Tägliche Archive: 3. Dezember 2016


NABU Hambrücken renaturiert ehemalige Freizeitgrundstücke in der Saalbachniederung

Mitglieder der NABU Gruppe Hambrücken im Einsatz für die Natur.

Mitglieder der NABU Gruppe Hambrücken im Einsatz für die Natur.

Kein Zweifel, es ist ein besonders schönes Stück Fleckchen Erde dort draußen in der Saalbachniederung. Durch die extensive Nutzung des großflächigen Wiesengebietes nimmt die Artenvielfalt zu und auch das inzwischen wieder nahezu unbeeinträchtigte Landschaftsbild besitzt im dicht besiedelten Nordbaden ein Alleinstellungsmerkmal. Maßgeblich hierzu beigetragen hat der NABU Hambrücken, der seit seiner Gründungsversammlung im Jahr 1993 keine Kosten und Mühen scheut, um in der Saalbachniederung ein Rückzugsgebiet für gefährdete Wiesenvögel wie z.B. Feldlerche, Grauammer, Wachtel und Schafstelze zu schaffen. Diese Bodenbrüter benötigen offene und ungestörte Lebensräume. Um ihnen zu helfen, hat unser Verein in der Saalbachniederung im Laufe der Jahre zahlreiche Freizeitgrundstücke erworben, um sie anschließend zu renaturieren. Vor wenigen Wochen hat der NABU Hambrücken in Absprache mit dem Landratsamt Karlsruhe damit begonnen, auf zwei weiteren Grundstücken links des Saalbaches all das zu entfernen, was in einem rechtskräftig ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet, Fauna – Flora – Habitat und Vogelschutzgebiet nichts verloren hat. Nachdem eine von unserem Verein beauftragte Firma zunächst eine Betonplatte und Streifenfundamente beseitigte, wurden von unseren Mitgliedern in mehreren Arbeitseinsätzen allein über drei Tonnen Betonsteine, zusätzlich Stahlpfosten, Zäune, Verschläge und sonstiger Unrat entsorgt. Als nächstes werden die nicht einheimischen Thujagehölze entfernt, anschließend das Grundstück eingeebnet. Im Frühjahr erfolgt dann noch die Einsaat mit einer geeigneten Wiesensamenmischung. Dann wird nichts mehr auf eine jahrzehntelange Beeinträchtigung des Landschaftsbildes hindeuten und der NABU Hambrücken hat eine weitere Chance genutzt, das Naturschutzprojekt Saalbachniederung aufzuwerten.

Wir danken allen Helfern unseres Vereins recht herzlich für ihren Einsatz bei der Renaturierung der beiden Grundstücke.


NAJU Gruppenstunde auf Erlebnistour im winterlichen Wald

In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte.

                                                                                                              Franz Kafka

Walderlebnis bei der NAJU

Walderlebnis bei der NAJU

Der Wald bietet zu allen Jahreszeiten interessante Eindrücke und die Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Auf Wunsch der Kinder stand an diesem Vormittag der Besuch des Waldstückes an, das wir schon bei der letzten Gruppenstunde erkundet hatten. Bevor es losging erinnerten sich die Kinder an den Müllhaufen, den wir im vergangenen Monat am Waldrand entdeckten. Er war weg! Die Freude der Kinder war riesengroß, denn dieses Verhalten einzelner Erwachsener hatte einige Kinder noch über die Gruppenstunde hinaus beschäftigt. Vielen Dank an die, die auch den Dreck anderer wegräumen.

Im Wald angekommen verteilten sich die Kinder je nach Lust und Interesse und kontrollierten auch die von ihnen gebaute „Tierrettungsstation“. Sie war so gut wie unversehrt, in einem der reparierten Vogelhäuschen ertasteten wir trockenes Laub. Wer hat sich denn hier ein „Bett“ für den Winter gebaut, vielleicht eine Maus?

Ebenso wurden noch weitere Ein- und Ausgänge des weit verzweigten Dachsbaus entdeckt und unter die Lupe genommen, einige Kinder hätten am liebsten noch die Gänge untersucht.

Wer Lust hatte, konnte sich auch etwas aus dem reichhaltigen Naturmaterial basteln, Emil brachte z.B. einen einzigartigen Schmetterling zustande. Er meinte dabei auch: „Im Wald kann man viel lernen, aber nicht so wie in der Schule, hier gibt es ja keine Lehrerin.“ Mit diesem Gedanken spricht er uns aus der Seele, wir möchten mit den Kindern gemeinsam die Natur erkunden, wir sind gerne draußen und lernen immer wieder etwas dazu.

Nach der Halbzeit meldete sich bei einigen Kindern der Hunger und wir hielten gemeinsam nach einem geeigneten Essplatz Ausschau. Wir einigten uns nach einigem Suchen auf die angrenzende Wiese und breiteten dort unser „Tischtuch“ aus. Schnell wurden noch ein paar Baumstämme als Bänke herbeigeschafft und dann wurde ausgepackt. Wir hatten dieses Mal für ein reichhaltiges Vesper gesorgt und in dieser Gemeinschaft schmeckte es allen noch mal so gut. Zur frischen Luft hätten auch ein paar Sonnenstrahlen gutgetan, aber es blieb zum Glück trocken.

Nach dem gemeinsamen Essen war wieder Bewegung angesagt und so beschlossen wir, noch einen anderen Waldplatz aufzusuchen. Wir machten

Nistkastenkontrolle

Die NAJU Gruppe bei der Nistkastenkontrolle

Stopp an dem Waldstück, in dem die Kinder zuvor einige Nistkästen entdeckt hatten. Dort gingen wir zunächst zu dem Nistkasten, den wir in einer Gruppenstunde im Februar 2015 aufgehängt hatten. In diesem und zwei weiteren Kästen fanden wir ein weiches Nest, das anhand des Baumaterials wohl von verschiedenen Meisenpaaren gebaut wurde. Auch fielen uns die mit einem „H“ gekennzeichneten Bäume auf, die z.B. als Habitat für Höhlenbrüter nicht gefällt werden dürfen.

Unsere Zeit im Wald ging danach dem Ende entgegen, 9 engagierte „NAJUs“ machten sich mit ihren Fahrrädern auf den Rückweg. Auf Wunsch der Kinder werden wir in der letzten Gruppenstunde in diesem Jahr an der Grillhütte Feuer machen und einen Spaziergang im Dunkeln anbieten.  Nähere Informationen geben wir wieder rechtzeitig bekannt.

Bis bald und viele Grüße

Das NAJU- Team


NABU Baden-Württemberg mit neuem Landesvorsitzenden

Vertreter der NABU Gruppe Hambrücken, sowie weiterer Gruppen im Kreis Karslruhe mit dem Bundesvorsitzenden Olaf Tschimpke und dem neu gewählten Landesvorsitzenden Johannes Enssle.

Vertreter der NABU Gruppe Hambrücken, sowie weiterer Gruppen im Kreis Karslruhe mit dem Bundesvorsitzenden Olaf Tschimpke und dem neu gewählten Landesvorsitzenden Johannes Enssle.

Am 19. November fand in Stuttgart die NABU – Landesvertreterversammlung (LVV) des NABU Baden-Württemberg statt. Sie stand ganz im Zeichen des Wechsels an der Landesspitze, nachdem der bisherige Vorsitzende Andre Baumann als Staatssekretär in die Politik gewechselt war. Die Delegierten der knapp 250 NABU – Gruppen in Baden – Württemberg wählten Johannes Enssle zu seinem Nachfolger. „Ich freue mich sehr über das Mandat und bedanke mich für das große Vertrauen, das die NABU-Delegierten in mich setzen“, sagte Enssle nach der Wahl. „Gemeinsam mit der großen NABU-Familie werde ich mit voller Kraft den erfolgreichen Weg meines Vorgängers Andre Baumann fortführen und weiter für die zentralen Ziele des NABU kämpfen: für mehr lebendige Vielfalt in Wäldern und Mooren, auf Äckern, Wiesen und Weiden. Für eine naturverträgliche Energiewende, für das europäische Naturschutzprogramm Natura 2000 und für ein Baden-Württemberg, in dem der Naturschutz einen hohen Stellenwert hat.“Weitere Schwerpunktthemen der LVV betrafen die Nutzung der Windkraft und die Neuausrichtung der EU – Agrarpolitik.Trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse seitens der Politik ist es bisher nicht gelungen, das dramatische Artensterben in Deutschland und Europa aufzuhalten. Waren es zunächst hauptsächlich die Vögel, welche auf die immer intensivere Landnutzung mit empfindlichen Bestandseinbußen reagierten, so nehmen inzwischen auch Bienen und Schmetterlinge in besorgniserregender Weise ab. Mehr denn je ist es erforderlich, dass sich
Menschen vor Ort aktiv für den Erhalt unserer Natur einsetzen. Positiv aufgenommen wurde von den Delegierten der LVV die Nachricht, dass der NABU als kompetenter Umweltverband in Baden – Württemberg mitlerweile über 90000 Mitglieder hat, Tendenz steigend.

Die NABU-Gruppe Hambrücken gratuliert dem neuen Landesvorsitzenden Johannes Enssle zu seiner Wahl und wünscht Ihm viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe.