Spendenübergabe durch Dr. Gerhard Bronner, den Vorsitzenden des LNV Baden-Württemberg, an Franz Debatin von der NABU Gruppe Hambrücken
Anlässlich eines Ortstermins in der Saalbachniederung übergab der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg (LNV), Dr. Gerhard Bronner einen Spendenscheck über 3.500 € an Franz Debatin von der NABU-Gruppe Hambrücken. Vor kurzem hatte der Stiftungsrat des LNV einen Antrag des NABU bewilligt und damit das Naturschutzprojekt Saalbachniederung mit diesem Betrag gefördert. Dadurch soll der Ankauf von weiteren Grundstücken zur dauerhaften Sicherung des größten zusammenhängenden Wiesengeländes in Nordbaden ermöglicht werden. Die Scheckübergabe erfolgte im Beisein der Referatsleiterin des Referates 56 Naturschutz- und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Dr. Luise Murmann-Kristen. Vom Landratsamt Karlsruhe waren der zuständige Dezernent Prof. Jörg Menzel und der Kreisökologe Hans-Martin Flinspach anwesend. Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal, Cornelia Petzold-Schick hatte sich Zeit genommen, um an der Begehung und Scheckübergabe teilzunehmen. Der Verein Wiesenauen Mittlerer Oberrhein wurde vom Vorsitzenden Gerhard Sand vertreten. Vom NABU Kreisverband Karlsruhe waren Hans-Otto Gässler als Vorsitzender und Artur Bossert als stellvertretender Vorsitzender anwesend.
Anlässlich des Termins hatte der NABU eine Begehung des Wiesengeländes organisiert, wobei sich alle Anwesenden von der einmaligen Schönheit und Naturvielfalt des Gebietes überzeugen konnten. So waren unter der Regie der damaligen Bezirksstelle für Natur- und Landschaftspflege Anfang der 90er Jahre die entscheidenden Weichenstellungen für die Zurückgewinnung der Wiesen vorgenommen worden. Franz Debatin, Vorsitzender der NABU-Gruppe Hambrücken und Mitinitiator des Schutzgebiets Saalbachniederung erläuterte Wichtiges und Wissenswertes zum Gebiet, welches auf der Außengemarkung Bruchsal liegt. Die gesamte Fläche ist ca. 525 ha groß, davon sind ca. 300 ha ökologisch besonders wertvolle Wiesen. Debatin ging in seinen Ausführungen auf die Vergangenheit des Gebietes, den Umbruch ab 1960 sowie den damit einhergehender Artenschwund in der Pflanzen- und Tierwelt ein. Ab Anfang der 1990er Jahre wurden auf großen Flächen Äcker in extensiv genutzte Wiesen umgewandelt. Damals gründeten die Gemeinden und Naturschutzverbände der Region den Arbeitskreis Pfinz-Lußhardt-Auen, den heutigen Verein Wiesenauen Mittlerer Oberrhein e.V. mit dem Ziel, die Wiesen wieder als Lebensraum zu verbinden.
Mit finanzieller Hilfe des Landes Baden-Württemberg und der Europäischen Union werden heute mittels Extensivierungsverträgen die 300 ha Wiesenlandschaft schonend bewirtschaftet. Zudem konnte, so führte Debatin weiter aus, der NABU bisher zahlreiche Grundstücke kaufen, was durch vielerlei Unterstützung privater und öffentlicher Spender möglich war. So werde auch eine Weiterentwicklung des Projektes ermöglicht, sagte Debatin. Die Anwesenden zeigten sich beeindruckt von der großartigen Landschaft der Saalbachniederung und der vielfältigen Vogelwelt. „Der NABU hat hier mit seinem Jahrzentelangen Engagement ein einzigartiges Naturparadies geschaffen und erhalten. In solch großflächigen Wiesengebieten finden Raritäten wie Grauammer, Wachtel, Feldlerche und Storch noch Lebensmöglichkeiten“, stellte Bronner fest. Die LNV-Stiftung habe diesen Einsatz auch in der Vergangenheit immer wieder gerne unterstützt und gefördert. Auch Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick würdigte das Engagement der NABU-Gruppe Hambrücken: „Die Saalbachwiesen sind ein ökologischer Diamant in der dichtbesiedelten Rheinebene. Wie beim Diamanten ist ein große zusammenhängende Einheit wertvoller als viele kleine Splitter“. Franz Debatin bedankte sich: „Ohne Beiträge und Unterstützung von verschiedenen Seiten, von Land, Kommunen und den Landwirten wäre das Projekt Saalbachniederung nicht möglich gewesen. Für die Zukunft kommt es darauf an, den Wert dauerhaft zu sichern“. Hierfür sagten ihm alle Anwesenden ihre Unterstützung zu. So hat allein die Stiftung des LNV bisher rund 17.000 € für die Saalbachniederung bereitgestellt.
Auffälligster Bereich mitten im Gebiet welches als FFH-, Vogelschutz- und Landschaftsschutzgebiet gesichert ist, ist sicherlich eine Dammrückverlegung des Saalbachs auf einer Länge von ca. 1 km, wodurch eine wechselfeuchte Überflutungszone geschaffen wurde. Die Maßnahme selbst war eine von der Stadt Bruchsal finanzierte Ausgleichsmaßnahme.
Info – LNV Stiftung:
Die Stiftung des Landesnaturschutzverbandes hat sich den Natur- und Umweltschutz zum Ziel gesetzt. Sie unterstützt hauptsächlich die Arbeit ehrenamtlicher Naturschützerinnen und Naturschützer in Baden-Württemberg. Seit ihrer Gründung im Jahr 1986 wurden bereits rund 300 Naturschutzprojekte in Baden-Württemberg gefördert.
LNV-Stiftung im Internet