sind wir selbst in die Rolle eines nachtaktiven Tieres, der Fledermaus, geschlüpft und auf Mottenjadt gegangen. Die Fledermaus bekam die Augen verbunden und musste nur über das Echo der Motte versuchen, diese zu fangen. Während einer kleinen Stärkung wurde es immer dunkler und wir lauschten den neuen Geräuschen. Anschließend gingen tiefer in den Wald hinein. Dabei haben wir bewusst auf Taschenlampen verzichtet, damit sich unsere Augen an die Dunkelheit anpassen konnten. Entlang einer gespannten Leine durften die Kinder ein Stückchen alleine durch den abendlichen Wald laufen und so diesen ganz bewusst von einer anderen Seite wahrnehmen. Passend dazu erklang in der Nähe der Ruf eines Kauzes, während der Mond zwischen den Bäumen hindurch schien. In einem weiteren Spiel war die eine Hälfte der Kinder als Glühwürmchen unterwegs. Ausgestattet mit roten Taschenlampen haben sie sich im Umkreis verteilt und die anderen Kinder mussten sie nur anhand ihrer Blinksignale finden.

Auf dem Rückweg sollte ein Versteckspiel deutlich machen, dass wir in der Dunkelheit nicht alles einfach so erkennen können. Die Aufgabe war es sich am Wegesrand zu verstecken, aber nicht hinter einem Baum. Die anderen sollten versuchen ganz aufmerksam zwischen den ganzen Grautönen und Schattierungen die Verstecken zu entdecken, die Umrisse im dunkeln Wald also richtig zu deuten. Nachdem viele Baumstümpfe vergeblich für verstecke Kinder gehalten wurden, konnte das letzte Kind mit etwas Hilfe aus seinem Versteck geholt werden. Durch die dunkle Kleidung fiel er nicht auf, obwohl er nur mitten in einem lichten Busch saß.

Zum Abschluss durfte noch jedes Kind ein Streichholz entzünden, um im Feuerschein das beste Erlebnis des Abends zu nennen. Danach überließen wir den Wald wieder ganz den nachtaktiven Tieren.

ein ruhiger Abschluss im Streichholzschein