Seit 2012 betreut die NABU Gruppe Hambrücken die Amphibienwanderstrecke der L556 zwischen Forst und Bruchsal im Bereich der Autobahn Rastanlage „Bruchsal“. In diesem Abschnitt wandern im Frühjahr überwiegend Erdkröten aus dem umliegenden Waldbereich zu Ihrem Laichplatz, einem kleinen Teich an der Rastanlage. In den zurückliegenden Jahren kam es hier bei günstigen Wetterlagen (warme Nächte mit Regen im Frühjahr) regelmäßig zum Überfahren von mehreren Hundert Tieren.
Seit 2012 wird im besagten Streckenabschnitt in der Regel ab Anfang Februar ein beidseitiger Amphibienzaun aufgebaut, der von Helfern des NABU Hambrücken kontrolliert wird. Dabei muss eine tägliche Kontrolle der Fangkästen, die entlang des Zauns eingerichtet sind, stattfinden.
Durch die Kontrollen der letzten Jahre erhalten wir einen guten Überblick über die örtlichen Amphibienpopulationen, die neben den bereits angesprochenen Erdkröten (ca. 1000 Tiere) auch aus Springfröschen, Teichmolchen, Bergmolchen und Feuersalamandern bestehen.
In Kürze gehen die Wanderungen wieder los und unser Verein muss die Helfer für dieses Jahr organisieren und einteilen. Wie überall ist es für jeden ein wenig einfacher, wenn möglichst viele helfende Hände zur Verfügung stehen. Daher suchen wir ständig weitere Personen, die uns bei den Kontrollgängen unterstützen. Die Aufgabe besteht darin den Amphibienzaun einmal am Tag – in der Regel bei Einbruch der Dämmerung, wenn die Wanderungen starten – abzugehen, um die Tiere in Eimern über die Straße zu befördern. Wir organisieren uns dabei in der Regel über eine gemeinsame Doodle-Terminliste, in der für jeden zu sehen ist wer gerade eingetragen ist und an welchen Tagen eventuell noch weitere Helfer fehlen. Dabei besteht auch die Möglichkeit sich mit anderen Helfern einzutragen, für diejenigen, die nicht alleine gehen wollen oder erst einmal reinschnuppern wollen.
Wenn Sie uns bei unserer Arbeit helfen wollen, melden Sie sich einfach per E-Mail unter amphibien@nabu-hambruecken.de
Informationen zur Amphibienwanderung
Amphibien wandern zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie selbst die Wandlung von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte durchgemacht haben.
- Warum wandern Amphibien im Frühjahr?
Milde Temperaturen über 5°C holen Frösche und Kröten aus der Winterruhe. Die Tiere wandern dann zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie selbst die Wandlung von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte durchgemacht haben. Dabei müssen sie häufig Straßen kreuzen, um an die Seen und Tümpel zu gelangen. Hunderttausende dieser ohnehin gefährdeten Tiere kommen dabei zu Tode.
- Was ist das besondere an Amphibien?
Amphibien, zu denen Frösche, Kröten, Salamander, Unken und Molche gehören, leben sowohl im Wasser als auch an Land. Als wechselwarme Tiere passt sich die Körpertemperatur der Tiere an die Umgebungstemperatur an. Die Tiere wandern im Frühjahr zu ihren Laichgründen – übrigens meist bei Nacht, weil dann die Luftfeuchtigkeit höher ist als am Tag und sie nicht austrocknen. - Was kann man zum Schutz der Tiere tun?
Fuß vom Gas beim Autofahren! Auf den Straßen ist langsames Fahren der beste Artenschutz! Seinen Sie – besonders auch nachts – auf der Hut und achten Sie auf mögliche Wegekreuzer – auch zu ihrem eigenen Schutz!
Garten- und Hausbesitzer sind außerdem gefordert, Gullys und Lichtschächte mit feinmaschigen Netzen abzudecken, damit die Tiere nicht hineinfallen können. Zuvor sollte kontrolliert werden, ob sich nicht schon Frösche oder Kröten in Gullys und Schächten befinden. Falls ja, sollten Sie den Tieren vorsichtig heraushelfen.