alle Informationen rund um die NABU Gruppe Hambrücken
Wie schon angekündigt, haben wir am vergangenen Samstag, den 08.03.2025, unsere diesjährige Schwalbenschutzaktion durchgeführt. Wir haben 5 Stationen in Hambrücken und Umgebung abgefahren, um Mehlschwalben-Kunstnester (Doppelnester) und Kotbretter an Gebäuden anzubringen. Danach haben wir auch in Hambrücken und Umgebung, die von uns in den letzten Jahren montierten Kotbretter gereinigt. Bei einigen Kotbretter war in diesem Jahr keine Reinigung erforderlich, da wohl eine Gruppe von Mehlschwalben durch schlechte Witterung beim Rückzug im Frühjahr nicht überlebt hat. Der Bestand an Brutpaaren in Hambrücken ist aber trotzdem nur geringfügig zurückgegangen.
Den LKW-Hubsteiger für diese Aktion hat uns die Gemeinde Hambrücken bezahlt. Wir bedanken uns hierfür bei der Gemeinde.
Nachdem die Wiesen einigermaßen befahrbar waren, haben Franz Debatin, Manfred Debatin und Wolfgang Rößler am Samstag, den 01.02.2025, wieder alle Storchennester in Hambrücken und in der Saalbachniederung gesäubert. Hierzu wurde, wie in den vergangenen Jahren, wieder das vermoderte Altgras und auch Abfallmaterial (Plastik, Handschuhe usw.) entnommen und die dabei entstandenen Vertiefungen mit kurzgeschnittenen Zweigen aufgefüllt. Die Maßnahme soll dazu beitragen, dass bei einem Starkregen das Wasser in den Nestern zügig ablaufen kann und keine Pfützen entstehen, in welchen die Storchenküken ertrinken oder durch Unterkühlung ums Leben kommen.
In diesem Jahr kam in Hambrücken noch ein weiteres Storchennest hinzu, das im Frühjahr 2024 von einem neuen Storchenpaar auf einem der zurückgeschnittenen Bäumen bei der Lußhardthalle gebaut wurde. Da dieser Baum stark ausgetrieben hatte, musste zusätzlich der Zuflug zu dem Nest wieder freigemacht werden. Die Kosten für die Ausleihung der LKW-Arbeitsbühne hat die Gemeinde Hambrücken übernommen.
In der Saalbachniederung konnten wir ein weiteres Freizeitgrundstück anpachten, das wir begonnen haben zu renaturieren. Ein Zaun sowie Beton-Platten und Metallabfall konnten schon entfernt werden. Weitere Renaturierungsmaßnahmen (Wurzelwerk entfernen, einebnen, einsähen usw.) werden noch erfolgen Es wird dann ein Streuobstwiesengrundstück entstehen, das von unserem Verein jährlich gepflegt wird. Die Abbauarbeiten fanden zusammen mit dem RP (Regierungspräsidium) Karlsruhe statt. Wir bedanken uns beim RP für die Unterstützung.
Am Samstag, den 30.11., haben wir wieder zusammen mit dem BUND die Kopfweiden am Wagbach gepflegt. Durch Rückschnitt der schnellwachsenden Weiden entstehen Kopfweiden, welche vielen Vogelarten gute Lebensräume und Brutmöglichkeiten bieten. Zu diesem Zweck haben wir in diesem Jahr auch wieder nur jede zweite Kopfweide geschnitten, damit die nicht geschnittenen im kommenden Frühjahr austreiben und blühen können und somit Insekten Nahrung und den Vögeln Brutmöglichkeiten bieten.
Wir danken allen 15 Helfern und dem BUND Bruhrain, der für Getränke und Brezel gesorgt hat.
Am Samstag, den 26.10.2024, fand unser erster diesjähriger Arbeitseinsatz für die Westliche Dornschrecke am Karlsdorfer Baggersee statt. Es wurden wieder die zwei Teichuferbereiche von Pflanzen und Wurzeln befreit, damit die Westliche Dornschrecke im kommenden Frühjahr wieder ihren erforderlichen Lebensraum hat. Wegen der feuchten Witterung dieses Jahres musste wieder viel Wurzelwerk und einige stark gewachsene Weidensträucher ausgegraben werden, die trotz unseres letztjährigen intensiven Einsatzes wieder intensiv gewachsen sind.
Die Westliche Dornschrecke wird als gefährdete Art geführt (Rote Liste, Kategorie D). Diese 7 bis 10 Millimeter große Heuschreckenart bevorzugt offene und feuchte Lebensräume, wie sie an den Ufern der beiden Teiche am Karlsdorfer Baggersee zu finden sind. Diese Uferbereiche müssen aber immer wieder von störenden Pflanzen und deren Wurzeln befreit werden.
In einem weiteren Einsatz müssen noch die ebenfalls stark gewachsenen Brombeerhecken zurückgeschnitten werden.
Der NABU Hambrücken hat sich wieder beim Umwelttag in Hambrücken am Sonntag, den 22. September 2024, beteiligt und am Samstag zuvor wieder mit der Gemeinde den Cleanup Day organisiert. Erstmals haben wir uns in diesem Jahr auch am AOK Walderlebnistag in Karlsdorf-Neuthard am Sonntag, den 29.09.2024, beteiligt. Beide Male hatten wir auch eine „Bastelecke“ für Kindern, die sich jedes Mal eines guten Zuspruchs erfreute. Dort hatten wird Malbücher, Tierfiguren zum Basteln (3D-Puzzle und Papierbastelbögen) sowie Bausätze von Nistkästen und Eichhörnchen-Futterhäuschen angeboten. Die erwachsenen Besucher konnten sich an unseren Infotafeln über Umwelt-, Klima- und Naturschutz informieren. An beiden Tagen boten wir auch wieder Bio-Obstsaft der „Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis KA e.V.“ an.
Die Interessensgemeinschaft „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“, welche inzwischen aus 15 Mitgliedern besteht und die erste Gründungsversammlung hinter sich hat, hat auch in diesem Jahr wieder am Freitag, den 21.09.2024, junge Steinkäuze ausgewildert, die bei verschiedenen Partnern der IG gezüchtet wurden. Bei dieser Veranstaltung waren auch wieder viele Ehrengäste zugegen, die dann die jungen Steinkäuze „aus der Hand“ freilassen durften. Nach der Auswilderung konnten die Gäste im Naturschutzzentrum des VVND in Dettenheim bei Kaffee und Kuchen noch anregende Gespräche führen.
Der NABU Hambrücken ist eines der IG-Mitglieder und hat auch wieder ein junges Paar zur Auswilderung in unserer mobilen Auswilderungsvoliere, die derzeit in der freien Landschaft aufgestellt ist. Insgesamt hatte die IG dieses Jahr 12 Jung-Steinkäuze, wovon 7 aus der Hand freigelassen wurden und die anderen an verschiedenen anderen Orten noch ausgewildert werden.
Der in den 70er Jahren vieler Orts verschwundenen Steinkauz, das Symbol der Streuobstwiesen, soll wieder in seine alte und ursprüngliche Heimat zurückgebracht und in der heute noch hier vorzufindenden, gut erhaltenen und vielstrukturierten Streuobst- und Offenlandschaften wieder angesiedelt werden.
Um viele Menschen für den Erhalt, den Schutz und die Neuschaffung von solchen Lebensräumen zu sensibilisieren und zu begeistern und solche Lebensräume weiter zu erhalten und zu entwickeln, wollen mehrere Vereine, darunter auch der NABU Hambrücken und einige Einzelpersonen eine Interessensgemeinschaft „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ gründen.
Durch Information der Öffentlichkeit über Veranstaltungen (z.B. Auswilderung von Jung-Steinkäuzen), Vorträge, Presseberichte, Ausstellungen usw. will die IG auf diese Problematik der Erhaltung und Weiterentwicklung von solch wichtigen Lebensräumen aufmerksam machen.
Aktuell wollen 15 „IG-Partner“ eine solche Interessengemeinschaft gründen, welche dann sukzessive durch neue Mitglieder und Unterstützer erweitert werden soll.
Es gibt in Baden-Württemberg wenige Gebiete, in denen im vierten Jahr in Folge nachweislich Zwergdommeln erfolgreich gebrütet haben. Am 09. August ist es einem Naturfotografen endlich gelungen drei junge Zwergdommeln am Schilfrand zu sichten und abzulichten. Aufgrund der teilweise unübersichtlichen Einsicht der Schilfbereiche ist nicht auszuschließen, dass noch ein weiteres Paar gebrütet hat. Der NABU Hambrücken freut sich, dass er solch gefährdeten Arten wie der Zwergdommel auf seinen Flächen einen sicheren Lebensraum bieten kann. Obwohl in diesem Jahr durch den hohen Wasserstand das Schilf nur sehr zögerlich aufgewachsen ist.
In Mitteleuropa ist der Bestand der Zwergdommel besorgniserregend. In Deutschland wird sie auf der Roten Liste der Brutvögel als gefährdet geführt. Bei der letzten Zählung (bis 2016) wurden nur noch ca. 210 bis 270 Brutpaare in ganz Deutschland ermittelt.
Als Ursache für den Rückgangs wird der Verlust an geeigneten Lebensräumen wie Feuchtgebiete und Schilfbestände angenommen. Auch durch Wassersport, Badende und Angler fühlen sich die Zwergdommeln in ihrer Brut gestört.
Am Mittwoch, den 31.07.2024 haben Sylvia M. Felder (Karlsruher Regierungspräsidentin) und Carsten Gabbert (Freiburger Regierungspräsident) die neue Verordnung für das kombinierte Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand in der Saalbachniederung statt.
Jahrzehntelang haben Naturschützer dafür gekämpft, dass Die Saalbachniederung zwischen Karlsdorf und Hambrücken Naturschutzgebiet wird. Nun ist ein kombiniertes Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung entstanden. 1.250 Hektar Wälder, Wiesen und Feuchtbiotope sind damit unter Schutz gestellt und stellt einen der größten unzerschnittenen Naturräume in der nordbadischen Rheinebene dar, die ca. 360 Arten der Roten Liste Baden-Württembergs einen wichtigen Lebensraum bietet. Auch viele Zugvögel machen auf ihrer Reise in den Süden regelmäßig Station in der Saalbachniederung. Das Naturschutzgebiet Saalbachwiesen umfasst dabei 466 Hektar Wiesenlandschaft (Offenland) mit Feuchtflächen. Der Schonwaldanteil beträgt ca. 747 Hektar. Für alle drei Teil-Gebiete (Naturschutz-, Schonwald- und Landschaftsschutzgebiet) gibt es jetzt eine gemeinsame Verordnung und die Betreuung des gesamten Gebietes erfolgt unter Abstimmung zwischen den verschiedenen Behörden (Forstamt, Regierungspräsidium).
Mit der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung ist aber kein Schlusspunkt des NABU-Engagements verbunden, so Franz Debatin, „Wir haben in der Saalbachniederung noch viel vor und wollen weitere Lebensräume schaffen, um hochgefährdete Arten wie die Grauammer, die Zwergdommel und den Kiebitz zu retten.“ Für sie ist das neue Schutzgebiet nun ein sicheres Zuhause.
Im Anschluss an die Unterzeichnung der Verordnung hat der NABU Hambrücken die Beteiligten noch zu Kaffee und Kuchen in die Grillhütte Hambrücken eingeladen. Eine Herzensangelegenheit war es für den NABU Hambrücken dann auch, zwei Personen für ihre außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Projektes Saalbachniederung mit Urkunde und Ehrennadel in Gold des NABU auszuzeichnen.
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