Monatliche Archive: Oktober 2019


PLANA Küchenland unterstützt Artenschutzfonds Saalbachwiesen

Die Natur vor unserer Haustür ist in Gefahr geraten. Schon seit längerem ist es angebracht in Bezug auf das Aussterben von Arten nicht mehr nur auf das Amazonasgebiet oder auf Afrika zu verweisen. Direkt vor unserer Haustür sterben Arten aus. Mittlerweile für nahezu jeden wahrnehmbar über die deutlich reduzierte Anzahl von Insekten, die auf Wiesen und in den Hausgärten zu beobachten sind. Die Ursachen hierfür sind vielfältig jedoch nahezu alle von uns Menschen verursacht. Flächenverbrauch, industrielle Landwirtschaft und Klimawandel seien an dieser Stelle als Stichpunkte genannt.

Die Tatsache, dass mittlerweile „Allerweltsarten“ wie Kiebitz, Grauammer, Rebhuhn und Feldlerche in die Liste der bedrohten Arten aufgenommen werden mussten hat die NABU Gruppe Hambrücken veranlasst ihr bestehendes Engagement in Sachen nachhaltiger Artenschutz weiter zu intensivieren. Über den „Artenschuzfonds Saalbachwiesen“ sollen die Voraussetzungen geschaffen werden die erfolgreiche Naturschutzarbeit in der Saalbachniederung weiter zu intensivieren. Dort ist in den letzten Jahren auf NABU-Flächen ein Feucht- und Wiesenlebensraum entstanden, der mittlerweile fast schon als eine Art Arche-Noah bezeichnet werden muss. Gerade in den letzten Monaten konnten dort Kiebitze, Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn und viele weitere Arten beobachtet werden, die auf der Liste der bedrohten Arten ganz oben stehen.

Ganz besonders freut es die NABU Gruppe Hambrücken, dass jetzt mit PLANA Küchenland ein weiterer Unterstützer für ein nachhaltiges Engagement im Natur- und Artenschutz in der Region gefunden werden konnte. Über eine längerfristige Vereinbarung fördert PLANA Küchenland die Anstrengungen der NABU Gruppe Hambrücken in der Saalbachniederung. „Wir unterstützen bereits seit mehreren Jahren verschiedene Vereine und Organisationen in der Region. Über einen Zeitungsartikel sind wir auf die Arbeit des NABU Hambrücken aufmerksam geworden. Die Erfolge und Langfristigkeit der Maßnahmen und des Projektes haben uns überzeugt, so dass wir uns gerne dazu entschlossen haben uns hier stärker zu engagieren.“ so die Aussage der beiden Geschäftsführer Michael und Jürgen Geißler. Die NABU Gruppe Hambrücken bedankt sich für die Unterstützung des Artenschutzfonds Saalbachwiesen und das entgegengebrachte Vertrauen sehr herzlich und freut sich auf die Zusammenarbeit.


Beeindruckende Artenvielfalt im NABU Feuchtgebiet

Grünschenkel, Bekassine und Uferschnepfe im NABU Feuchtgebiet der Saalbachniederung. Foto: Werner Debatin

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in Deutschland unzählige Feuchtgebiete zerstört, indem man diese trockengelegt oder einfach zugeschüttet hat. Für zahlreiche Vogel-, Amphibien- und Libellenarten hatte dies negative Folgen und führte zu starken Bestandseinbußen. Beim NABU Hambrücken wusste man schon früh um die Bedeutung der Feuchtgebiete. Bereits im Gründungsjahr 1993 wurden in der Saalbachniederung im Zuge des damaligen Weißstorchschutzprogrammes Baden-Württemberg die ersten Flachgewässer angelegt. Im Laufe der darauffolgenden Jahre haben diese Flachgewässer auf Flächen des NABU bedeutende Erweiterungen erfahren, so z.B. über eine Ausgleichsmaßnahme der Stadt Bruchsal sowie über das Projekt „Lebensader Oberrhein“. Dadurch ist es gelungen, in der Saalbachniederung ein Feuchtgebiet mit überregionaler Bedeutung zu etablieren. Besonders deutlich zeigt sich dies beim Durchzug seltener Vogelarten. Vogelbeobachter stellen ihre Beobachtungen bei Ornitho ins Internet ein und was dabei bezüglich Saalbachniederung gemeldet wird, lässt das Herz eines jeden Naturfreundes höherschlagen. Hierzu eine Aufstellung der Sichtungen allein in den drei Tagen vom 30.08. bis 01.09.2019.

1 Großer Brachvogel
1 Uferschnepfe
20 Kiebitze
1 Tüpfelsumpfhuhn
1 Sichelstrandläufer
1 Wiedehopf
5 Flussregenpfeifer
28 Bekassinen
3 Flussuferläufer
2 Waldwasserläufer
6 Bruchwasserläufer
3 Kampfläufer
1 Zwergstrandläufer
8 Schnatterenten
5 Kormorane
1 Baumfalke
2 Wasserrallen
1 Teichhuhn
2 Braunkehlchen
30 Krickenten
1 Knäkente
5 Löffelenten
4 Silberreiher
3 Grünschenkel
1 Eisvogel
1 Fischadler
1 Rohrweihe
3 Rotschenkel
1 Dunkler Wasserläufer

Das Auftreten solcher Raritäten unserer einheimischen Vogelwelt bestätigt das große Potential der Saalbachniederung für den Natur-und Artenschutz sowie das erfolgreiche Engagement unseres Vereins.


Volksbegehren Artenschutz in Baden-Württemberg gestartet

Seit dem 24. September läuft das Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die Bienen“ in Baden-Württemberg. Das breite Trägerbündnis aus proBiene, den Landesverbänden von BUND, NABU, Demeter, Naturland, Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft und ÖDP sowie Slow Food Deutschland, Fridays for Future BW, der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall, Bodan, Naturata, Waschbär und GLS-Bank hat nun sechs Monate Zeit, um Unterschriften von zehn Prozent der Wahlberechtigten im Ländle (ca. 770.000 Personen) zu sammeln. Das Volksbegehren beginnt mit der freien Sammlung. Die Unterlagen dazu liegen seit dem 24. September vor. Der NABU Hambrücken wird sich, wie bereits berichtet, an dem Volksbegehren beteiligen und bittet die Bevölkerung von Hambrücken um rege Stimmabgabe. Formulare sind bei unserem Verein vorhanden. Ansprechpartner ist Franz Debatin, Telefon 1531, E. Mail mail@nabu-hambruecken.com. Der NABU Hambrücken wird in den nächsten Wochen auch in Hambrücken an verschiedenen Stellen Infostände betreuen, wo Bürger ihre Stimme abgeben können.
Ab 18. Oktober werden zudem in allen Rathäusern des Landes Eintragungslisten ausliegen.

Wir Bürger übernehmen Verantwortung für unsere LebensgrundlagenNicht nur in Bayern findet ein dramatisches Artensterben statt. Der Rückgang von Bienen, Schmetterlingen, Amphibien, Reptilien, Fischen, Vögeln und Wildkräutern ist auch im Ländle alarmierend. Bayern hat gezeigt, dass Bürgerinnen und Bürger einen Wandel im Umgang mit unserer Lebensgrundlage wollen und dafür Verantwortung übernehmen. Mit diesem beflügelten Willen soll es in Baden-Württemberg weitergehen.Bedrohte Arten.Viele Tier- und Pflanzenarten sind von Ackergiften, Nahrungsmangel und Biotopverlusten bedroht. So stehen zum Beispiel in Baden-Württemberg der Feldhamster oder das Rebhuhn auf der Liste der gefährdeten Arten. Sehr drastisch ist es bei den 460 Wildbienenarten, von denen über die Hälfte auf der Roten Liste stehen.

Weitere Informationen finden Sie unter Volksbegehren Artenschutz