Lebensader Oberrhein Naturvielfalt von nass bis trocken – NABU Hambrücken ist im Projekt dabei
Hintergrundinformationen
alle Informationen rund um die NABU Gruppe Hambrücken
Hintergrundinformationen
Die Beobachtungen und Erlebnisse entlang der von der NABU Gruppe Hambrücken betreuten Amphibienwanderstrecke zwischen Forst und Hambrücken sind vielfältig. Zum einen macht es uns Freude, möglichst viele Amphibien vor dem Straßentod zu bewahren, zum anderen bieten sich immer wieder dramatische Bilder, sei es während der Hauptwanderungszeiten, in denen doch nicht jedes Tier gerettet werden kann oder wie im obigen Fall durch weitere Ofer in Zusammenhang mit der viel befahrenen Wanderstrecke.
Nicht alle Kröten können mit dem Zaun gerettet werden, da vereinzelt die Tiere auch abseits der Zäune versuchen die Straße zu queren. Überfahrene Kröten werden gerne von verschiedenen Aasfressern aufgesammelt. So kommen durch den Autoverkehr nicht nur Amphibien ums Leben, sondern am Karfreitag auch ein Bussard, der auf der Straße eine tote Kröte fressen wollte.
Daher heißt es insbesondere auf Straßen durch Waldabschnitte: Augen auf und angemessen fahren, da immer mit Tieren, ob Frosch, Fuchs, Bussard oder Reh gerechnet werden muss!
Beim NABU Hambrücken gibt es erneut einen Grund zur Freude. Zwei Naturfreunde haben vor wenigen Tagen jeweils 5000 Euro gespendet, damit sich unser Verein weiterhin erfolgreich für das Naturschutzprojekt Saalbachniederung einsetzen kann. Bekanntlich konnte dort unter der maßgeblichen Mitwirkung des NABU Hambrücken Anfang der 1990er Jahre ein großflächiges und unzersiedeltes Wiesengebiet wiederhergestellt werden, das in Nordbaden seinesgleichen sucht. Wegen ihrer großen Bedeutung für den Artenschutz wurde die Saalbachniederung vom Land Baden – Württemberg als FFH und Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Seltene Vogelarten wie z. B. die Grauammer haben hier ihr letztes Rückzugsgebiet in unserer Region.Der NABU Hambrücken freut sich über eine herausragende Unterstützung seiner Anstrengungen für das Fauna – Flora – Habitat (FFH) und Vogelschutzgebiet Saalbachniederung. Vor wenigen Wochen wurde unser Verein von der NABU Gruppe Schwäbisch Hall bezüglich einer Unterstützung des Saalbachwiesenprojektes angesprochen. Nun erhielten wir die erfreuliche Mitteilung, dass deren Vorstandschaft beschlossen hat, die erfolgreichen Anstrengungen des NABU Hambrücken für das größte zusammenhängende Wiesengelände in Nordbaden mit einem Betrag von 2000 Euro zu unterstützen. Dank dieser Zuwendung kann unser Verein in der Saalbachniederung weitere Wiesengrundstücke erwerben und dadurch auf Dauer einer Vielzahl an seltenen Arten eine sichere Heimat bieten. Für die von der NABU Gruppe Schwäbisch Hall erhaltene Unterstützung bedanken wir uns von Herzen!
Der Frühling in der Saalbachniederung ist zwischenzeitlich voll angekommen. Die Störche haben mit der Brut begonnen und täglich sind wechselnde Besucher auf ihrem Zug in den Flachgewässern der NABU Feuchtgebiete anzutreffen. Etwas Schwierigkeiten bereiten dabei die fehlenden Niederschläge im März, die die Wasserfläche in unserer wechselfeuchten Überflutungszone deutlich reduziert haben. Aber auch die dadurch entstandenen Schlammflächen bieten verschiedensten Limicolen einen geeigneten Nahrungsraum.
Auch die umgebenden Wiesenflächen haben mittlerweile ihre sattgrüne Farbe angenommen und beginnen mit ihrem Farbenspiel, das zu Beginn des Frühjahrs zunächst vom gelben Löwenzahn dominiert wird. Die in der Niederung verteilten Obstbäume stehen voll in Blüte und bieten zahlreichen Insekten eine erste Nahrungsquelle. Zu unserer großen Freude wurden auch schon dier ersten Grauammern im Gebiet gehört, ein Wiesenbewohner, der bekannterweise uns besonders am Herzen liegt.
Auch der NABU Hambrücken hat seine vorbereitenden Arbeiten im Frühjahr abgeschlossen. Das NABU-Streuobstgrundstück wurde nach ein paar Jahren extensiverer Pflege mal wieder richtig in Form gebracht und kann sich neu entwickeln. Auch hier treiben alle Bäume ziwschenzeitlich Ihre Blüten und begrüßen das neue Jahr.
Die warmen Tage der letzten Woche in Verbindung mit den einsetzenden Niederschlägen zum Wochenende haben zu einer Massenwanderung der Amphibien zwischen Forst und Hambrücken geführt. Nachdem am letzten Donnerstag Abend bereits ein Anstieg der wandernden Tiere festzustellen war, gab es in der Nacht von Freitag auf Samstag kein Halten mehr. Über 600 Tiere – fast ausschließlich Erdkröten – wurden von den fleißigen Helfern des NABU über die Straße zu Ihrem Laichgewässer gebracht. Der Wanderungsdruck war so groß, dass leider nicht alle Kröten rechtzeitig eingesammlet werden konnten, so dass doch die ein oder andere zu unserem großen Bedauern den Verkehrstod fand. Wir denken hier über Verbesserungen für die nächsten Jahre nach.
Neben den Erdkröten konnten in diesem Jahrauch ein Teichfrosch und mehrere Springfrösche gezählt werden, so wie verschiedene Molche und ein Feuersalamander.
Die Aktivitäten des NABU Hambrücken im Bereich des Amphibienschutzes werden von der Pfarrer-Graf-Schule in Hambrücken, so wie von zahlreichen freiwilligen Helfern unterstützt, bei denen wir uns ganz herzlich bedanken. Was die letzten Tage gezeigt haben ist aber auch, dass wir nicht genug Helfer haben können. Daher freuen wir uns über jeden zusätzlichen Freiwilligen, der uns während der Saison unterstützt. Die Einsätze sind in der Regel in den Abendstunden bei einsetzender Dämmerung.
Interessierte können sich per Mail oder telefonisch bei uns melden.
Fischadler waren früher in ganz Europa verbreitet bevor Sie mehr und mehr von den Menschen, die den Vogel als Nahrungskonkurrent sahen, verdrängt wurden. Der Fischadler hat Unterstützung dringend nötig: Bejagung, Eiersammler und Horstzerstörung, aber auch der Einsatz des inzwischen verbotenen Insektizids DDT führten deutschlandweit zu drastischen Bestandseinbrüchen. Vor über 100 Jahren wurde der letzte Fischadler in Baden-Württemberg aus seinem Horst vertrieben und kommt seitdem nur noch auf dem Durchzug in Baden-Württemberg vor. Hierbei zählt allerdings die „Rheinschiene“ zu den klassischen Zugrouten für die Tiere. Die Jagdschonung und ein konsequenter Schutz ließen die Vorkommen vor allem in Ostdeutschland in den letzten Jahren langsam wieder steigen und der Fischadler erobert nach und nach sein früheres Territorium zurück.

Vertreter des NABU Hambrücken, Vogelschutzzentrum Mössingen und der Forstverwaltung bei der Vorbesprechung.
Durch das Angebot künstlicher Nisthilfen kann die Wiederansiedlung der stolzen Vögel in unserer Region erleichtert werden. Hierzu möchte die NABU Gruppe Hambrücken in Zusammenarbeit mit dem Vogelschutzzentrum Mössingen einen Beitrag leisten. Nach Sichtung durch Experten in der Saalbachniederung konnte ein potentiell geeigneter Horstbaum identifiziert werden, auf dem Ende Februar eine künstliche Nisthilfe angebracht wurde. Das Angebot aus Wäldern und zahlreichen Wasserflächen in der Umgebung Stellt für Fischadler einen potentiell geeigneten Lebensarum dar, was bereits längere Aufenthalte der Tiere in der Region in den letzten Jahren gezeigt haben.
Zur Freude und Motivation aller Teilnehmer bei der Anbringung der künstlichen Nisthilfe in der Saalbachniederung übernachteten an diesem Tag 24 Kraniche in der wechselfeuchten Überflutungszone des NABU am Saalbach, die am Morgen aufflogen und damit ein Schauspiel am Himmel lieferten.
Die NABU Gruppe Hambrücken bedankt sich ganz herzlich bei Herrn Dr. Eichkorn als Vertreter der Forstverwaltung für die Bereitstellung eines geeigneten Horstbaumes zur Anbringung der künstlichen Nisthilfe und bei den Stiftungen der Landesbank Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung.
Das Storchenpaar in Hambrücken hat sich für dieses Jahr gefunden, wie wir bereits berichtet haben. Momentan kann man die Störche regelmäßig in den Wiesen rund um Ihren Horst beobachten. In den Ruhephasen und am Abend beziehen sie ihre Plätze auf dem Horst, der derzeit auch noch für das Brutgeschäft vorbereitet wird. Gerade noch rechtzeitig vor der Ankunft der ersten Tiere hatte es auch der NABU Hambrücken geschafft das Nest wie jedes Jahr zu reinigen und mit neuem Nistmaterial auszustatten. Für die Unterstüzung dabei danken wir der Netze BW GmbH.
Am Samstag den 15.02. stand ein kurzfristiger Arbeitseinsatz am Amphibienzaun zwischen Forst und Hambrücken an. Der Zaun wurde aufgrund der zu erwartenden milderen Witterung in der Woche zuvor aufgebaut, um die wandernden Tiere abzufangen und sicher über die Straße bringen zu können. An einzelnen Stellen mußten aufgrund der Unebenheiten des Geländes Löcher unter dem Zaun, an denen er unterwandert werden könnte, abgedichtet werden.
Trotz schlechter Witterung (es regnete durchgehend) fanden sich 8 freiwillige Helfer mit Schaufel und Spaten ein, um Abdichtungen mit Erde anzubringen. Nach etwas mehr als einer Stunde und kurz vor der Durchnässung war die Arbeit vollbracht und es konnten sich alle ins trockene zurückziehen. Nun kann die Wanderung der Erdkröten beginnen. Die Helfer des NABU stehen wie in jedem Jahr zusammen mit den Schülern der Pfarrer-Graf-Schule in Hambrücken als Streckenposten und Überquerungshilfe zur Verfügung.
Wir bedanken uns bei allen, die am guten Gelingen des Einsatze beigetragen haben.
Hinsichtlich der nun kommenden Arbeitseinsätze im Rahmen der Amphibienwanderung würden wir uns über freiwillige Helfer freuen. Während der Wanderzeiten steht ein Einsatzplan für Helfer zur Verfügung. Es gilt bei entsprechender Witterung in der Dämmerung am Abend die Strecke abzuwandern, sowie am Wochenende und in den Schulferien auch am Morgen. Interessierte können sich bei unserer Vorstandschaft melden oder unter nabu.hambruecken@web.de.

Spendenübergabe zwischen Herrn Rothardt von der Sparkasse Kraichgau und Franz Debatin vor der Kulisse des NABU-Feuchtgebietes.
Die Blässhühner, schmunzelt der Vorsitzende des NABU Hambrücken, seien schon in Frühlingsstimmung. In der Tat glucksen die weißbetupften Wasserbewohner ausgelassen umher. Es ist eine Idylle dort draußen in der Saalbachniederung. Unberührte Natur, schier endlose Wiesen. Ohne Hütten, Zäune und Brennholzstapel. 525 Hektar ist das Landschaftsschutzgebiet Saalbachniederung groß, davon allein 300 Hektar Wiesen – gehegt vom NABU Hambrücken. Deren Vorsitzender war es denn auch, der 1986 als ehrenamtlicher Naturschutzwart der Gemeinde sozusagen den ersten Grashalm für das heute größte zusammenhängende Wiesengebiet in Nordbaden zog. „In den 90ern geschah ein kleines Wunder, als dort ein Landwirt 200 Hektar Ackerland ins Extensivierungsprogramm des Landes eingebracht hat“, blickt Debatin zurück. Weitere Landwirte schlossen sich an, verpflichteten sich, ihre Äcker in extensiv genutztes Grünland umzuwandeln – die natürlichen Wiesen konnten sich ausbreiten. 1993 wurde innerhalb des Weißstorchschutzprogramms ein erstes Storchenpaar im neuen Naturschutzgebiet angesiedelt. Heute, 20 Jahre später, kann man im Sommer 30 bis 40 Störche in den Wiesen beobachten.
Auch Flachgewässer wurden angelegt und eine Überflutungszone geschaffen – Lebensraum für Enten und Gänse, Teichrohrsänger und Grauammer, Sumpfschecke und viele andere mehr, von manchen sogar die letzte noch existierende Population. „Die Wiesen sind zu einem wichtigen Durchzugsgebiet für wandernde Vogelarten, wie Schwarzstorch und Kranich, geworden“, fügt Debatin hinzu. Von den seltenen Pflanzen, die sich in dem Naturschutzgebiet zwischen Karlsdorf, Neudorfer Mühle und Hambrücken, wieder angesiedelt haben – darunter Teufelsabbiss, Helmknabenkraut, Heidenelke und selbst eine erste Orchideenart – ganz zu schweigen.
Indes, nur über den Kauf der Flächen lasse sich dieses zusammenhängende Wiesengebiet langfristig für die Natur sichern. „Dieser offene Charakter der Wiese ist ein einzigartiger Lebensraum, den wir für Tiere und Pflanzen dauerhaft bewahren wollen“, sagt Debatin, „und deshalb sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen.“ Ein „wahrer Segen“ sei da die 1000-Euro-Spende der Sparkasse Kraichgau gewesen.
„Unsere Spende ist beim NABU in den besten Händen“, sagt Dennis Rothardt, Filialleiter der Sparkasse in Hambrücken. „Denn der unermüdliche Einsatz für dieses wunderschöne Naturschutzgebiet kann gar nicht hoch genug anerkannt werden.“ Dieses extensiv genutzte Grünland sei auf Nachhaltigkeit ausgelegt, um einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen wieder natürliche Lebensräume und Brutgebiete zu bieten. Nachhaltigkeit spiele auch für die in der Region verwurzelte Sparkasse Kraichgau eine wichtige Rolle. „Wir fühlen uns für die Menschen der Region ebenso verantwortlich wie für die Umgebung, in der wir leben“, so Rothardt.
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