„Der Wald ist eine Küche, und er hält auch noch Medizin für uns bereit.“
Vincent und Jonas
Der Wald ist ein unersetzlicher Lebensraum. Er bietet Tieren Nahrung und Unterschlupf und ist Heimat unzähliger Pflanzen. Für uns hält er viele Möglichkeiten der Naturwahrnehmung bereit, der Frühling ist wie geschaffen dafür.
So fand unsere letzte Gruppenstunde am Samstag, 21.04.2018, im Lußhardwald statt, Marlon, Elias, Jonas, Fabienne, Janine, Marc, Isabelle, Maddox, Emil, Vincent, Anna und Luk kamen pünktlich zum ausgemachten Treffpunkt. Bevor es losging, beobachteten wir das emsige Treiben der Wildbienen am Wildbienenhotel der BNA.
Dann ging es mit den Rädern in den Wald, unser Plan war es, auf dem Kaminfegerweg den Frühlingswald zu erkunden. Er führt von Hambrücken nach Bad Schönborn und es ist kaum vorstellbar, dass auf diesem Weg schon vor 150 Jahren die Menschen, z.B. Kaminfeger, zu Fuß zur Arbeit gingen.
Auch wir stiegen hier vom Rad und nutzten unsere Sinne: Beim 1. Stopp schlossen alle Kinder die Augen und lauschten den Waldgeräuschen, Insekten, verschiedene Vögel, die Autobahn, … im Laufe der Zeit hörten wir immer mehr.
Beim 2. Halt schauten wir uns die verschiedenen „Stockwerke“ des Waldes an und hatten die Pflanzen und Bäume im Blick.
Die nächste Pause fand am Speckgraben statt, hier entdeckten wir u.a. auch den Bärlauch für unser Vesper. Vincent und Jonas verdeutlichten durch ihren Ausspruch die Vielfalt an nutzbaren Pflanzen.
An einer anderen Stelle entdeckten wir aber auch ein Vorkommen giftiger Maiglöckchen, den Unterschied zum Bärlauch konnte man gut erkennen. Daraus ergab sich auch die Warnung an die Kinder, in der Natur nichts zu essen ohne eindeutige Bestimmung.
Von dort aus war es nicht mehr weit zu unserem Ziel, der Pirschpfadhütte. Hier legten wir erst einmal eine Rast ein und untersuchten das mitgebrachte Gewölle eines Falken. Dann ging es los: Zur großen Freude einiger Kinder wurde sogleich die Wasserpumpe in Betrieb genommen, andere machten sich auf die Suche nach Insekten für eine geplante Tierauststellung. Mit der entsprechenden Fachliteratur wurden sie auch gleich bestimmt, z.B. fanden sie u.a. einen „Kleinen Zangenbock“. Und die hauswirtschaftlich Interessierten bereiteten einen Kräuterquark und Kräuterbutter zu. Unser Bärlauch, aber auch Taubnessel- und Löwenzahnblüten und Giersch wurden dazu verarbeitet.
Zur Einstimmung auf ein leckeres Essen konnten bei einem gemeinsamen Spiel verschiedene Gemüse und Pflanzen aus dem Wald mit geschlossenen Augen „erschmeckt“ werden. Hierbei galt es vor allem, die Farbe zu benennen. Im Anschluss daran wurde der Hunger gestillt, mit Brezeln und selbst zubereitetem Brotaufstrich. Vor allem der Kräuterquark kam bei den Kindern gut an und war ratzfatz verputzt. Marc meinte dazu:“ Das müsste unsere Mutter sehen, wie gesund wir essen!“ Mit diesem Geschmackserlebnis ging ein sinnesreicher Vormittag leider zu Ende. Wir betrachteten noch einmal die unterschiedlichen Bodenbewohner, ließen alle Tiere frei und radelten zurück. Mit dem Beschluss: hier waren wir nicht zum letzten Mal.
Viele Grüße von der NAJU