Aktuelles
NABU Hambrücken fördert Blühbrachen für Insekten und Vögel

Im Zusammenhang mit dem dramatischen Insektensterben besteht ein dringender Handlungsbedarf, in der intensiv genutzten Landschaft Blühbrachen anzulegen. Selbstverständlich leistet der NABU Hambrücken auch hierzu seinen Beitrag. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Karlsruhe, einem Hambrücker Landwirt und unserem Verein wurde im vergangenen Jahr in der Saalbachniederung auf einem Ackerstandort eine solche Blühbrache angelegt. Unser Verein hat zur Förderung dieser guten Sache den Blühsamen nicht nur beschafft, sondern auch die Kosten übernommen. Der Erfolg der Maßnahme hat sich schon nach wenigen Wochen eingestellt. Zahlreiche Wildbienen bevölkern seitdem die Blühbrache und da nach dem Einsähen keine Bearbeitung stattfindet, profitieren gefährdete Vogelarten wie Feldlerche (Vogel des Jahres 2019) und Grauammer ebenso.
Vor kurzem hat ein weiterer Landwirt auf einem Ackerstandort in der Saalbachniederung ebenfalls eine Blühbrache angelegt. Der NABU Hambrücken hat auch in diesem Fall die Kosten für das Saatgut übernommen. Wir freuen uns sehr, dass in der Saalbachniederung jetzt Blühbrachen auf einer Fläche von insgesamt 1,1 Hektar bestehen und diese für die nächsten fünf Jahre auch erhalten bleiben.
Mehr denn je gilt es, nicht nur vom Schutz der Artenvielfalt und der Bienen zu reden, sondern zu handeln. Der NABU Hambrücken jedenfalls tut dies!
Stunde der Gartenvögel

Auch in diesem Jahr nahm die NABU Gruppe Hambrücken wieder an der „Stunde der Gartenvögel“ teil und beobachtete in Mannschaftsstärke die Vogelwelt im heimischen Garten.
Die bundesweite Vogel-Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ findet jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt. Alle Naturfreunde sind dazu aufgerufen, Vögel zu beobachten und zu melden. Sobald die Ergebnisse eingegangen sind, erstellt der NABU eine Auswertung nach Vogelarten, deren Häufigkeit und der Bestandsentwicklung. Ziel der Aktion ist es, ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um eine vollständige Erfassung aller Vögel, sondern darum, Veränderungen der Vogelbestände festzustellen.Damit die Ergebnisse aussagekräftig sind, werden die gesammelten Daten über mehrere Jahre verglichen. So können neue Erkenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten gewonnen werden.
Schwalbenschutzaktion geht in die nächste Runde

Die Schwalbenschutzaktion des NABU Hambrücken geht nun in ihre zweite Phase. Etliche Interessenten, die sich in den letzten Wochen und Monaten bei unserem Verein gemeldet haben, werden, wie im letzten Jahr, vom NABU Hambrücken bei der Förderung der Schwalbenpopulation unterstützt. Die Interessierten kommen dabei auch aus den umliegenden Gemeinende wie z.B. Rheinhausen, Forst, Bruchsal und Büchenau.
Hierbei werden wieder Kunstnester sowie Kotbretter von unserem Verein an Häusern, Schuppen und Ställen angebracht und Nester und Kotbretter gereinigt. Diese Arbeiten werden Ende dieses Monats sowie in den ersten Wochen im März durchgeführt. Am Wochenende nach Fasching findet dabei auch eine Aktion mit einem Hubsteiger statt. Die Kosten für den Hubsteiger werden dabei dieses Jahr freundlicherweise von der Gemeinde Hambrücken übernommen.
Ausstellung „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“ in Volksbank Bruchsal-Bretten
Die Wanderausstellung zum Projekt kann vom 26. November bis 7. Dezember in der Filiale Bruchsal der Volksbank Bruchsal-Bretten eG besichtigt werden.

Am 26. November wurde die Wanderausstellung in der Filiale in Bruchsal gemeinsam mit Vertretern des NABU Baden-Württemberg, des NABU Hambrücken sowie Vertretern der Volksbank Bruchsal-Bretten eG feierlich eröffnet.
Die Wanderausstellung des NABU-Naturschutzprojektes „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“ informiert über die „Nördliche Oberrheinebene mit Hardtplatten“, eines von bundesweit 30 Gebieten mit einer besonderen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen, wie beispielsweise der Saalbachniederung nordwestlich von Bruchsal. Der Biodiversität-Hotspot „Nördlicher Oberrhein“ zwischen Bühl und Bingen weist auf einer Fläche von mehr als 2.200 Quadratkilometern charakteristische Lebensräume auf, von nassen Flussauen bis zu trockenen Sanddünen. Im rund 500 Hektar großen Gebiet der Saalbachniederung wurden für Wasser- und Watvögel im Rahmen des Projektes Flachwasserbereiche zur Nahrungssuche geschaffen. Das Projekt „Lebensader Oberrhein“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert und knüpft in der Saalbachniederung an die erfolgreiche Arbeit des NABU Hambrücken an. Bereits seit 1985 setzt sich der NABU-Gebietsexperte Franz Debatin dafür ein, die Wiesenlandschaft wiederherzustellen, zu erhalten und zu entwickeln: „Wir arbeiten seit Jahrzehnten daran, den Lebensraum in der Saalbachniederung zu schützen. In diesem Jahr haben erstmals Kiebitze gebrütet und wir konnten auch das kleine Sumpfhuhn sowie das Tüpfelsumpfhuhn beobachten.“ Von den Naturschutzmaßnahmen zur Wiedervernässung profitieren auch Feuchtwiesenpflanzen, Insekten und Amphibien ebenso wie Zugvögel.
„Die Sichtung dieser seltenen Vogelarten in den neu geschaffenen Flachwasserbereichen ist ein Beleg, dass unsere Naturschutzmaßnahmen dauerhaft wirken“, betont Katrin Fritzsch, Projektleiterin in Baden-Württemberg, bei der Eröffnungsfeier. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Volksbank Bruchsal-Bretten, dass wir in diesem Rahmen die Gelegenheit haben, den Bruchsalern unsere Naturschutzmaßnahmen vorzustellen und für den Erhalt der Biodiversität am Oberrhein zu werben.“
„Für die Spendengelder an den NABU Hambrücken möchte ich Danke sagen. Wir nutzen diese Mittel, um die einzigartige Landschaft der Saalbachniederung weiter zu schützen,“ so Franz Debatin im Rahmen der Eröffnungsfeier der Ausstellung. Die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten unterstützt den NABU Hambrücken anlässlich des Projektes mit einer Spende in Höhe von 1.000 Euro. Die Ausstellung kann bis zum 07. Dezember in der Filiale Bruchsal der Volksbank Bruchsal-Bretten eG besucht werden.
Informationen zur Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten finden Sie hier.
NABU Hambrücken präsentiert Projekt „Saalbachniederung“ im Rahmen der LVV
Im Rahmen der Landesvertreterversammlung (LVV) des NABU Baden-Württemberg, die in diesem Jahr am 24.11. in Bruchsal stattfand hatte die NABU Gruppe Hambrücken die Gelegenheit das Naturschutzprojekt „Saalbachniederung“ den anwesenden NABU-Vertretern vorzustellen. Die LVV ist das alljährliche Treffen der NABU Verbandsvertreter aus Baden-Württemberg und damit für jeden NABU Vorstand ein Fixpunkt im Jahresprogramm.
Ein Programmpunkt der diesjährigen LVV war die Vorstellung des länderübergreifenden Projektes „Lebensader Oberrhein“. In dessen Rahmen wurden u.a. auch Maßnahmen in der Saalbachniederung umgesetzt. Katrin Fritzsch, die Projektleiterin des NABU, stellte gemeinsam mit Franz Debatin das Projekt, die umgesetzten Maßnahmen, sowie die daraus bereits entstandenen Erfolge den anwesenden NABU Vertretern vor. Das Ganze konnte dann am nächsten Morgen noch im Rahmen einer gemeinsamen Exkursion in die Saalbachniederung weiter vertieft werden. Zu unserer großen Freude fanden sich am Sonntag Morgen ca. 40 Teilnehmer am Treffpunkt ein, um bei bestem Exkursionswetter einen gemeinsamen Spaziergang durch die Wiesenniederung zu machen.
Neben den bereits umgesetzten Maßnahmen konnten sich die Teilnehmer auch ein Bild von einer weiteren Entwicklungsmaßnahme im Bereich der wechselfeuchten Überflutungszone machen. Diese wurde erst in dieser Woche abgeschlossen. Es entstanden im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme weitere Habitatgewässer für das Teichhuhn und den Zwergtaucher.
Im Rahmenprogramm der LVV, dem so genannten „Markt der Möglichkeiten“, hatten wir darüber hinaus die Möglichkeit über eine kleine Ausstellung und unseren Saalbachniederungs-Film das Naturschutzprojekt allen Interessierten ausführlich darzustellen.
Die NABU Gruppe Hambrücken bedankt sich bei allen Teilnehmern für Ihr Interesse und die anerkennenden Worte.
Weitere Informationen zum Projekt „Lebensader-Oberrhein“ finden Sie hier.

Die NABU Gruppe Hambrücken feiert Jubiläum und alle kommen
Am Freitag den 09. November 2018 feierte die NABU Gruppe Hambrücken ihr 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hatte der Verein zu einer Feier in das Forum der Gemeinde Hambrücken geladen. Zu unserer großen Freude waren über 70 Personen der Einladung gefolgt. Darunter zahlreiche aktive und ehemalige Vertreter der Naturschutzverwaltungen, Vertreter von Kommunen und zahlreiche Mitglieder, Freunde und Wegbegleiter unseres Vereins aus den letzten 25 Jahren.
Unser Verein hatte für das Jubiläum ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben verschiedenen Grußworten unserer Gäste warf der 1. Vorsitzende Franz Debatin einen Blick zurück auf die Entwicklung des Vereins und die verbundenen Erfolge im Natur- und Artenschutz auf Gemarkung Hambrücken und im Rahmen des Naturschutzprojektes „Saalbachniederung“. Auch einige kritische Worte hinsichtlich der Situation des Artenschutzes in unserer Region durften an einem solchen Abend nicht fehlen.

Zu unserer großen Freude hatte sich auch Johannes Enssle, der Vorsitzende des NABU Baden-Württemberg die Zeit genommen, um nach Hambrücken zu kommen. Er verlieh in diesem Zusammenhang die Silberne Ehrennadel an den Schriftführer Henrik Sperling.
Dass der NABU Hambrücken viel mehr ist als das Storchenprojekt und die Saalbachniederung unterstrichen die Beiträge von Lore Breuer, die die Aktionen der NAJU-Kindergruppe vorstellte und von Manfred Debatin, der die in diesem Jahr gestartete Schwalbenschutzaktion darstellte.
Der Abend wurde umrahmt von einer musikalischen Begleitung unseres Vorstandsmitglieds Kathrin Baumgärtner zusammen mit Bernhard Rösler. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Wir bedanke uns bei allen, die zum guten Gelingen dieses festlichen Abends durch Ihre Mitarbeit oder Anwesendheit beigetragen haben.

„Wir stechen in See!“ – Zum Schutz der Westlichen Dornschrecke
Im Herbst steht traditionell der Arbeitseinsatz zum Schutz der Westlichen Dornschrecke auf dem Programm. Am Samstag, 27.10.2018, konnten wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen: 11 Kinder der NAJU und 12 Mitglieder vom NABU Hambrücken machten sich um 9.00 Uhr mit den Fahrrädern auf den Weg zum Karlsdorfer Baggersee. Hier befindet sich in der Renaturierungszone der Lebensraum der bedrohten Kurzfühlerschrecke. Unser Auftrag war, den Weiden- und Pappelbewuchs zurückzunehmen und die betreffenden Uferzonen der beiden Teiche von Pflanzen zu befreien. Der Einsatz war wie gehabt geplant, aber in diesem Jahr gab es eine Besonderheit. Da die Uferböschung des Baggersees in den vergangenen Monaten stark erhöht wurde, durften wir mit Erlaubnis des KRK- Betreibers mit einem Ponton über den Baggersee zu unserem „Arbeitsplatz“ fahren. Das war ein Erlebnis, vor allem natürlich für die Kinder, an einem ruhigen Herbsttag über einen See zu schippern.
Am Ziel angekommen wurde die Arbeit sogleich in Angriff genommen. Mit verschiedenen Schneidewerkzeugen und viel Handarbeit rückten wir dem Pflanzenbewuchs zu Leibe. Die größten Astscheren waren meist bei den Kindern zu finden und die Arbeit machte allen sichtlichen Spaß. Das anfallende Material wurde sachgemäß aufgeräumt, der Wunsch einiger Kinder, auch noch ein Floß zu bauen, musste mangels Zeit leider verworfen werden.
Mit einer kleinen Stärkung ließen wir den Arbeitseinsatz ausklingen, mit dem Ponton ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Es hat alles super geklappt, Besatzung und Passagiere haben sich vorbildlich an die Regeln gehalten, sodass wir wieder heil und vollzählig das gegenüberliegende Ufer erreichten. Wir danken allen „kleinen“ und „großen“ Helfern für die tatkräftige Unterstützung, gemeinsam lassen sich unsere Aufgaben gut bewältigen.
Anwesenheit von Sumpfhühnern unterstreicht die große Bedeutung der NABU-Feuchtgebiete am Saalbach
Die NABU-Feuchtgebiete am Saalbach sorgen weiter für positive Schlagzeilen. Dort pulsiert das Leben und immer öfters treten sehr seltene Vogelarten auf, die man in der dichtbesiedelten Region Nordbaden bisher nur im deutschlandweit bekannten Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“ bei Waghäusel zu sehen bekam. Zu unserer großen Freude ist es vor kurzem mehreren Ornithologen gelungen, erstmals das Kleine Sumpfhuhn in der Saalbachniederung nachzuweisen. Diese stark bedrohte Art benötigt als Lebensraum Schilf- und Sumpfgebiete, innerhalb derer sie sich im Übergangsbereich von Wasser zum Land aufhält und nach Nahrung sucht. Die in den letzten Jahren entstandenen Feuchtflächen im NABU-Projektgebiet bieten mit ihren wechselnden Wasserständen hier nahezu ideale Lebensbedingungen, so dass die Tiere diese Flächen ganz gezielt aufsuchen.
Gleichzeitig wurden neben dieser erfreulichen Meldung zuletzt neben zahlreichen Limikolen mehrmals ein Tüpfelsumpfhuhn, ein Seidenreiher, ein Großer Brachvogel sowie ein erfolgreich jagender Fischadler beobachtet. Eines der im Gebiet nachgewiesenen Tüpfelsumpfhühner konnte von unserem Mitglied Werner Debatin sogar aus nächster Nähe fotografiert werden.
Grundlage für diese großen Artenschutzerfolge in der Saalbachniederung sind die jahrzehntelangen Anstrengungen unseres Vereins. So sind die naturschutzfachlich wertvollen Feuchtbiotope auf Flächen entstanden, die der NABU Hambrücken zuvor gekauft hat.