Monatliche Archive: September 2018


NAJU Gruppenstunde – „Die Kleinsten wieder groß machen“

Viele fleißige Helfer der NAJU

In unserer Gruppenstunde am Samstag, 19.05.2018, stand die Wildbiene im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Dazu griffen wir die oben genannte Aktion der NAJU auf, die zum Ziel hat, die größte Hotelkette Deutschlands zu gründen- und zwar für Wildbienen. Mindestens 500 Wildbienenhotels sollen in Deutschland entstehen.

In unserem Land gibt es rund 580 Wildbienenarten, die meisten Wildbienen sind Einzelgänger und heißen deshalb Solitär- oder Einsiedlerbienen. Mehr als 400 Arten bauen ihre Nester mit den entsprechenden Brutzellen selbst, etwa 135 Arten legen als sogenannte Kuckucksbienen ihre Eier in fremde Nester. 75 % der Wildbienen nisten im Boden, die anderen nutzen z.B. Pflanzenhalme oder Fraßgängen von Käfern als Nistplätze. Rund 30 % Wildbienen sind auf bestimmte Pflanzen in unserer Kulturlandschaft spezialisiert. Wildbienen sind in Deutschland stark bedroht, etwa die Hälfte aller Arten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Das hat verschiedene Gründe: Fortschreitende Monokultur in der Agrarindustrie und Zersiedelung der Landschaft zerstören das Futterangebot und den Lebensraum der Tiere, der Einsatz von Pflanzenschutzmittel bedroht den Bestand der heimischen Wildbienen. Dabei gehören Wildbienen zu den wichtigen Bestäubern von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen und haben einen riesigen Wert für Menschen und Natur.

Treffpunkt an diesem Vormittag war unser Insektenhotel auf den Peterswiesen in der Nähe unseres Storchenhorstes. Es ist angelegt als längerfristige Bleibe für verschiedenen Nützlinge, wie z.B. Wildbienen und Hummeln, Wespen, Käfer, Florfliegen, Ohrwürmer etc. In den Schilfstängeln nisten schon viele kleinere Insekten, wir wollten in dieser Gruppenstunde auch Lebensraum schaffen für unsere heimischen Wildbienen.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik ging es dann an die Arbeit:

Einige Kinder stellten aus Löss und Wasser einen Mörtel her, um damit vorhandene Lochziegel zu füllen. Andere sägten verschieden starke Bambusstäbe, um damit ein eigenes kleines Wildbienenhotel oder unsere Lochsteine zu füllen. Eine andere Gruppe bohrte unterschiedlich große Löcher in Holzstücke, auch Schilfstängel wurden in kleine Stücke geschnitten. Die Kinder waren mit großem Eifer bei der Sache und wechselten dabei auch die einzelnen Stationen, ihr handwerkliches Geschick und ihren Teamgeist konnten sie überall unter Beweis stellen.

Die Arbeit hat sich gelohnt.

 

Vor lauter „Arbeit“ wurde fast die notwendige Vesperpause „vergessen“, dabei schmeckt es draußen und in gemütlicher Runde noch mal so gut. Wir boten dazu einen selbst zubereiteten Holundersirup an, der geschmacklich bei den Kindern sehr gut ankam. Es freut uns, dass nicht nur industriell hergestellte Erfrischungsgetränke Anklang finden, wo doch die Natur gerade in dieser Jahreszeit viele leckere Pflanzen bereithält. Nach der Pause nahmen sich einige Kinder den Wildbienen- Hotel- Forscherbogen der NAJU vor, er wird mit allen anderen Bögen zu einem Hotelkatalog zusammengefasst und mit entsprechenden Forderungen einem Politiker im Landwirtschaftsministerium übergeben. Dazu wurde u.a. die Umgebung näher unter die Lupe genommen und dokumentiert, z.B. Bestimmung der Nistmöglichkeiten und der Pflanzen, Beschreibung der Fläche und der vorhandenen Gäste,…

Die Zeit verging mal wieder wie „im Flug“ und nach 3 Stunden mussten wir unsere „Bauarbeiten“ einstellen. Aber wir werden unser Insektenhotel noch öfter besuchen, um auch anderen Nützlingen eine Bleibe zu schaffen.

Alle, die sich auch privat an dieser Aktion beteiligen möchten, können sich unter www.NAJUversum/bees-inn.de informieren.

Jetzt wünschen wir allen noch erholsame Pfingstferien und eine spannende Zeit in der Natur

Das NAJU- Team


Nächste NAJU Gruppenstunde „Waldentdeckungen“

Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön.

           Vincent van Gogh

Liebe Freunde der NAJU,

nach einer doch sehr ausgiebigen Sommerpause melden wir uns jetzt zurück. Auch wir möchten unsere „Arbeit“ wieder aufnehmen und haben für Samstag, 22.09.2018, die nächste Gruppenstunde geplant.

Wir treffen uns mit den Fahrrädern um 9.30 Uhr am Hundeplatz zu einer neuen Waldentdeckertour. Unser Ziel ist der Wald entlang der Saalbachniederung, dort werden wir das gemeinsame Vorhaben besprechen.

Wenn das Wetter mitmacht, sind wir gegen 12.30 Uhr wieder zurück am Hundeplatz.

Die Kinder benötigen wettergemäße Kleidung und bei Bedarf ein kleines Vesper für eine gemütliche Pause.

Habt ihr Lust, mit uns einen Vormittag im Wald zu verbringen, dann meldet euch bitte an. Auch „neue“ Naturentdecker sind herzlich willkommen.

Viele Grüße

Das NAJU- Team


Anwesenheit von Sumpfhühnern unterstreicht die große Bedeutung der NABU-Feuchtgebiete am Saalbach

Tüpfelsumpfhuhn in der Saalbachniederung

Die NABU-Feuchtgebiete am Saalbach sorgen weiter für positive Schlagzeilen. Dort pulsiert das Leben und immer öfters treten sehr seltene Vogelarten auf, die man in der dichtbesiedelten Region Nordbaden bisher nur im deutschlandweit bekannten Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“ bei Waghäusel zu sehen bekam. Zu unserer großen Freude ist es vor kurzem mehreren Ornithologen gelungen, erstmals das Kleine Sumpfhuhn in der Saalbachniederung nachzuweisen. Diese stark bedrohte Art benötigt als Lebensraum Schilf- und Sumpfgebiete, innerhalb derer sie sich im Übergangsbereich von Wasser zum Land aufhält und nach Nahrung sucht. Die in den letzten Jahren entstandenen Feuchtflächen im NABU-Projektgebiet bieten mit ihren wechselnden Wasserständen hier nahezu ideale Lebensbedingungen, so dass die Tiere diese Flächen ganz gezielt aufsuchen.

Gleichzeitig wurden neben dieser erfreulichen Meldung zuletzt neben zahlreichen Limikolen mehrmals ein Tüpfelsumpfhuhn, ein Seidenreiher, ein Großer Brachvogel sowie ein erfolgreich jagender Fischadler beobachtet. Eines der im Gebiet nachgewiesenen Tüpfelsumpfhühner konnte von unserem Mitglied Werner Debatin sogar aus nächster Nähe fotografiert werden.

Grundlage für diese großen Artenschutzerfolge in der Saalbachniederung sind die jahrzehntelangen Anstrengungen unseres Vereins. So sind die naturschutzfachlich wertvollen Feuchtbiotope auf Flächen entstanden, die der NABU Hambrücken zuvor gekauft hat.


NABU Hambrücken unterwegs auf dem Michaelsberg

Am 02. September veranstaltete der NABU Hambrücken eine Exkursion auf den Michaelsberg nach Untergrombach. Am Vormittag startete ein Teil der Gruppe mit dem Fahrrad in Hambrücken mit dem Ziel der höchsten Erhebung im westlichen Kraichgau. Dort warteten dann bereits die „Autofahrer“ am Startpunkt der Exkursion.

Zu unserer großen Freude konnten wir Thomas Adam als profunden Kenner des Kraichgaus und insbesondere der Gegend rund um den Michaelsberg für diese Führung gewinnen. Mit seiner alle begeisternden Art der Erläuterung berichtete er über die Kulturhistorie dieser beeindruckenden Erhebung. Begonnen in der Michaelsbergkapelle über die einmaligen Trockenrasen des Michaelsberges und benachbarten Kaiserbergs bis hin zur steinzeitlichen Michelsberg-Kultur, der der Berg ihren Namen gegeben hat, erfuhren wir allerlei Neues und Wissenswertes. Dabei war es spannend zu erfahren welcher wechselvollen Geschichte der Berg bisher unterlag, welche in fast allen Fällen Spuren bis in die heutige Zeit hinterlassen hat.

Zum Abschluss stand eine gemeinsame Einkehr in der Michaelsberg-Gaststätte auf dem Programm, so dass gut gestärkt die Heimfahrt angetreten werden konnte.

Alle Radfahrer freuten sich, dass es auf dem Heimweg großteils nur noch bergab ging !

Wir danken Thomas Adam nochmals ganz herzlich für seine klasse Führung.