Maßnahmen des NABU am Trafohaus in Hambrücken.
Mitte März erreicht die Schwalbenschutz-Aktion des NABU Hambrücken eine weitere Realisierungsstufe. An verschiedenen Gebäuden in Hambrücken werden in den nächsten Tagen in einer geplanten Aktion unserer Gruppe in Abstimmung mit den Hauseigentümern Schwalbennester und Kotbretter angebracht.
Dabei wird auch das Trafohäuschen „Brühlerstrasse“ in einen „Artenschutz-Turm“ mit Mehlschwalbennester, Mauersegler- und Fledermauskästen erweitert. Das Trafohäuschen, das noch in Betrieb ist, wurde uns dankenswerterweis von der EnBW hierfür zur Verfügung gestellt. Die Fledermauskästen werden uns von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Von diesen sollen noch weitere, z.B. am alten Birnbaum Ecke Hardtweg / Verbindungsweg zur Bastwaldstrasse, in Hambrücken angebracht werden.
Es stehen damit rechtzeitig vor der nächsten Brutzeit vielfältige neue Nistmöglichkeiten in Hambrücken zur Verfügung.
Weitere noch bestellte Mehlschwalben- und Rauchschwalbennester werden demnächst ausgeliefert.
Zusätzliche Interessenten für Schwalbennester können uns per E-Mail unter mail@nabu-hambruecken.com kontaktieren.
Rauch- und Mehlschwalbe, Mauersegler und Haussperling sind Indikatorarten für einen intakten und artenreichen Siedlungsraum. Außerdem leisten die Schwalben
und Mauersegler als Insektenjäger einen wesentlichen Beitrag zur Kontrolle von Parasiten- und Schädlingspopulationen. Mit etwa 80% bilden Fliegen, Mücken und Blattläuse den Hauptanteil ihrer Nahrung.
Schwalben und Segler spüren von Insekten dichter beflogene Bereiche in ihrem Brutgebiet auf und fliegen diese gezielt an. Meist sind das Sammelorte für schwärmende Fluginsekten, wie größere Wasserflächen für Mücken oder sonnenbeschienene Hausdächer für Blattläuse. Größere Kolonien von Schwalben sind damit z.B. in der Lage, für die Landwirtschaft aktive Schädlingsbekämpfung zu betreiben. So wird aus Ungarn berichtet, dass Mehlschwalben ganze Maisfelder innerhalb weni-
ger Tage von Blattlausbefall befreiten. Häufig ergänzen sich dabei die Jagdreviere der Populationen von Mehl- und Rauchschwalben. Während die Mehlschwalben
meist in höheren Schichten über Ortschaften, Feldern und Wäldern jagen, sind bei den Rauchschwalben deutlich voneinander abgegrenzte Nahrungsräume festzu-
stellen, die sie im Tagesablauf aufsuchen: Von der direkten Umgebung des Nestes fliegen sie zu weiter entfernten Jagdrevieren, zunächst vielleicht zu einer Obstwiese,
später dann zu Feldern, Weiden und Rainen mit Feldgehölzen.
Der NABU Hambrücken setzt mit seiner Aktion ein wichtiges Ausrufezeichen zum Schutz der mittlerweile bedrohten Schwalbenbestände in unserer Region.