Viele fleißige Helfer der NAJU
In unserer Gruppenstunde am Samstag, 19.05.2018, stand die Wildbiene im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Dazu griffen wir die oben genannte Aktion der NAJU auf, die zum Ziel hat, die größte Hotelkette Deutschlands zu gründen- und zwar für Wildbienen. Mindestens 500 Wildbienenhotels sollen in Deutschland entstehen.
In unserem Land gibt es rund 580 Wildbienenarten, die meisten Wildbienen sind Einzelgänger und heißen deshalb Solitär- oder Einsiedlerbienen. Mehr als 400 Arten bauen ihre Nester mit den entsprechenden Brutzellen selbst, etwa 135 Arten legen als sogenannte Kuckucksbienen ihre Eier in fremde Nester. 75 % der Wildbienen nisten im Boden, die anderen nutzen z.B. Pflanzenhalme oder Fraßgängen von Käfern als Nistplätze. Rund 30 % Wildbienen sind auf bestimmte Pflanzen in unserer Kulturlandschaft spezialisiert. Wildbienen sind in Deutschland stark bedroht, etwa die Hälfte aller Arten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Das hat verschiedene Gründe: Fortschreitende Monokultur in der Agrarindustrie und Zersiedelung der Landschaft zerstören das Futterangebot und den Lebensraum der Tiere, der Einsatz von Pflanzenschutzmittel bedroht den Bestand der heimischen Wildbienen. Dabei gehören Wildbienen zu den wichtigen Bestäubern von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen und haben einen riesigen Wert für Menschen und Natur.
Treffpunkt an diesem Vormittag war unser Insektenhotel auf den Peterswiesen in der Nähe unseres Storchenhorstes. Es ist angelegt als längerfristige Bleibe für verschiedenen Nützlinge, wie z.B. Wildbienen und Hummeln, Wespen, Käfer, Florfliegen, Ohrwürmer etc. In den Schilfstängeln nisten schon viele kleinere Insekten, wir wollten in dieser Gruppenstunde auch Lebensraum schaffen für unsere heimischen Wildbienen.
Nach einer kurzen Einführung in die Thematik ging es dann an die Arbeit:
Einige Kinder stellten aus Löss und Wasser einen Mörtel her, um damit vorhandene Lochziegel zu füllen. Andere sägten verschieden starke Bambusstäbe, um damit ein eigenes kleines Wildbienenhotel oder unsere Lochsteine zu füllen. Eine andere Gruppe bohrte unterschiedlich große Löcher in Holzstücke, auch Schilfstängel wurden in kleine Stücke geschnitten. Die Kinder waren mit großem Eifer bei der Sache und wechselten dabei auch die einzelnen Stationen, ihr handwerkliches Geschick und ihren Teamgeist konnten sie überall unter Beweis stellen.
Die Arbeit hat sich gelohnt.
Vor lauter „Arbeit“ wurde fast die notwendige Vesperpause „vergessen“, dabei schmeckt es draußen und in gemütlicher Runde noch mal so gut. Wir boten dazu einen selbst zubereiteten Holundersirup an, der geschmacklich bei den Kindern sehr gut ankam. Es freut uns, dass nicht nur industriell hergestellte Erfrischungsgetränke Anklang finden, wo doch die Natur gerade in dieser Jahreszeit viele leckere Pflanzen bereithält. Nach der Pause nahmen sich einige Kinder den Wildbienen- Hotel- Forscherbogen der NAJU vor, er wird mit allen anderen Bögen zu einem Hotelkatalog zusammengefasst und mit entsprechenden Forderungen einem Politiker im Landwirtschaftsministerium übergeben. Dazu wurde u.a. die Umgebung näher unter die Lupe genommen und dokumentiert, z.B. Bestimmung der Nistmöglichkeiten und der Pflanzen, Beschreibung der Fläche und der vorhandenen Gäste,…
Die Zeit verging mal wieder wie „im Flug“ und nach 3 Stunden mussten wir unsere „Bauarbeiten“ einstellen. Aber wir werden unser Insektenhotel noch öfter besuchen, um auch anderen Nützlingen eine Bleibe zu schaffen.
Alle, die sich auch privat an dieser Aktion beteiligen möchten, können sich unter www.NAJUversum/bees-inn.de informieren.
Jetzt wünschen wir allen noch erholsame Pfingstferien und eine spannende Zeit in der Natur
Das NAJU- Team