Monatliche Archive: Mai 2016


Säbelschnäbler und weitere seltene Arten in der Saalbachniederung

Säbelschnäbler im NABU Feuchtgebiet, im Hintergrund ein Kampfläufer. Foto: W. Debatin

Säbelschnäbler im NABU Feuchtgebiet, im Hintergrund ein Kampfläufer. Foto: W. Debatin

Das erneute Auftreten seltener Vogelarten in der Saalbachniederung bereitet dem NABU Hambrücken auch in diesem Jahr wieder große Freude.

Dies nicht nur, weil es die Arbeit unseres Vereins eindrucksvoll bestätigt. Am 19. Mai informierte ein bekannter Ornithologe aus Forst den NABU Hambrücken darüber, dass er an diesem Tag im NABU Feuchtgebiet am Saalbach 6 Säbelschnäbler bei der Nahrungssuche beobachtet hat. In den darauf folgenden Tagen waren es jeweils 3 Tiere, welche von unseren Mitgliedern gesichtet wurden.
Zwar kommen Säbelschnäbler an den Küsten Europas noch in großer Zahl vor, das Auftreten dieser Vogelart so tief im Binnenland und noch dazu in dieser Anzahl ist schon eine kleine Sensation. Beim Säbelschnäbler fällt seine merkwürdige Schnabelform sehr auf. Dies ist aber keine Laune der Natur, sondern eine vorzügliche Anpassung an die Art des Nahrungserwerbs. Säbelschnäbler waten nämlich durch das seichte Wasser und ziehen dabei ihren leicht geöffneten Schnabel durch den Schlick. Dabei ertasten, packen und verschlucken sie kleine Krebse, Würmer und Insekten.
Neben den Säbelschnäblern waren in den vergangenen Wochen im NABU Feuchtgebiet weitere Raritäten unserer einheimischen Vogelwelt zu sehen, so etwa ein Purpurreiher und ein Seidenreiher. Gleichzeitig wächst beim NABU Hambrücken die Hoffnung, dass es erneut zur Brut eines Drosselrohrsänger – Paares kommt. Das gleiche gilt für mehrere Paare der Grauammer.
Diese wenigen Beispiele zeigen, wie dem besorgniserregenden Rückgang unserer einheimischen Vogelwelt begegnet werden kann, nämlich indem Lebensräume erhalten und wiederhergestellt werden.

Großes Interesse an Führungen in der Saalbachniederung

Schulklasse des Heisenberg- Gymnasiums in der Saalbachniederung

Schulklasse des Heisenberg- Gymnasiums in der Saalbachniederung

Mit dem Erfolg des Naturschutzprojektes Saalbachniederung nehmen beim NABU Hambrücken die Anfragen bezüglich Vorträge und Führungen stetig weiter zu. Nachdem unser Verein auf Einladung der NABU Gruppe Heidelberg dort am 13. April das Naturschutzprojekt Saalbachniederung vorstellte, kamen am 1. Mai zahlreiche NABU Mitglieder aus Heidelberg nach Hambrücken, um die Saalbachwiesen vor Ort zu besichtigen. Dabei zeigte sich die Natur einmal mehr von ihrer schönsten Seite. So war z.B. aus dem NABU Feuchtgebiet der krächzende Gesang des seltenen Drosselrohrsängers zu hören, dessen Bestand in Baden – Württemberg nur noch maximal 90 Brutpaare beträgt. Gleichzeitig konnten weitere Raritäten unserer einheimischen Vogelwelt auf dem Durchzug beobachtet werden. Die schöne Landschaft und die zielstrebigen Anstrengungen der NABU Gruppe Hambrücken hinterließen bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck. Auf Bitte des Heisenberg – Gymnasiums Bruchsal führte unser Verein am 2. und 6. Mai jeweils eine Schulklasse durch die Saalbachniederung, letztere im Rahmen des UNESCO – Projekttages. Dabei ging es um die Bedeutung des Lebensraumes Wiese. Pünktlich zu diesem Besuch hatte sich ein Purpurreiher am NABU Feuchtgebiet eingefunden, auch Grünschenkel , Knäkente und Bruchwasserläufer waren zu sehen.

Bei der Vogelbeachtung

Bei der Vogelbeachtung

Demnächst wird sich eine Klasse der Tullaschule Karlsruhe in der Saalbachniederung über das dortige Weißstorchprojekt informieren. Am 29.

Mai kommt die NABU Gruppe Karlsruhe zu einem Besuch in die Saalbachniederung. Eine weitere Führung findet am 25. Juni für Martin Klatt statt, der auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Naturfreunde als Biodiversitätsbotschafter ausbildet. Der NABU Hambrücken freut sich über das große Interesse an seinem Naturschutzengagement.


An die Kescher, fertig, los – NAJU Gruppenstunde

 

NAJU Kinder bei der Gewässeruntersuchung

NAJU Kinder bei der Gewässeruntersuchung

Der April macht was er will und ließ die am 23.04.2016  geplante Gruppenstunde ins Wasser fallen.. Aber, wir sind ja flexibel und konnten am Samstag, 30.04.2016, unseren Plan für eine Gewässeruntersuchung in die Tat umsetzen. Um 9.00 Uhr fanden sich 11 interessierte Naturforscher ein und mit den Fahrrädern ging es zunächst in die Saalbachniederung. Unser Ziel war die Überleitung vom Saalbach zum Wagbach: ein naturnahes, im Jahre 2010 errichtetes Bachbett, das durch verschiedene Ausbuchtungen und Strömungslenkungen die besten Voraussetzungen für unsere Exkursion bot.

Bei einem einführenden Gespräch zu Beginn der Gruppenstunde klärten wir zunächst einige Fragen, z.B. wo unser Wasser herkommt, wie Bäche und Flüsse entstehen, wohin sie fließen,…Marvin konnte dazu gut verständlich den Wasserkreislauf erläutern, Schulwissen zahlt sich also aus. Außerdem wurden noch wichtige Verhaltensregeln geklärt, die beim Keschern zu beachten waren, vor allem zum Schutz der Uferzonen und ihren Pflanzen und Tieren.

Dann konnte es endlich losgehen und die Kescher kamen zum Einsatz. In Kleingruppen gingen  die Kinder zunächst an der einen Uferseite entlang bis zur Schleuse. Auf den ersten Blick konnte noch kein Lebewesen entdeckt werden, aber die Kinder fanden schnell heraus, dass sich die Tiere vorwiegend zwischen den Pflanzen aufhielten und freuten sich über jeden Fang, den sie in ihrem Kescher zwischen Schlamm und Algen entdecken konnten.  Auch auf dem Rückweg fanden sich einige geeignete Stellen, um die Kescher zu Wasser zu lassen und in den mitgeführten Eimern sammelten sich die unterschiedlichsten Lebewesen.

Die gefunden Tiere galt es zu bestimmen.

Die gefunden Tiere galt es zu bestimmen.

Bevor wir dann zur Bestimmung der gesammelten Tiere übergingen, war erst einmal eine Pause angesagt, bei bestem Frühlingswetter ließen wir uns das mitgebrachte Essen und Trinken schmecken und gemachte Erfahrungen und Ergebnisse der Untersuchungen wurden ausgetauscht. Nach dem Essen gab es noch eine kleine Überraschung: Die Kinder hatten die Gelegenheit, eine mitgebrachte Erdkröte näher zu betrachten und auch einmal in die Hand zu nehmen. Während sie die Runde machte, wurde sie immer mobiler. Auch einige Kaulquappen wurden mit Interesse beobachtet.

Eine Erdkröte wird zum Forschungsobjekt.

Eine Erdkröte wird zum Forschungsobjekt.

Danach wurden unsere Funde gesichtet: Wir fanden viele  Bachflohkrebse, Libellenlarven, Stichlinge, Wasserschnecken, einen Wasserskorpion,… Dazu nahmen wir verschiedene Bestimmungsschlüssel zur Hand.  Und in der am Tag zuvor ausgebrachten Reuse fand sich eine Bachschmerle, die als Bodenfisch flache, schnell fließende Bäche und Flüsse mit kiesigem und sandigem Untergrund liebt.  Sie bevorzugt Gewässer der Güteklasse 2- 3, so wie auch die Bewohner, die wir gefunden haben. Sie geben als Zeigerarten Aufschluss über die vorherrschende Bachqualität, in unserem Fall konnten wir von einem mäßig belasteten Gewässer sprechen.

Und wie immer, wenn etwas Spaß macht, geht die Zeit doch viel zu schnell vorbei. Die 3 Stunden vergingen wie im Flug und bevor es wieder zurück ging wurden noch alle Bachbewohner wieder in die Freiheit entlassen. Die meisten Füße blieben trocken und wir haben uns gefreut, wie selbstständig und interessiert unsere altersgemischte Gruppe bei der Sache war.

Jetzt sind die nächsten Ferien nicht mehr weit, wir wünschen allen eine erholsame Zeit bis zum nächsten Wiedersehen.

Das NAJU- Team


NABU Ausflug in die Wagbachniederung bei Waghäusel

Die Teilnehmer des Ausflugs in das Naturschutzgebiet "Wagbachniederung"

Die Teilnehmer des Ausflugs in das Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“

Am Sonntag den 24. April 2016 veranstaltete die NABU Gruppe Hambrücken einen Fahrradausflug in das Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“ bei Waghäusel. Trotz bescheidener Wettervorhersage machte sich eine stattliche Zahl an NABU Freunden von Hambrücken aus auf den Weg in das nahegelegene Vogelschutzgebiet. In der Wagbachniederung herrscht in diesen Wochen Hochbetrieb. Zahlreiche Arten sind bei Balz, Brut oder zum Teil bereits mit ihren Jungtieren zu beobachten. Verschiedene Entenarten konnten auf den Klärbecken der ehemaligen Zuckerfabrick beobachtet werden, darunter Schnatterenten, Kolbenenten, Tafelenten und Löffelenten. Neben den bekannteren Haubentauchern waren auch die filigran gefärbten Schwarzhalstaucher auf den Teichen zu beobachten. Höhepunkt einer jeden Tour in die Wagbachniederung sind aber ohne Zweifel die Nester der Purpur-Reiher. Die Art, die ihren bundesweit größten Brutbestand in diesem Schutzgebiet besitzt, nistet hier in direkter Nachbarschaft zu den Beobachtungspunkten, so dass jeder Besucher sich einen guten Eindruck von den faszinierenden Vögeln machen kann. Leider waren die Flugaktivitäten aufgrund der wechselhaften und kühlen Witterung an diesem Tag aber eher eingeschränkt, so dass die Vögel tief in ihren Nestern saßen.

Nach Abschluss der Beobachtungswanderung machte sich die gesamte Fahrradgruppe auf den Weg nach Waghäusel, um sich dort bei einem guten Mittagessen gemeinsam zu stärken. Der Zeitpunkt war glücklich gewählt, da wir dadurch kräftigeren Regenschauern, die um die Mittagsstunde aufzogen, aus dem Weg gehen konnten.

Während ein Teil der Gruppe sich anschließend auf den Rückweg nach Hambrücken machten, legten andere noch einen kleinen Abstecher in den Lußhardt-Wald ein, um dort ehemalige Köhleröfen, die zur Gewinnung von Holzkohle genutzt wurden, zu besuchen.

Der NABU Hambrücken bedankt sich bei allen Teilnehmern, die zum guten Gelingen dieses Ausflugs beigetragen haben.