Rückblick


Rückblick 2019

Amphibienschutz

Die im Jahr 2012 begonnene Betreuung des Amphibienschutzzaunes zwischen den Gemeinden Hambrücken und Forst wurde auch im Jahr 2019 weiter fortgesetzt. Von Mitte Januar bis Anfang Mai waren Mitglieder der NABU Gruppe Hambrücken allabendlich wieder vor Ort, um die Amphibien zunächst am Hinwanderzaun und später auch am Rückwanderzaun einzusammeln und über die vielbefahrene Straße zu tragen. Das sehr trockene Jahr 2018 führte zu rückläufigen Bestandszahlen bei Erdkröten und Springfröschen.

Schutzprojekt für die gefährdete Grauammer

Da es in ganz Baden-Württemberg nur noch 120 Grauammerbrutpaare gibt, wird unter der Leitung der Uni Tübingen ein landesweites Schutzprojekt für diese gefährdete Vogelart durchgeführt. In der Region Nordbaden ist es die Saalbachniederung, wo die Grauammern ein letztes Rückzugsgebiet finden. Um den dortigen kleinen Bestand zu stabilisieren und möglichst wieder anzuheben, wurden an zahlreichen Beobachtungstagen unter Beteiligung der NABU Gruppe Hambrücken der Bestand erfasst und die Brutplätze lokalisiert. Ein Paar brütete im Grünland, das zweite Paar auf einer Ackerfläche. Aufgrund dieser aufwendigen Beobachtungen konnte im direkten Kontakt mit den Landwirten erreicht werden, dass die Flächen erst dann wieder bewirtschaftet wurden, als die jungen Grauammern bereits flügge waren.

Schwalbenschutz

In mehreren Ortschaften wurden durch den NABU Hambrücken weitere Nester für Rauch-und Mehlschwalben angebracht. In zunehmendem Maße wird unser Verein auch darum gebeten, Kotbretter an den Hausfassaden anzubringen. In diesem Zusammenhang bedanken wir uns recht herzlich bei der Gemeinde Hambrücken für die Kostenübernahme bei der Ausleihung der Arbeitsbühnen.

Weitere Artenschutzerfolge

Die Bedeutung der NABU-Flachgewässer in der Saalbachniederung hat weiter zugenommen. Erneut kam es zur erfolgreichen Brut beim Drosselrohrsänger. Sehr erfreulich verlief auch die Bestandsentwicklung bei den Kiebitzen. 3 Paare haben sich angesiedelt und gebrütet, 7 Junge wurden flügge. Auf dem Vogelzug legten wieder zahlreiche seltene Vogelarten eine Rast ein. Mit Zitronenstelze, Kuhreiher, Rötelschwalbe und Kiebitzregenpfeifer gelangen erneut beeindruckende Erstnachweise. Dies unterstreicht, dass die NABU-Flachgewässer längst überregionale Bedeutung erlangt haben.

Lebensraumschutz

In der bereits dichtbesiedelten und von großem  Flächenverbrauch geprägten Region Nordbaden schrumpfen die Lebensräume für unsere Tier-und Pflanzenarten immer weiter zusammen. Um die Chance für einen großflächigen Naturschutz in der Saalbachniederung zu nutzen, engagiert sich der NABU Hambrücken stark im Flächenschutz. Im Jahr 2019 wurden von unserem Verein Wiesengrundstücke mit einer Fläche von insgesamt 1,1 Hektar erworben und dadurch dauerhaft gesichert.

Besondere Unterstützungen

Zahlreiche Naturfreunde haben unsere Anstrengungen für einen langfristig angelegten Naturschutz dankenswerter Weise auch im vergangenen Jahr wieder mit einer Geldspende unterstützt. Wir bedanken uns bei allen Spendern auf das Herzlichste.

Besuche und Führungen

In den Monaten April, Mai und Juni haben sich wieder zahlreiche NABU Gruppen aus dem Land bei geführten Exkursionen durch den NABU Hambrücken über das Naturschutzprojekt Saalbachniederung informiert. Im August konnten wir Landrat Dr. Christoph Schnaudigel  und seine Amtsleiter in der Saalbachniederung begrüßen.

Pflegeeinsätze

Bei mehreren Pflegeeinsätzen haben wir wieder die vereinseigenen und angepachteten Streuobstgrundstücke gepflegt. Auch für die Westliche Dornschrecke waren wir wieder aktiv. Im Auftrag des Landratsamtes Karlsruhe wurde erneut der Gehölzaufwuchs in der Renaturierungszone des Karlsdorfer Rheinsandkieswerks zur Bewahrung des Lebensraumes entfernt. Auf der Agenda unserer NABU Gruppe steht alljährlich auch die Reinigung der von uns betreuten Vogelnistkästen sowie die Säuberung der Storchennester zur Gewährleistung der Wasserdurchlässigkeit.


Rückblick 2018

Zu Beginn des Jahres 2018 stand der Amphibienschutz im Vordergrund. Nachdem die Zahl der Erdkröten aufgrund natürlicher Schwankungen erstmals rückläufig war, hat sich die Zahl der Springfrösche erfreulicherweise verdoppelt. Erstmals konnten darüber hinaus Bergmolche nachgewiesen werden.

Die Artenschutzerfolge der NABU Flachgewässer in der Saalbachniederung haben sich auch 2018 fortgesetzt. Als Erstnachweise konnten Stelzenläufer und Kleines Sumfhuhn festgehalten werden. Die erfolgreiche Brut des Drosselrohrsängers und erstmals eines Kiebitzes machten unseren Verein besonders stolz. In Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen wurde ein Projekt zum Erhalt der Grauammer gestartet.

Ende des Jahres wurden die Flachgewässer nochmals im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme für den Zwergtauscher erweitert.

Die bisherige Strategie des Flächenerwerbs wurde auch 2018 fortgesetzt. Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 1,3 ha wurden erworben. Darunter auch ein Freizeitgrundstück, das von unserem Verein renaturiert wurde.

Unsere neue Aktion „Schwalbenschutz“ wurde 2018 erstmals aktiv und brachte an meheren Häusern in Hambrücken Nisthilfen und Kotbretter zum Erhalt und der Förderung von Rauch- und Mehlschwalben an.

Im November feierte unsere NABU Gruppe im Rahmen einer Jubiläumsfeier ihr 25-jähriges Bestehen. Zahlreiche Vertreter des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes konnten auf der Feier begrüßt werden. Im Rahmen des Jubiläums wurde von unserem Verein ein Jubiläumsheft gestaltet.

2018 besuchten u.a. MdB Daniel Bayaz und Staatssekretär Andre Baumann die Saalbachniederung, daneben fand im Rahmen der LVV in Bruchsal eine Exkursion in die Saalbachniederung statt.

Unsere NABU Gruppe machte im September einen Wochenendausflug in das Biosphärengebiet Rhön im Drei-Länder-Eck Hessen, Bayern, Thüringen.


Rückblick 2017

Die im Dezember 2016 im Rahmen des Projektes „Lebensader Oberrhein“ eingerichtete neue Tieferlegungsfläche in der Saalbachniederung zeigte im Jahr 2017 ihre volle Wirkung und führte zu einem deutlich verbesserten Wasserregime in der wechselfeuchten Überflutungsfläche. In der Folge konnten mehrere Erstnachweise verzeichnet werden wie z.B. Bartmeisen oder der Temminckstrandläufer. Kiebitze hielten sich über die gesamte Brutsaison im Gebiet auf. Im bereits dritten Jahr in Folge konnte eine erfolgreiche Brut des Drosselrohrsängers beobachtet werden. Im Juli gab es wieder größere Ansammlungen von Weißstörchen. An einigen Tagen hielten sich mehr als 200 Exemplare im Gebiet auf. Der Bruterfolg der mittlerweile drei vom NABU Hambrücken betreuten Strochenhorste war 2017 mit nur einem Jungvogel bescheiden. Bei den Pflanzen konnte eine positive Entwicklung des Bestandes der Pyramidenorchis verzeichnet werden.

Auch im Jahr 2017 konnten weitere 10 Wiesengrundstücke mit einer Gesamtfläche von 1,3 ha in der Saalbachniederung erworben werden. Darunter befand sich wiederum ein Freizeitgrundstück, das von unserem Verein renaturiert wurde. Diese weiterhin positive Entwicklung des langfristigen Flächenschutzes in der Saalbachniederung ist nur dank der Unterstützung zahlreicher Spender möglich, bei denen wir uns herzlich bedanken.

Seit mehreren Jahre engagiert sich der NABU Hambrücken nun bereits für den Amphibienschutz an der L556 zwischen Forst und Hambrücken. Von Mitte Januar bis Anfang Mai wurde 2017 dort der Wanderzaun kontrolliert und dabei Erdkröten, Springfrösche. Teichmolche und Feuersalamander sicher über die Straße transportiert.

Im Rahmen von Arbeitseinsätzen wurden die von unserem Verein betreuten Streuobstflächen und der Lebensraum der Westlichen Dornschrecke am Karlsdorfer Baggersee gepflegt.

Zur großen Freude des Vereins entwickelt sich auch die NAJU mit ihren Aktivitäten sehr positiv, so dass auch im Jahr 2017 wieder ein vielfältiges Programm für die Kleinen geboten werden konnte. Ausflüge, Exkursionen und ein spannendes Naturerlebnis standen auf dem Programm.

Neben den mittlerweile etablierten monatlichen NABU-Treffs, die allen Interessierten offen stehen, machte unser Verein 2017 einen Wochenendausflug in das Hohe Venn in Belgien und besuchte eines der letzten großen Moorgebiete im westlichen Europa.


Rückblick 2016

Im Jahr 2016 konnten weitere 2,5 ha Wiesenflächen in der Saalbachniederung für den Naturschutz gesichert werden. Darunter befand sich auch ein ehemaliges Freizeitgrundstück, das von unserem Verein renaturiert wurde.

Die Natur dankt uns unseren Einsatz durch Erstnachweise in der Saalbachniederung, die die Bedeutung des Gebietes weiter unterstreichen. Es konnten z.B. Säbelschnäbler, Sandregenpfeifer, Zwergdommel, Alpenstrandläufer und Sichelstrandläufer in den Feuchtflächen beobachtet werden. Darüber hinaus balzten über drei Wochen Wachtelkönige in den Wiesen und wir konnten wiederum eine erfolgreiche Brut des Drosselrohrsängers nachweisen. Auch unser Storchenpaar war wiederum erfolgreich.

Unser Verein und das Naturschutzprojekt wurde von zahlreichen Spendern unterstützt, bei denen wir uns ganz herzlich bedanken. Im letzten Jahr erhielten wir u.a. eine Spende der LNV-Stiftung und konnten beim dm-Wettbewerb „Helfer-Herzen“ einen Preis erhalten.

Mehrere Arbeitseinsätze wurden von unserem Verein durchgeführt zur Pflege der vereinseigenen Flächen mit Streuobstbestand und zum Amphibienschutz im Frühjar. Hier wurden mit Hilfe zahlreicher hochmotivierter Helfer 1300 Erdkröten auf der Hinwanderung und ca. 900 auf der Rückwanderung gezählt.

Ein wichtiger Teil des Enagements unseres Vereins besteht auch in den regelmäßigen Treffen der NAJU-Kindergruppe, die das Ganze Jahr über versucht den Wert der Natur bereits den Kleinsten spielerisch zu vermitteln. 2016 konnte die NAJU dafür den 3. Platz beim Kreisumweltschutzpreis erzielen.


Rückblick 2015

Im Rückblick auf das Jahr 2015 können wir festhalten, dass die erfolgreiche Strategie des nachhaltigen Naturschutzes durch Flächensicherung in der Saalbachniederung auch 2015 durch die Unterstützung zahlreicher Spender weiter fortgesetzt werden konnte. Insgesamt konnten weitere 1,5 ha Wiesenflächen für den Naturschutz gesichert werden und bieten damit die Grundlage für eine weitere positive Entwicklung der Lebensräume in der Wiesenniederung. Der Erfolg der Anstrengungen zeigte sich u.a. durch die erstmalige Brut eines Drosselrohrsängers im NABU Feuchtgebiet, einer Art, die in Baden-Württemberg nur noch einen Brutbestand von 50 – 90 Paaren besitzt.

Neben dem Engagement in der Saalbachniederung standen auch 2015 wieder zu Beginn des Jahres der Amphibienschutz zwischen Hambrücken und Forst im Vordergrund. Über 1.000 Tiere – überwiegend Erdkröten – wurden hier auf ihrer Wanderung gezählt. Die Betreuung wurde in diesem Jahr erstmals vollständig alleine vom NABU durchgeführt.

Nachdem der Storchenhorst in den Peterswiesen in Hambrücken 2014 umgefallen war und der Horst in der Saalbachniederung aufgrund der wechselfeuchten Überflutungszone nahezu ganzjährig im Wasser steht und damit nicht mehr kontrolliert werden kann, stand 2015 die Errichtung von zwei neuen Horsten auf dem Programm. Wir bedanken uns hierbei ganz herzlich bei allen, die uns dabei unterstützt haben.

Im Rahmen der Althandy-Sammlung konnten 2.500 Handys im Jahr 2015 gesammelt werden. Die dadurch erzielten Beträge helfen uns dabei unsere Naturschutzziele zu erreichen.

Desweiteren wurden 2015 verschiedene Arbeitseinsätze im Bereich Streuobst und zum Schutz der westlichen Dornschrecke durchgeführt. Der NABU organisierte Exkursionen im Rahmen des Naturerlebnis-Tages und leitete Führungen in der Saalbachniederung. In einem mehrteiligen Arbeitseinsatz konnte in Zusammenarbeit mit der Streuobsinitiative im Landkreis Karlsruhe und Erdgas Südwest eine Streuobstfläche in Hambrücken wieder gepflegt und nachgepflanzt werden.