NAJU-Gruppenstunde: Erfolgreicher Hausputz bei Meise und Fliegenschäpper


Werner Debatin mit der NAJU bei der Nistkatstenkontrolle.

Unsere 2. Gruppenstunde in diesem Jahr führte uns am vergangenen Samstag in den Wald entlang der Saalbachniederung. 13 tatkräftige Kinder waren unserer Einladung gefolgt, die Nistkästen vom NABU Hambrücken zu reinigen.

Gleich zu Beginn gingen wir auf den Sinn dieser Putzaktion ein und vor allem Mark  konnte hier sein umfangreiches Wissen einbringen. Nach einer kurzen Einführung öffnete Werner Debatin den 1.Nistkasten und zeigte uns anhand des Nistmaterials, wer hier im vergangenen Jahr gebrütet hatte. Aufgrund des hohen Haaranteils schloss er auf eine Blaumeise, in den folgenden Kästen deuteten die Nester auf eine Kohlmeisenbrut hin. In der Nähe unseres Nistkastens entdeckten wir einige Fledermauskästen, auch hier erklärte uns Werner ihre Bedeutung für die heimischen Fledermäuse.

Dann ging es weiter und jedes Kind hatte die Möglichkeit, auch bei den folgenden Nistkästen das gebaute Nest heraus zu holen. Hauptsächlich fanden wir die Nester von Kohlmeisen, über 2 Nester freute sich Werner ganz besonders. Sie unterschieden sich deutlich von den vorhergehenden, das grobe Nistmaterial stammte von Fliegenschnäppern. Ebenso interessant war der Inhalt von einem weiteren Kasten, hier hatten sich sowohl die Blaumeise als auch die Kohlmeise ein Nest gebaut.

In 2 weiteren Kästen fanden wir einige unversehrte Eier von Kohlmeisen, wir überlegten gemeinsam, warum es hier nicht zu einer erfolgreichen Brut kam und Werner erklärte uns mögliche Gründe. Uns fiel z.B. das beschädigte Einflugloch auf,  vermutlich verursacht von Spechten oder Eichhörnchen. Weitere Spechtspuren bemerkten wir an Baumstümpfen oder Totholzstämmen, hier waren wohl Schwarzspechte auf Nahrungssuche.

In den Kästen fanden sich überwiegend Spuren von Meisen, aber auch von Fliegenschäppern.

Manche informierten sich noch etwas genauer über die Nistkastenbewohner.

Den „schlimmsten“ Fund machten wir an einem vom Sturm abgebrochenen Baumstamm. Unter ihm lag der Nistkasten, mit dem Einflugloch im Boden. Im Nistkasten befand sich eine tote Kohlmeise, dieser Winterunterschlupf wurde ihr wohl zum Verhängnis. Nach eingehender Betrachtung wurde sie von den Kindern begraben und mit einem „Vater unser“ bedacht. Jetzt hat sie ihren Frieden.

Die Zeit verging „wie im Flug“ und für die Kinder ging eine interessante Gruppenstunde zu Ende. Dank Werner haben wir viel über die heimische Vogelwelt gelernt und erfahren, dass Naturschutz auch mit einfachen Mitteln erfolgreich umgesetzt werden kann. Alle Nistkästen werden jedes Jahr gut angenommen.

Die nächste Gruppenstunde im März gibt wieder Anlass zum Feiern: Die NAJU Hambrücken wird 3 Jahre alt. Die Kinder haben schon einige Ideen geäußert, das genaue Programm geben wir rechtzeitig bekannt. Jetzt wünschen wir allen eine närrische Fasenacht und erholsame Ferien. HELAU!

Das NAJU- Team