Jährliche Archive: 2024


Beginn der Renaturierung eines weiteren Freizeitgrundstückes in der Saalbachniederung

In der Saalbachniederung konnten wir ein weiteres Freizeitgrundstück anpachten, das wir begonnen haben zu renaturieren. Ein Zaun sowie Beton-Platten und Metallabfall konnten schon entfernt werden. Weitere Renaturierungsmaßnahmen (Wurzelwerk entfernen, einebnen, einsähen usw.) werden noch erfolgen Es wird dann ein Streuobstwiesengrundstück entstehen, das von unserem Verein jährlich gepflegt wird. Die Abbauarbeiten fanden zusammen mit dem RP (Regierungspräsidium) Karlsruhe statt. Wir bedanken uns beim RP für die Unterstützung.

Abbau des Zauns auf dem Freizeitgrundstück Foto: Manfred Debatin
Streuobstgrundstück nach Entfernen des Zauns, der Beton-Platten und dem Metallabfall Foto: Manfred Debatin

Eltern-Kind-Winteraktion „Futterhaus für Igel bauen“

Am Samstag, den 14.12.2024, war es wieder Zeit für unser alljährliches Winterprojekt des NAJU Wolfsrudels. In Kooperation mit dem Eltern-Kind-Treff Oberhausen e.V. und dem Landes-Stärke-Programm wollten wir in diesem Jahr den vom Aussterben bedrohten Igel unterstützen. Mit dem Bau von Futterhäusern sollen unsere stacheligen Freunde im kommenden Jahr einige neue Anlaufstellen in den örtlichen Gärten bekommen.

Um 9 Uhr standen die ersten Eltern mit ihren Kindern im Foyer der Schulsporthalle bereit und wir sammelten zunächst alle benötigten Bauteile zusammen. Nach einer kurzen Bauplanbesprechung machte sich nun jeder ans Werk. Es wurde ausgemessen, gesägt, gebohrt und gehämmert. Die jungen Baumeister leisteten ganze Arbeit und gaben den Eltern mitunter genaue Anweisungen. Besonders schön war auch die gegenseitige Unterstützung unter den Familien.

Holzmaterial vorbereiten Foto: D. Dang

Für die kleine Stärkung zwischendurch hatte jeder etwas beigesteuert und alle konnten sich an einem weihnachtlichen Buffet bedienen und Kinderpunsch trinken. Es entstanden tolle Bauwerke, die die Kinder am Ende stolz mit nach Hause nehmen durften. Im Januar folgt der zweite Teil unserer Aktion. Die gebauten Futterhäuser werden dann noch gemeinsam verziert und Igelexpertin Simone Hambsch wird uns mit vielen Infos rund um den Igel und seine Fütterung beraten.

Futterhäuschen gemeinsam montieren Foto: C. Dang

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für den schönen Tag und natürlich auch bei unseren neuen Teammitgliedern Steffi und Caroline für die tatkräftige Unterstützung. Ein weiteres riesen Dankeschön (auch im Namen der Igel) geht an die Gemeinde Oberhausen, die die Materialien für die Futterhäuser in diesem Jahr zur Verfügung gestellt hat! Auch ein paar neue Mitglieder konnten wir dazugewinnen, was uns ebenfalls sehr freut. Wir wünschen allen eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches, neues Jahr!

Wer Lust hat auch mal bei uns reinzuschnuppern, meldet sich gern unter 0155 – 62 500 116 oder corinnadang@web.de.

Futterhäuschen zusammenbauen Foto: C. Dang

Einsatz zur Kopfweidenpflege am Wagbach in Hambrücken

Ein Teil der 15 Aktiven beim Arbeitseinsatz für die Pflege der Kopfweiden, mit im Hintergrund zu sehenden Kopfweiden, von denen jede zweite geschnitten wurde. Foto: Manfred Debatin

Am Samstag, den 30.11., haben wir wieder zusammen mit dem BUND die Kopfweiden am Wagbach gepflegt. Durch Rückschnitt der schnellwachsenden Weiden entstehen Kopfweiden, welche vielen Vogelarten gute Lebensräume und Brutmöglichkeiten bieten. Zu diesem Zweck haben wir in diesem Jahr auch wieder nur jede zweite Kopfweide geschnitten, damit die nicht geschnittenen im kommenden Frühjahr austreiben und blühen können und somit Insekten Nahrung und den Vögeln Brutmöglichkeiten bieten.

Wir danken allen 15 Helfern und dem BUND Bruhrain, der für Getränke und Brezel gesorgt hat.

Schneiden der Kopfweiden Foto: Manfred Debatin

Herbst im Wald

Am 09.November war es endlich mal wieder Zeit für ein Treffen des NAJU Wolfrudels. Das Thema lautete diesmal Herbst im Wald. Nach einem anständigen Begrüßungsgeheul machten wir uns mit Körbchen bestückt auf den Weg, um herbstliche Schätze zu sammeln und zu entdecken und was sich in unserem Revier so alles verändert hatte. Auf bunten Blättern gingen wir der Frage auf die Spur, warum Bäume denn ihre Blätter abwerfen und wie der Wald sich auf den Winter vorbereitet. Alle Kinder sammelten fleißig besonders schöne Blätter, Bucheckern oder Tannenzapfen. Wir bestaunten die spannende Welt der Pilze und natürlich wurde auch getobt und gespielt. Wie immer, verging die Zeit wie im Flug.

Sammeln von Laub, Bucheckern und Tannenzapfen Foto: C. Dang

Bei den Treffen am 14. Dezember 2024 und 18. Januar 2025 findet unsere jährliche Eltern-Kind Bastelaktion in Zusammenarbeit mit dem Eltern – Kind -Treff Oberhausen e.V. und der Gemeinde Oberhausen statt. Diesmal unterstützen wir unsere bedrohten Igel in unseren Gärten mit dem Bau eines Igelhauses.

Es gibt noch wenige freie Plätze! Außerdem freuen wir uns natürlich immer über Zuwachs in unserem Wolfsrudel. Kinder von 6 – 12 Jahren sind jederzeit herzlich willkommen und dürfen uns auf unseren spannenden Abenteuern in der Natur begleiten. Denn nur was wir kennen und lieben können wir schützen! Und das ist heute wichtiger denn je! Wir freuen uns auf jeden einzelnen von euch! Euer Wolfsrudelteam.

Kontakt: Corinna Dang, corinnadang@web.de , 0176-470 180 20

Begutachtung der gesammelten Materialien Foto: D. Dang
Bestaunen von verschiedenen Pilzen Foto: C. Dang

Erster Arbeitseinsatz Westliche Dornschrecke 2024

Am Samstag, den 26.10.2024, fand unser erster diesjähriger Arbeitseinsatz für die Westliche Dornschrecke am Karlsdorfer Baggersee statt. Es wurden wieder die zwei Teichuferbereiche von Pflanzen und Wurzeln befreit, damit die Westliche Dornschrecke im kommenden Frühjahr wieder ihren erforderlichen Lebensraum hat. Wegen der feuchten Witterung dieses Jahres musste wieder viel Wurzelwerk und einige stark gewachsene Weidensträucher ausgegraben werden, die trotz unseres letztjährigen intensiven Einsatzes wieder intensiv gewachsen sind.

Die Westliche Dornschrecke wird als gefährdete Art geführt (Rote Liste, Kategorie D). Diese 7 bis 10 Millimeter große Heuschreckenart bevorzugt offene und feuchte Lebensräume, wie sie an den Ufern der beiden Teiche am Karlsdorfer Baggersee zu finden sind. Diese Uferbereiche müssen aber immer wieder von störenden Pflanzen und deren Wurzeln befreit werden.

In einem weiteren Einsatz müssen noch die ebenfalls stark gewachsenen Brombeerhecken zurückgeschnitten werden.

Arbeitseinsatz am Ufer des südlichen Teiches Foto: Manfred Debatin
Mühsam ausgegrabener stark nachgewachsener „Weidenstrauch“ Foto: Manfred Debatin

Beteiligung des NABU Hambrücken beim Umwelttag in Hambrücken und beim AOK Walderlebnistag in Karlsdorf-Neuthard

Der NABU Hambrücken hat sich wieder beim Umwelttag in Hambrücken am Sonntag, den 22. September 2024, beteiligt und am Samstag zuvor wieder mit der Gemeinde den Cleanup Day organisiert. Erstmals haben wir uns in diesem Jahr auch am AOK Walderlebnistag in Karlsdorf-Neuthard am Sonntag, den 29.09.2024, beteiligt. Beide Male hatten wir auch eine „Bastelecke“ für Kindern, die sich jedes Mal eines guten Zuspruchs erfreute. Dort hatten wird Malbücher, Tierfiguren zum Basteln (3D-Puzzle und Papierbastelbögen) sowie Bausätze von Nistkästen und Eichhörnchen-Futterhäuschen angeboten. Die erwachsenen Besucher konnten sich an unseren Infotafeln über Umwelt-, Klima- und Naturschutz informieren. An beiden Tagen boten wir auch wieder Bio-Obstsaft der „Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis KA e.V.“ an.

NABU-Stand mit Bastelecke am Umwelttag Foto: Manfred Debatin
Besuch des „Maskottchens“ beim NABU-Stand in der Bastelecke beim Walderlebnistag Foto: Manfred Debatin

Steinkauz-Auswilderung der „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ 2024

Die Interessensgemeinschaft „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“, welche inzwischen aus 15 Mitgliedern besteht und die erste Gründungsversammlung hinter sich hat, hat auch in diesem Jahr wieder am Freitag, den 21.09.2024, junge Steinkäuze ausgewildert, die bei verschiedenen Partnern der IG gezüchtet wurden. Bei dieser Veranstaltung waren auch wieder viele Ehrengäste zugegen, die dann die jungen Steinkäuze „aus der Hand“ freilassen durften. Nach der Auswilderung konnten die Gäste im Naturschutzzentrum des VVND in Dettenheim bei Kaffee und Kuchen noch anregende Gespräche führen.

Begrüßung der Gäste durch Hermann Geyer vom VVND Dettenheim Foto: Manfred Debatin Einige Ehrengäste sind in der vordersten Reihe von links nach rechts: Dr. Klaus-Helimar Rahn (Sprecher des LNV-Arbeitskreises Karlsruhe), Dr. Andre Baumann (Staatssekretärim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft), Dr. Christoph Schnaudigel (Landrat. Kreis Karlsruhe), Andrea Schwarz (Landtagsabgeordnete), Dr. Fritz Prosi (Naturschutzbeauftragter im Amt für Umwelt und Arbeitsschutz), Gisela Splett (Staatssekretärin im Finanzministerium)

Der NABU Hambrücken ist eines der IG-Mitglieder und hat auch wieder ein junges Paar zur Auswilderung in unserer mobilen Auswilderungsvoliere, die derzeit in der freien Landschaft aufgestellt ist. Insgesamt hatte die IG dieses Jahr 12 Jung-Steinkäuze, wovon 7 aus der Hand freigelassen wurden und die anderen an verschiedenen anderen Orten noch ausgewildert werden.

Freilassen von jungen Steinkäuzen „aus der Hand“ durch Ehrengäste Foto: Manfred Debatin

Der NABU Hambrücken war bei der ersten Versammlung zur Gründung einer „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ dabei.

Der in den 70er Jahren vieler Orts verschwundenen Steinkauz, das Symbol der Streuobstwiesen, soll wieder in seine alte und ursprüngliche Heimat zurückgebracht und in der heute noch hier vorzufindenden, gut erhaltenen und vielstrukturierten Streuobst- und Offenlandschaften wieder angesiedelt werden.

 

Um viele Menschen für den Erhalt, den Schutz und die Neuschaffung von solchen Lebensräumen zu sensibilisieren und zu begeistern und solche Lebensräume weiter zu erhalten und zu entwickeln, wollen mehrere Vereine, darunter auch der NABU Hambrücken und einige Einzelpersonen eine Interessensgemeinschaft „IG Steinkauz Mittlerer Oberrhein“ gründen.

Erste Gründungsversammlung beim VVND in Dettenheim Foto Manfred Debatin

Durch Information der Öffentlichkeit über Veranstaltungen (z.B. Auswilderung von Jung-Steinkäuzen), Vorträge, Presseberichte, Ausstellungen usw. will die IG auf diese Problematik der Erhaltung und Weiterentwicklung von solch wichtigen Lebensräumen aufmerksam machen.

Aktuell wollen 15 „IG-Partner“ eine solche Interessengemeinschaft gründen, welche dann sukzessive durch neue Mitglieder und Unterstützer erweitert werden soll.

Eine mobile Auswilderungsvoliere für Jungsteinkäuze (der geplanten IG) im Einsatz Foto Manfred Debatin

Wieder ein Brutnachweis der seltenen Zwergdommel im NABU-Feuchtgebiet Saalbachniederung gelungen

Es gibt in Baden-Württemberg wenige Gebiete, in denen im vierten Jahr in Folge nachweislich Zwergdommeln erfolgreich gebrütet haben. Am 09. August ist es einem Naturfotografen endlich gelungen drei junge Zwergdommeln am Schilfrand zu sichten und abzulichten. Aufgrund der teilweise unübersichtlichen Einsicht der Schilfbereiche ist nicht auszuschließen, dass noch ein weiteres Paar gebrütet hat. Der NABU Hambrücken freut sich, dass er solch gefährdeten Arten wie der Zwergdommel auf seinen Flächen einen sicheren Lebensraum bieten kann. Obwohl in diesem Jahr durch den hohen Wasserstand das Schilf nur sehr zögerlich aufgewachsen ist.

Zwergdommel (männlich) im Flug Foto: NABU Hambrücken

In Mitteleuropa ist der Bestand der Zwergdommel besorgniserregend. In Deutschland wird sie auf der Roten Liste der Brutvögel als gefährdet geführt. Bei der letzten Zählung (bis 2016) wurden nur noch ca. 210 bis 270 Brutpaare in ganz Deutschland ermittelt.

Als Ursache für den Rückgangs wird der Verlust an geeigneten Lebensräumen wie Feuchtgebiete und Schilfbestände angenommen. Auch durch Wassersport, Badende und Angler fühlen sich die Zwergdommeln in ihrer Brut gestört.

Junge Zwergdommel im Schilf Foto: Werner Debatin
Die drei diesjährigen jungen Zwergdommeln gut getarnt im Schilf (Nachweisfoto) Foto:Thomas Winger

Saalbachniederung wird Naturschutzgebiet

Am Mittwoch, den 31.07.2024 haben Sylvia M. Felder (Karlsruher Regierungspräsidentin) und Carsten Gabbert (Freiburger Regierungspräsident) die neue Verordnung für das kombinierte Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand in der Saalbachniederung statt.

Jahrzehntelang haben Naturschützer dafür gekämpft, dass Die Saalbachniederung zwischen Karlsdorf und Hambrücken Naturschutzgebiet wird. Nun ist ein kombiniertes Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet Saalbachniederung entstanden. 1.250 Hektar Wälder, Wiesen und Feuchtbiotope sind damit unter Schutz gestellt und stellt einen der größten unzerschnittenen Naturräume in der nordbadischen Rheinebene dar, die ca. 360 Arten der Roten Liste Baden-Württembergs einen wichtigen Lebensraum bietet. Auch viele Zugvögel machen auf ihrer Reise in den Süden regelmäßig Station in der Saalbachniederung. Das Naturschutzgebiet Saalbachwiesen umfasst dabei 466 Hektar Wiesenlandschaft (Offenland) mit Feuchtflächen. Der Schonwaldanteil beträgt ca. 747 Hektar. Für alle drei Teil-Gebiete (Naturschutz-, Schonwald- und Landschaftsschutzgebiet) gibt es jetzt eine gemeinsame Verordnung und die Betreuung des gesamten Gebietes erfolgt unter Abstimmung zwischen den verschiedenen Behörden (Forstamt, Regierungspräsidium).

Mit der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung ist aber kein Schlusspunkt des NABU-Engagements verbunden, so Franz Debatin, „Wir haben in der Saalbachniederung noch viel vor und wollen weitere Lebensräume schaffen, um hochgefährdete Arten wie die Grauammer, die Zwergdommel und den Kiebitz zu retten.“ Für sie ist das neue Schutzgebiet nun ein sicheres Zuhause.

Im Anschluss an die Unterzeichnung der Verordnung hat der NABU Hambrücken die Beteiligten noch zu Kaffee und Kuchen in die Grillhütte Hambrücken eingeladen. Eine Herzensangelegenheit war es für den NABU Hambrücken dann auch, zwei Personen für ihre außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Projektes Saalbachniederung mit Urkunde und Ehrennadel in Gold des NABU auszuzeichnen.

Unterzeichnung der Verordnung durch Sylvia M. Felder und Carsten Gabbert Foto: Peter Breuer
Information der Anwesenden über den naturschutzfachlichen Wert der Saalbachniederung Foto: NABU Hambrücken