Monatliche Archive: Oktober 2023


Auswilderung von Jungen Steinkäuzen in Hambrücken

In diesem Jahr konnten wir mit Hilfe einer mobilen Auswilderungsvolier auf Gemarkung Hambrücken ein junges Steinkauz-Paar auswildern. Das Männchen stammte von einer Zucht aus Hambrücken (Zuchtpaar bei Werner Debatin) und das Weibchen von einer Zucht aus dem Wild- u. Wanderpark Südl.-Weinstraße in Silz, die im Gegenzug ein Steinkauzjunges von uns erhalten haben.

Das junge Steinkauz-Paar verbracht ca. 1½ Wochen in dieser Auswilderungsvoliere in der freien Landschaft, um sich an die Umgebung zu gewöhnen und wurden am 19.09.2023 dann in ihre Freiheit entlassen. Wir hoffen, dass diese sich vor dem Winter in dieser passenden und strukturreicher Landschaft durch reichliche Nahrungsaufnahme noch ein Polster anlegen können, um dann im kommenden Jahr selbst Nachwuchs in der Freiheit aufzuziehen zu können.

Die mobilen Auswilderungsvolier war auch nochmals in Stutensee in Benutzung, um dort durch die Natur- und Vogelfreunde 1955 Spöck e.V. ein weiteres Steinkauzpaar auszuwildern. Die „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ mit inzwischen 15 Mitglieder, zu denen auch der NABU Hambrücken gehört, konnte damit in diesem Jahr insgesamt 12 Jung-Steinkäuze aus eigener Zucht in die Freiheit entlassen.

Der Steinkauz ist ein Symbol für eine artenreiche Landschaft, wie z.B. Streuobstgrundstücke, die auch anderen Tier- und Pflanzarten Lebensraum bietet. Die „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ versuch deshalb auch solche Landschaften zu erhalten und zu fördern.

Mobile Auswilderungsvolier auf Gemarkung Hambrücken mit Steinkauzpaar in der freien Landschaft Foto: Manfred Debatin
Steinkauzpaar in der Auswilderungsvoliere in Stutensee kurz vor der Freilassung Foto: Natur- und Vogelfreunde 1955 Spöck e.V.

Saftpressen auf der Streuobstwiese

Dieses Mal trafen wir uns auf der NABU-Streuobstwiese im Hungerbühl. Dort empfing uns der Streuobstwiesenpädagoge Egon Drexler, der uns zunächst die traditionelle Mahd mit der Sense demonstrierte und anschließend gemeinsam mit uns vor Ort Apfelsaft herstellte. Dazu mussten die gepflückten Äpfel erstmal gewaschen und zerkleinert werden. Dabei wurde immer wieder von den verschiedenen Apfelsorten genascht – den Geschmackstest haben sie alle bestanden. Bevor es ans Pressen ging, wurde aus den Apfelstücken ein Mus hergestellt.

Die Äpfel werden gewaschen und dann vorgeschnitten

Mit reiner Muskelkraft wurde die Handkurbel der Apfelmühle bedient und alle packten mit an. Aus diesem Mus wurde dann in der mechanischen Presse der Apfelsaft gepresst. „Juhu, unser Apfelsaft kommt!“, hieß es, als die ersten Tropfen aus der Presse liefen. Der frischgepresste Apfelsaft wurde direkt verkostet und wir waren uns alle einig, dass der gekaufte Apfelsaft da geschmacklich nicht mithalten kann.

Anschließend werden die Äpfel geraspelt und gepresst. Dann kann der Saft genossen werden.

Mit einem kleinen Loch veranschaulichte Egon Drexler uns noch die Trockenheit des Bodens, unter der die Obstbäume in den letzten Jahren zu leiden haben. Die warmen Winter begünstigen außerdem Schädlinge wie den Apfelwickler, dessen Larven sich durch die Früchte fressen.

Nach einer kleinen Stärkung ging es noch um die Streuobstwiese als Lebensraum. Gemeinsam öffneten wir einen Nistkasten und inspizierten das mit allerlei Hühnerfedern gepolsterte Nest der diesjährigen Brut. Die Blaumeise ist ein fleißiger Helfer, um die Apfelschädlinge in Schach zu halten. Daher empfiehlt es sich auch für sie ein Nistkasten bereitzustellen.

Im anschließenden Ratespiel „Wer bin ich?“ lernten wir zahlreiche Bewohner der Streuobstwiese kennen, von Hummel und Marienkäfer bis hin zu Steinkauz und Grünspecht. Streuobstwiesen sind durch ihr Mosaik an verschiedenen Lebensräumen nämliche wahre Hotspots der Biodiversität, bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten können dort vorkommen.

Den Abschluss unseres Vormittags auf der Streuobstwiese bildete ein Apfel-Staffellauf, bei dem der Apfel auf verschiedene Arten transportiert werden musste. Eine besondere Herausforderung war das Balancieren auf dem Kopf, was mit der entsprechenden Konzentration von allen Kindern gemeistert wurde. Als die Eltern schließlich zum Abholen kamen, konnte stolz der eigene Apfelsaft zur Verkostung angeboten werden.
Ein großes Danke geht an dieser Stelle an Egon Drexler für diesen interessanten und lehrreichen Vormittag auf der Streuobstwiese!

Am 18. November treffen wir uns wieder wie gewohnt an der Grillhütte und wollen uns dem Thema Specht widmen, die als Baumeister im Ökosystem Wald eine entscheidende Rolle spielen. Wer dabei sein möchte, meldet sich bitte unter naju@nabu-hambruecken.de an.

Wir freuen uns auf euch!