NAJU Gruppenstunde – Jetzt laufen sie wieder
Amphibien zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten, bzw. gefährdeten Arten. Als Bewohner von Biokomplexen (Landlebensraum und Gewässer) sind sie anfälliger als viele andere Tiergruppen gegenüber schädigenden Umwelteinflüssen und Veränderungen. Durch den Eingriff in ihre Lebensräume, z.B. durch eine Straße, sind engagierte Schutzmaßnahmen erforderlich.
Auch wir vom NABU Hambrücken betreuen seit 2012 2 Amphibienzäune zum Schutz der Tiere, sie befinden sich an der Landstraße L 556 zwischen Hambrücken und Forst. Seit diesem Jahr sind wir auch im Bereich der Autobahnrastanlage Bruchsal aktiv. Hier laufen vor allem Erdkröten regelrecht in die Falle, wenn sie auf dem Weg zum See in den Parkbereich des Hotels gelangen.
Die Zeit der Amphibienwanderung ist eine gute Gelegenheit, die wechselwarmen Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Aus diesem Grund fand unsere Gruppenstunde am Samstag, 24.03.2018, an der Amphibienwanderstrecke statt.
Um 18.00 Uhr kamen 11 naturbegeisterte Kinder pünktlich zu unserem Treffpunkt am Sportplatz. Nach einer kurzen Einweisung über den Ablauf des Abends ging es weiter mit den Fahrrädern Richtung Forst. Dort berichteten wir zunächst über die Amphibien, die wir in dieser Region vorfinden, nämlich Erdkröte, Springfrosch, Teich- und Bergmolch und Salamander. Auch das Wissen und die Fragen der Kinder konnten wir gut mit einbeziehen. Im Anschluss war es noch hell genug, die entsprechenden Lebensräume anzuschauen, zum einen den Laubwald, zum anderen den See neben der Rastanlage. Mit einsetzender Dämmerung stieg bei den Kindern natürlich auch die Spannung und es konnte endlich losgehen.
Aufgeteilt in 3 Gruppen kontrollierten die Kinder den Hin- und Rückwanderzaun und den Parkbereich des Hotels. Obwohl die Temperatur eigentlich passte, war es an diesem Abend anscheinend zu trocken. Weder am Zaun, noch auf dem Waldweg war ein Tier anzutreffen. Nur am Seeufer konnten einzelne Tiere im Wasser beobachtet werden. Vorführeffekt? Aber, kurz vor Schluss fand Fabienne am Rückwanderzaun eine Kröte und wir alle freuten uns riesig, wenigstens ein Tier in Händen halten zu können. Behutsam wurde sie herumgereicht, gestreichelt und anschließend in den schützenden Wald gebracht. So wurde der Abend zu einem spannenden Erlebnis und wir danken vor allem Frau Rupp und Frau Feil, Herrn Hoops und Herrn Oberst für die begleitende Unterstützung. Die Gruppe war zu jeder Zeit gut abgesichert und, das muss auch erwähnt werden, die Kinder haben sich vorbildlich verhalten. Vielleicht hat der ein oder andere Lust bekommen, bei besseren Bedingungen auf „Krötensuche“ zu gehen. Wir freuen uns über jede Unterstützung!
Das NAJU- Team