NAJU Kinder mit selbstgebauter Nisthilfe
Nisthilfen sind nicht nur ein sinnvoller Ersatz für ursprüngliche Brutplätze, sie bieten auch den verschiedensten Tieren in kalten Winternächten eine warme Schlafstube. Das Aufhängen von Nistkästen ist ein aktiver Beitrag zum Naturschutz, umso mehr freut es uns, dass uns die Firma Erdgas Südwest 5 Nistkastenbausätze geschenkt hat und wir dafür die Patenschaft übernehmen können.
In unserer letzten Gruppenstunde am Samstag, 20.02.2016, war die Nistkastenaktion geplant und 8 junge Handwerker folgten unserer Einladung, sie ließen sich auch von Regen und Wind an diesem ungemütlichen Morgen nicht abschrecken. 4 Kinder mussten leider wegen Krankheit absagen.
In einem einführenden Gespräch stellten wir zunächst das Brutverhalten heimischer Vögel heraus, wir betrachteten dazu verschiedene Nester von Frei- und Höhlenbrütern, einen Halbhöhlenkasten, einen Höhlennistkasten und einen unserer Bausätze.
Mit einem Lineal wurde anschließend der Durchmesser der Einfluglöcher gemessen und anhand einer Tabelle fand die Gruppe heraus, für welche Vögel die jeweiligen Nistkästen geeignet sind. Als Höhlenbrüter stellten wir die Kohlmeise und die Blaumeise heraus, 2 Kinder lasen dazu die Steckbriefe vor.
Dann ging es an die Arbeit, dank der Unterstützung von Herrn Hoops konnten 4 Arbeitsgruppen gebildet werden: Mit Köpfchen, handwerklichen Geschick und ganzem Körpereinsatz gingen die Kinder ans Werk, vor allem die Akkuschrauber waren ein begehrtes Werkzeug. Die „Siegergruppe“, die als erste fertig war, durfte „noch g`schwind“ den 5. Bausatz zusammenschrauben und zum Schluss konnte jede Gruppe voller Stolz ihren Kasten signieren.
Nach dieser Aktion fuhren wir mit den Rädern in die Saalbachniederung, gegen den Wind und bei leichtem Regen konnten sich alle wieder warm strampeln. Auf unserer Streuobstwiese angekommen wurden gleich die besten Bäume ausgesucht, jede „Baugruppe“ hängte „ihren“ Kasten auf und das Klettern machte sichtlich Spaß.
Anbringen der Nisthilfen auf dem NABU Streuobstgrundstück
Damit war unsere Gruppenstunde aber noch nicht beendet: Wir sammelten alle herumliegenden Äste und Baumstämme ein, die beim vorausgegangenen Obstbaumschnitt angefallen waren und schichteten sie im Gebüsch zu einem kompakten Haufen auf. Mit von der Partie war dabei auch Kathrin Baumgärtner, die im Januar die Obstbäume geschnitten hatte. Noch einmal war ganzer Körpereinsatz gefragt und Herr Hoops half uns mit seiner Akkusäge, vor allem dem dickeren Holz Herr zu werden. Und warum haben wir uns die ganze Arbeit gemacht? Ein Totholzhaufen ist ein wertvoller Lebensraum für Vögel, Kleinsäuger, Reptilien, Insekten und andere Kleinlebewesen. Er ist ein wichtiger Biotop, der zur Überwinterung, dem vorübergehenden Unterschlupf oder als Nahrungsquelle dient. Und das Holz wird im Stoffkreislauf der Natur sinnvoll verwertet.
Nach erledigter Arbeit machten wir uns auf den Heimweg, im Wald warfen wir noch einen Blick in unseren Nistkasten am Waldesrand. Er wurde von einem Kohlmeisenpaar im vergangenen Jahr als Brutplatz genutzt, das Nest nahmen wir als Beweis gleich mit.
Jetzt sind wir gespannt, ob unsere Kästen in der Saalbachniederung auch so gut angenommen werden, wir werden sehen! Vielen Dank an alle, die uns an diesem Vormittag geholfen haben, ein großes Lob an die Kinder, die sich auch bei Wind und Wetter für den Naturschutz einsetzen. Und ein herzliches Dankeschön an die Firma Erdgas Südwest, die uns die Nistkästen geschenkt hat.
Die nächste Gruppenstunde ist für den 19.März geplant, bis dahin grüßt das
NAJU- Team