Es gibt in Baden-Württemberg wenige Gebiete, in denen im vierten Jahr in Folge nachweislich Zwergdommeln erfolgreich gebrütet haben. Am 09. August ist es einem Naturfotografen endlich gelungen drei junge Zwergdommeln am Schilfrand zu sichten und abzulichten. Aufgrund der teilweise unübersichtlichen Einsicht der Schilfbereiche ist nicht auszuschließen, dass noch ein weiteres Paar gebrütet hat. Der NABU Hambrücken freut sich, dass er solch gefährdeten Arten wie der Zwergdommel auf seinen Flächen einen sicheren Lebensraum bieten kann. Obwohl in diesem Jahr durch den hohen Wasserstand das Schilf nur sehr zögerlich aufgewachsen ist.
In Mitteleuropa ist der Bestand der Zwergdommel besorgniserregend. In Deutschland wird sie auf der Roten Liste der Brutvögel als gefährdet geführt. Bei der letzten Zählung (bis 2016) wurden nur noch ca. 210 bis 270 Brutpaare in ganz Deutschland ermittelt.
Als Ursache für den Rückgangs wird der Verlust an geeigneten Lebensräumen wie Feuchtgebiete und Schilfbestände angenommen. Auch durch Wassersport, Badende und Angler fühlen sich die Zwergdommeln in ihrer Brut gestört.
Am Mittwoch, den 31.07.2024 haben Sylvia M. Felder (Karlsruher Regierungspräsidentin) und Carsten Gabbert (Freiburger Regierungspräsident) die neue Verordnung für das kombinierte Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand in der Saalbachniederung statt.
Jahrzehntelang haben Naturschützer dafür gekämpft, dass Die Saalbachniederung zwischen Karlsdorf und Hambrücken Naturschutzgebiet wird. Nun ist ein kombiniertes Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung entstanden. 1.250 Hektar Wälder, Wiesen und Feuchtbiotope sind damit unter Schutz gestellt und stellt einen der größten unzerschnittenen Naturräume in der nordbadischen Rheinebene dar, die ca. 360 Arten der Roten Liste Baden-Württembergs einen wichtigen Lebensraum bietet. Auch viele Zugvögel machen auf ihrer Reise in den Süden regelmäßig Station in der Saalbachniederung. Das Naturschutzgebiet Saalbachwiesen umfasst dabei 466 Hektar Wiesenlandschaft (Offenland) mit Feuchtflächen. Der Schonwaldanteil beträgt ca. 747 Hektar. Für alle drei Teil-Gebiete (Naturschutz-, Schonwald- und Landschaftsschutzgebiet) gibt es jetzt eine gemeinsame Verordnung und die Betreuung des gesamten Gebietes erfolgt unter Abstimmung zwischen den verschiedenen Behörden (Forstamt, Regierungspräsidium).
Mit der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung ist aber kein Schlusspunkt des NABU-Engagements verbunden, so Franz Debatin, „Wir haben in der Saalbachniederung noch viel vor und wollen weitere Lebensräume schaffen, um hochgefährdete Arten wie die Grauammer, die Zwergdommel und den Kiebitz zu retten.“ Für sie ist das neue Schutzgebiet nun ein sicheres Zuhause.
Im Anschluss an die Unterzeichnung der Verordnung hat der NABU Hambrücken die Beteiligten noch zu Kaffee und Kuchen in die Grillhütte Hambrücken eingeladen. Eine Herzensangelegenheit war es für den NABU Hambrücken dann auch, zwei Personen für ihre außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Projektes Saalbachniederung mit Urkunde und Ehrennadel in Gold des NABU auszuzeichnen.
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