Tägliche Archive: 13. Mai 2018


Altes Wissen neu entdecken – Bericht von der NABU Kräuterwanderung

Schon seit Jahrtausenden wissen die Menschen um die Heilwirkung bestimmter Pflanzen oder Pflanzenteile. Und bis heute sind die Heilkräuter ein wichtiger Bestandteil der Medizin, bereichern unsere Hausapotheke und den Speiseplan. Sie enthalten wertvolle Inhaltstoffe, die einen positiven Einfluss auf den menschlichen Organismus haben. Meist sind die nicht in der ganzen Pflanze enthalten, sondern entweder in den Blättern oder der Rinde, in der Blüte, der Wurzel oder der Frucht. In der Naturheilkunde gibt es vielfältige Möglichkeiten der Anwendung, z.B. als Tee, Creme, Salbe oder Tinktur, viele Wildkräuter bereichern unsere Ernährung bei der frischen Zubereitung.

Einen eindrucksvollen Einblick in das Wissen um die wohltuende und heilende Wirkung verschiedener Pflanzen auf den menschlichen Körper gab uns Frau Beate Beyerle, Gesundheitstrainerin aus Langenbrücken. 11 Mitglieder des NABU Hambrücken hatten sich am Nachmittag des 05. Mai 2018 in Langenbrücken zu ihrer geführten Kräuterwanderung eingefunden. Zum Einstieg begrüßte sie uns mit einer kühlen Erfrischung, sowohl die Pfefferminze als auch die Melisse gaben dem Mineralwasser einen besonderen Geschmack. Dann konnte es losgehen: Bei einer Führung auf ihrem selbst angelegten Kräuterwanderweg stellte sie uns neben der Wirkung auch die Anwendung verschiedener Pflanzen vor: „Der Rundweg ist eine Anregung, um Pflanzen das Jahr hindurch bei ihrem Wachstums- und Reifeprozess zu begleiten, und so die Natur schrittweise besser kennen zu lernen“. Z.B. Schöllkraut, Bärlauch, Scharbockskraut, Baldrian, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Giersch, Heckenrose, Brennnessel, Weide, Hirtentäschel, Beinwell, Gänsefingerkraut, Rotklee, Pfefferminze, …   lernten wir an ihrem natürlichen Standort entlang des Weges näher kennen. Dabei erhielten wir auch den Hinweis, dass eine eindeutige Bestimmung bei der Anwendung der Pflanzen Voraussetzung ist. Leicht kommt es zu einer Verwechslung mit ähnlich aussehenden Giftpflanzen, die nicht geerntet werden dürfen. Und auch die individuellen Wirkstoffe sollten auf den Körper abgestimmt sein. Neu für uns war z.B. die Erkenntnis, dass die Farben der Pflanzen Aufschluss über das entsprechende Anwendungsgebiet geben, z.B. blaue Pflanzen wirken sich positiv auf die Nieren aus, rote auf das Herz, gelbe auf die Milz, grün auf die Leber.

Aber nicht nur die Inhaltstoffe von Pflanzen sind gesundheitsfördernd, auch die Farben in der Natur haben eine positive Wirkung auf unsere Psyche und unser Wohlbefinden. So genossen wir ebenso die bunt blühenden Wiesen, den blauen Himmel, den grünen Wald, … Als Höhepunkt einer sinnesreichen Wanderung lud uns dann Frau Beyerle zu einer leckeren Verkostung ein, mit selbst angesetzter Kräuterbowle, Bärlauchbutter, Kräuterquark, selbstgemachter Erdbeer- und Quittenmarmelade auf frischem Brot konnten wir auch die geschmackliche Vielfalt der Pflanzen erleben. So eine „leckere“ Pause hatten wir nicht erwartet!

Durch den kühlen Wald ging es dann wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt in Langenbrücken. Mit einem umfangreichen Wissen, vielen praktischen Tipps und vielfältigen Erfahrungen für alle Sinne ging nach 3 1/ 2 Stunden eine interessante Kräuterwanderung zu Ende. Wir haben wieder Neues kennengelernt, altes Wissen aufgefrischt und nehmen einige Anregungen mit, die sich im Alltag gut umsetzen lassen. Herzlichen Dank an Frau Beyerle!