Jährliche Archive: 2015


NABU startet in Hambrücken Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“

Auszeichnung von Hugo Simianer im Rahmen der Aktion "schwalbenfreundliches Haus" Foto: Lechner

Auszeichnung von Hugo Simianer im Rahmen der Aktion „schwalbenfreundliches Haus“ Foto: Lechner

Die Bestände bei Rauch – und Mehlschwalben gehen auch in Hambrücken immer weiter zurück. Um für die nützlichen Vögel ein besseres Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen, hat unser Verein eine Aktion ins Leben gerufen, die den Schwalben helfen soll.
Vor kurzem hat der NABU Hambrücken den Spargelhof Simianer mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Der Verein würdigt damit die Verdienste von Landwirt Hugo Simianer für den Schwalbenschutz. Um seinen Hof herum befindet sich mit über dreißig Nestern die größte Mehlschwalbenkolonie in Hambrücken. Als sich vor Jahren die ersten Mehlschwalben an seinem Aussiedlerhof angesiedelt haben, sind immer wieder Nester abgebrochen und heruntergefallen. Um hier Abhilfe zu schaffen, bat er den  NABU Hambrücken künstliche Nisthilfen herzustellen, welche dann als Alternative zu den natürlichen Nestern angebracht wurden. Seihher finden die Mehlschwalben bei Ihm eine sichere Heimat.

Eine Schwalbe vertilgt pro Tag die unglaubliche Menge von 1200 Stechmücken. Als natürlicher Insektenfänger ist der Abfangjäger des Tierreichs unschlagbar. Landwirte wussten diese Hilfe gegen die stechenden Plagegeister und Fliegenschwärme in ihren Ställen früher zu schätzen. Heutzutage verschwindet neben immer mehr Bauernhöfen mit Tierbestand auch die Toleranz für die fliegenden Insektenfänger. Naturnester werden oftmals mutwillig entfernt, obwohl das Bundesnaturschutzgesetz die Schwalben unter Schutz stellt und darin ausdrücklich auch ihre Nester eingeschlossen sind. Klar, auch Schwalben machen Dreck und den will eben keiner mehr. Dabei reicht ein simples Brettchen unterhalb des Nestes. Ein minimaler Aufwand im Verhältnis zum Nutzen, den die wendigen Flugkünstler mitbringen. Die fleißigen Boten des Sommers bauen ihre Nester aus rund 1600 Kügelchen. Wie kleine Murmeln klebt die Schwalbe das natürliche Nistmaterial aneinander. Hier offenbart sich ein weiteres Problem. Es fehlt an Baustoffen. Lehm in wassergetränkten Pfützen bildet die ideale Basis für ein Kügelchen. Woher jedoch nehmen, wenn inzwischen alle Feldwege befestigt oder gar asphaltiert wurden. Ein echtes Schwalbenproblem heutzutage. Kunstnester sind eine Möglichkeit. Vor allem Mehlschwalben nehmen diese Nistmöglichkeiten an der richtigen Stelle gerne an. Rauchschwalben, deren bevorzugte Behausung in Viehställen liegt, sind keine Kolonienbrüter und brauchen ein eigenes Revier. Aber auch hier werden von Menschen geschaffene Nester angenommen.

Jetzt setzt der NABU Hambrücken ein Zeichen im Kampf um die Zukunft der kleinen Segler: Menschen und Häuser in Hambrücken werden mit der schmucken Plakette “ Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet, bei und an denen die Glücksbringer willkommen sind. Die Auszeichnung ist als sichtbare Belohnung für die Akzeptanz und Wertschätzung der gefährdeten Tiere gedacht, erklärt Hambrückens NABU Vorsitzender Franz Debatin. Die Schwalben sagen symbolisch danke und machen weiter Jagd auf störende Insekten in ihrem Umfeld. Personen in Hambrücken, bei denen am Haus Mehlschwalben oder im Stall Rauchschwalben nisten, können die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ vom NABU Hambrücken kostenfrei beziehen.


Mit dem Ökomobil im Rahmen des Ferienprogramms auf Entdeckertour

Auch in diesem Jahr haben wir uns am Ferienprogramm beteiligt und das Ökomobil aus Karlsruhe nach Hambrücken eingeladen. 21 junge Naturforscher hatten am Montag, 03.08.2015, die Gelegenheit genutzt und das „rollende Naturschutzlabor“ besucht. Im Fokus stand an diesem Vormittag der Lebensraum „Wald“, die Wiesen in der Saalbachniederung waren leider schon alle abgemäht.

Oekomobil1Nachdem „Rudi, der Reporter“ die Wünsche und Erwartungen der Kinder herausgestellt hatte, begann das erste Spiel: Die Kinder hatten die Aufgabe, eine stabile Brücke über eine „Schlucht“ zu bauen, hier war Teamgeist gefragt und die Herausforderungen an jeden einzelnen waren groß. Beinahe hätte es auch bis zum Ende geklappt. Dann ging es ins Ökomobil, auf allen 6 Tischen befanden sich Blätter von Bäumen und Sträuchern aus der nahen Umgebung. Nach einer eindeutigen Bestimmung fanden die Kinder anschließend die Blätter in der Natur wieder, sie sammelten z.B. Esche, Eiche, Hainbuche, Bergahorn, Feldahorn, Linde und Pfaffenhütchen.

Nach dieser praktischen Baumkunde ging es wieder ins Freie, mit verbundenen Augen wurden sie als „blinde“ Raupe durch die nähere Umgebung geführt, eine ganz besondere Wahrnehmung!. Dabei erfuhren sie auch, wie sich aus einem Ei ein Schmetterling entwickelt und wie eine intakte Natur dazu beitragen kann, dass die verschiedenen Populationen nicht aussterben. Oekomobil2Dazu sammelten sie alle eine Blüte vom Wegesrand. Zurück im Ökomobil wurde das Thema erweitert, die Kinder konnten von ihren Erfahrungen mit von ihnen gefangenen Tieren berichten, im Anschluss erhielten sie ihren letzten Auftrag: Sammelt in Kleingruppen jeweils 5 verschiedene Tiere. Mit ihrem Fund und einer kurzen Einweisung kamen nun die bereit gestellten Mikroskope zum Einsatz und Schnurfüßer, Skorpionsfliege, Waldassel, Spinne, Wanze, Weberknecht, Ameise, Grille, Mistkäfer und eine Raupe der Schnabeleule wurden mit großer Begeisterung betrachtet. Einige Tiere suchten natürlich so schnell sie konnten wieder die Freiheit, die anderen wurden zum Abschluss meist unversehrt wieder frei gelassen. Am eindrucksvollsten waren bei dieser Untersuchung die Bilder, die durch die Video- Projektion auf dem großen Monitor zu sehen waren. Die 8 Augen der Spinne, die Punkte auf dem Raupenkopf oder die Dreickeckszeichnung auf der Wanze, alles war bis ins kleinste Detail zu erkennen. Wie im Flug gingen die 3,5 Stunden zu Ende und die Kinder haben gemäß dem Ziel des Ökomobils Oekomobil3„Wissenswertes und Erstaunliches über Tiere, Pflanzen und deren Vernetzung in den Lebensräumen“ erfahren. So war es auch nicht verwunderlich, dass alle Kinder in der Abschlussrunde den „Daumen hochhielten“ als Zeichen für einen gelungenen Vormittag. Sie waren mit großem Interesse und Engagement bei der Sache. Danken möchten wir auch dem Team des Ökomobils für das abwechslungsreiche Programm, es war spannend bis zur letzten Minute.


NAJU Gruppenstunde Juli – Die faszinierende Welt der Bienen

In unserer letzten Gruppenstunde vor den Sommerferien stand am Samstag, 25.07.0215, ein neues, interessantes Thema auf dem Programm: Wir besuchten Herrn Anton Kremer auf seinem „Bienengrundstück“, er ist Vorsitzender des Bezirksimkervereins und betreut hier 7 Bienenvölker. Wir hatten noch Glück mit dem Wetter, bekamen aber immer wieder den kräftigen Wind zu spüren.

Bienen3Zum Einstieg in den Vormittag zeigte uns Herr Kremer einen anschaulichen Film über die Bienen, über die Entstehung eines Bienenvolkes, über ihre Lebensweise und ihre unterschiedlichen Aufgaben im Bienenstock, über die Honiggewinnung,… Dabei wurde ihre Bedeutung für Menschen, Tiere und Pflanzen noch einmal eindrucksvoll herausgestellt. Dann ging es zu den Bienenstöcken, die trotz Wind fleißig angeflogen wurden. Obwohl wir den Tieren dabei recht nahe kamen, blieben die Kinder ausgesprochen ruhig, beobachteten ihr emsiges Treiben und hörten aufmerksam zu. Hier zündete Herr Kremer zunächst seinen „Smoker“ an und erklärte uns seine Wirkung: Wussten sie, dass der Rauch nicht die Bienen beruhigt, sondern sie zum Fressen animiert, bevor sie flüchten wollen? Durch die Aufnahme von Honig sind sie erst einmal abgelenkt und ein gefüllter Honigmagen macht die Bienen wiederum „sanftmütig“. Als nächstes öffnete er einen Bienenstock und entnahm ihm eine Wabe, die wir uns aus nächster Nähe anschauen konnten. Beeindruckend, wie viele Bienen auf engstem Raum ihre Arbeit tun, und dass ein Bienenvolk aus 50.000 fleißigen Arbeiterinnen besteht.

Die Arbeit eines Imkers ist sehr umfangreich, dazu gehört u.a. auch die Bekämpfung der Varroa-Milbe. Sie ernährt sich vom Blut der Bienen, über Bisswunden können zusätzlich krank machende Viren in die Insekten eindringen. Die Vermehrung der Milbe findet auf der Brut statt, so sind junge Bienen schon beim Schlüpfen geschwächt und sterben meistens kurze Zeit danach. Der todbringende Parasit ist inzwischen weltweit ein Problem. Herr Kremer zeigte uns, wie er mit Ameisensäure die Milben in seinen Bienenstöcken bekämpft, das geschieht zweimal im Jahr, wenn die Zeit der Honigernte vorüber ist.

Bienen1Und danach durfte probiert werden, dazu hatte Herr Kremer eine gefüllte Honigwabe mitgebracht, die er mit einem speziellen Werkzeug „entdeckelte“. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber diesem Naturprodukt kamen die Kinder auf den Geschmack, so einen frischen, einzigartigen Honig hat wohl noch kein Kind (und Erwachsener) probiert.

Als weiteren Teil der Ausrüstung zeigte uns Herr Kremer im Anschluss seine Imkerbekleidung und einige Kinder nutzten die Gelegenheit, auch einmal in die schützende Ausrüstung zu schlüpfen. Und er öffnete für uns einen besonderen Brief, er enthielt eine blau markierte Bienenkönigin und einige Arbeiterinnen, die per Post zu ihm nach Haus kamen. Mit ihren besonderen Eigenschaften soll sie ihr künftiges Volk „zahmer“ machen und das Ausschwärmen verringern.

Bei den meisten Schleckermäulern war aber jetzt der Appetit geweckt und unsere Honigbrote fanden reißenden Absatz, wir kamen mit dem Schmieren gar nicht mehr nach. Herr Kremer hat uns dazu ein Glas „Ganzjahreshonig“ spendiert, für den die Bienen im Laufe des Jahres viele verschiedene Blüten angeflogen haben.

Gut gestärkt gingen wir anschließend zum „Schnapp- Spiel“ über, die Kinder hatten dabei die Gelegenheit, ihr erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen. Alle waren mit großem Eifer dabei und es gab so in den beiden Durchgängen jeweils einen knappen Sieg.Bienen2

Für den Abschluss hatte uns Herr Kremer noch einen 2. spannenden Film mitgebracht, leider ließ sich kurz vor Ende unserer Gruppenstunde der Regen nicht mehr aufhalten, alle suchten so schnell sie konnten ein trockenes Plätzchen.

Wir danken Herrn Kremer für diesen interessanten Vormittag, er hat uns einen umfangreichen Einblick in seine Arbeit gewährt und nicht nur die Honigliebhaber beeindruckt.

Jetzt wünschen wir allen Kindern erholsame Ferien, vielleicht sehen wir uns ja beim Ferienprogramm am 03.08.2015 wieder.

Das Naju- Team


Erfolgreiche Altpapiersammlung des NABU Hambrücken

AltpapiersammlungAm 18. Juli war der NABU Hambrücken turnusmäßig wieder an der Reihe die Altpapiersammlung in Hambrücken durchzuführen. 13 fließige Helfer fanden sich am Morgen in der Ortsmitte in Hambrücken ein, um mit Hilfe der 3 Sammelfahrzeuge die Aufgabe in Angriff zu nehmen. Der anfangs bedeckte Himmel sorgte dafür, dass die Temperaturen nicht allzu schnell stiegen, so dass ein Großteil der Arbeit noch unter angenehmen Temperaturen erledigt werden konnte. Lediglich ein Teil der Mannschaft musste das Sammeln bis in den frühen Nachmittag fortsetzen, wobei die Kräfte zusehens schwanden. Dabei tat es gut, dass sich die Helfer in einer kurzen Pause in der Thomastraße stärken konnten, wo Hilde Wirth eine Stärkung vorbereitet hatte. Auch zum Abschluß trafen wir dort wieder zusammen und konnten die verbrauchten Energien auftanken.

Der NABU bedankt sich ganz herzlich bei allen Helfern, die sich beim Sammeln oder bei der Organisation und Verpflegung beteiligt haben. Die Altpapiersammlung leistet einen wichtigen Beitrag unser Vereinskonto zu stärken, um auch zukünftig alle uns bietenden Möglichkeiten im Naturschutz nutzen zu können.


Betriebsausflug der NABU Landesgeschäftsstelle Baden – Württemberg in die Saalbachniederung

Franz Debatin (NABU) und Herr Hambsch (Stadt Bruchsal) erläutern das Naturschutzprojekt Saalbachniederung.

Franz Debatin (NABU) und Herr Hambsch (Stadt Bruchsal) erläutern das Naturschutzprojekt Saalbachniederung.

Der Betriebsausflug der NABU Landesgeschäftsstelle in Stuttgart führte in diesem Jahr in die Saalbachniederung. Eingeladen waren hierzu auch die Mitarbeiter der NABU Bezirksgeschäftsstellen, des NABU Vogelschutzzentrums Mössingen sowie Hans – Otto Gässler und Artur Bossert als Vertreter des NABU Kreisverbandes Karlsruhe. Auch Berthold Hamsch vom Planungsamt der Stadt Bruchsal war der Einladung gefolgt. Nach der Ankunft in Hambrücken wurden die 40 Teilnehmer, darunter auch der NABU Landesvorsitzende André Baumann und Geschäftsführer Uwe Prietzel von Franz Debatin begrüßt. Zu Fuß ging es zum Gebäude des HCC, dort warteten bereits Tobias Schönek und Thomas Krempel mit ihren Traktoren und Anhängern für den Weitertransport in die Saalbachniederung. Auf den ausgelegten Heuballen konnten die Teilnehmer Platz nehmen und die Traktoren fuhren das Gewann Neuwiesen, rechts der Saalbach bei der Hakenschleuse an. Von dort aus erfolgte eine Wanderung durch die Saalbachwiesen bis zum NABU Feuchtgebiet. Unterwegs wurde vom NABU Hambrücken ausführlich die bisherige Entwicklung des Naturschutzprojektes Saalbachniederung geschildert und Berthold Hamsch erläuterte die Chancen des größten zusammenhängenden Wiesengeländes in Nordbaden hinsichtlich einer zukünftigen Weiterentwicklung im Sinne des Naturschutzes.

Als Höhepunkt der Exkursion in der Saalbachniederung hatte sich der NABU Hambrücken etwas besonderes einfallen lassen. Mit Hilfe eines LKW

Der Hubsteiger der Fa. Gredler&Söhne ermöglichte den Blick aus 35 Meter Höhe.

Der Hubsteiger der Fa. Gredler&Söhne ermöglichte den Blick aus 35 Meter Höhe.

Hubsteigers der Firma Gredler& Söhne konnten sich die Teilnehmer 35 Meter hoch fahren lassen, um die Saalbachwiesenlandschaft einmal von oben aus der Perspektive eines Storches bestaunen zu können. Hiervon haben alle anwesenden Personen Gebrauch gemacht und es gab keinen, der von dieser Aussicht nicht begeistert war. Anschließend ging es zur Grillhütte, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Dankenswerter Weise hatte sich dort auch Bürgermeister Ackermann eingefunden, um die Mitarbeiter der NABU Landesgeschäftsstelle von Seiten der Gemeinde Hambrücken zu begrüßen. Um 14.30 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Bruchsal, wo nach einer kurzen Schlossbesichtigung im Cafe am Schloss der diesjährige Ausflug der NABU Landesgeschäftsstelle endete, verbunden mit einem herzlichen Dank an den NABU Hambrücken für einen unvergesslichen Tag.

Der NABU Hambrücken bedankt sich bei Bürgermeister Ackermann recht herzlich für die Begrüßung der Gäste. Herzlichen Dank auch an Tobias Schönek und Thomas Krempel, der im Auftrag von Michael Heneka tätig war. Auch bei der Firma Gredler& Söhne möchten wir uns dafür bedanken, dass sie den LKW Hubsteiger und einen Fahrer für die Veranstaltung  kostenfrei zur Verfügung stellte.  Dieser Dank gilt gleichermaßen unseren Mitgliedern Lore Breuer, Hilde Wirth sowie Martin Wetzel und Hans Josef Wetzel für ihre Mithilfe bei der Grillhütte.

Die Teilnehmer des Betriebsausflugs der NABU Landesgeschäftsstelle.

Die Teilnehmer des Betriebsausflugs der NABU Landesgeschäftsstelle.


NABU pflegt Streuobstwiese

Arbeitseinsatz Streuobstpflege

Arbeitseinsatz Streuobstpflege

Nachdem Ende Juni bereits in Zusammenarbeit von NABU und NAJU das Streuobstgrundstück des NABU in der Saalbachniederung gemäht und abgeräumt wurde stand Anfang Juli noch eine weitere Streuobstwiese auf dem Programm. Dabei handelte es sich um ein Grundstück mit verschiedenen Obstbäumen am Ortsrand von Hambrücken, die vor mehreren Jahren in Rahmen des Biotopvernetzungsarbeitskreises von Gemeinde und NABU angelegt wurde. Einige fleißige Helfer (zugegebenermaßen in diesem Fall vor allem Helferinnen) fanden sich am Vormittag des 04. Juli trotz heißer Temperaturen auf der Fläche ein, um das zuvor gemähte Gras zusammenzurechen.

Der NABU Hambrücken bedankt sich bei allen, die sich an dem Arbeitseinsatz beteiligt haben.


Nächste NAJU Gruppenstunde Juli: Was wären wir ohne Bienen ?

HonigbieneBienen sind nicht nur geniale Baumeister und können hunderte von Düften unterscheiden, sie leisten auch Unglaubliches für den ganzen Planeten. Sie haben einen Anteil von 80% an der gesamten Bestäubung, dabei besuchen sie 2.000- 3.000 Wild- und Nutzpflanzen. Ohne die Bienen würde das gesamte Nahrungsnetz zusammen brechen, denn ohne Bestäubung tragen die Pflanzen keine Früchte und bilden auch keinen Samen. Wussten sie, dass eine Arbeitsbiene in ihrem kurzen Leben rund 8.000 Kilometer zurücklegt, dass für ein Glas Honig Millionen von Blüten angeflogen werden und die Bienen dabei eine Strecke zurücklegen, mit der sie auch 3 mal die Erde umrunden könnten.

Im Gegensatz zu ihren Schwestern, den Wildbienen, lebt die Honigbiene in einem Bienenstaat. Wie das Zusammenleben und ­-arbeiten funktioniert und wie der Honig ins Glas kommt, das erfahren wir in der nächsten Gruppenstunde am Samstag, 25.07.2015: Wir besuchen die Bienenstöcke von Herrn Anton Kremer und bekommen einen Einblick in seine Arbeit als Imker, eine Honig- Verkostung steht auf auch dem Programm. Wir treffen uns mit den Fahrrädern um 9.30 Uhr am Grünabfallsammelplatz beim Hebewerk, bei gutem Wetter bleiben wir auf dem Bienengrundstück und die Kinder können um 12.00 Uhr wieder am Treffpunkt abgeholt werden. Die Kinder benötigen wettergemäße Kleidung und ausreichend Getränke für den Vormittag.

Um besser planen zu können, bitte wir um eine kurze Anmeldung per Mail oder Telefon.

Mail: mail@nabu-hambruecken.com

Telefon: 07255/ 3970411 (Lore Breuer)

Für unsere Gruppenstunde erheben wir einen Unkostenbeitrag in Höhe von 3,00 Euro, NABU- und NAJU- Mitglieder sind natürlich frei.

Viele Grüße und bis bald

Das NAJU- Team


Weiterer Erfolg für NABU Hambrücken im Artenschutz: Drosselrohrsänger hat sich in der Saalbachniederung angesiedelt und erfolgreich gebrütet

Drosselrohrsänger; Foto: Helmut Klaus

Drosselrohrsänger –  Foto: Helmut Klaus

Als der NABU Hambrücken am 11. Mai dieses Jahres in seinem Feuchtgebiet am Saalbach den lautstarken Gesang von einem Drosselrohrsänger hörte, ist er zunächst von einem Durchzügler ausgegangen. Zum Erstaunen unseres Vereins war der Gesang des Drosselrohrsängermännchens auch drei Wochen später noch zu hören und mit jedem weiteren Tag wuchs die Hoffnung, dass es zur Ansiedlung kommt. Schwierig wurde es ab der vierten Woche, weil der größte Vertreter unserer einheimischen Rohrsängerarten (Schilfbewohner) dann das Singen weitgehend einstellte. Nur durch das intensive Beobachten seines Revieres ist es dem NABU Hambrücken gelungen, ab und an einen Drosselrohrsänger zu sichten und so seine weitere Anwesenheit festzustellen. Seit dem 6. Juli besteht nun Gewissheit, es ist nicht nur zur Ansiedlung gekommen, sondern das Drosselrohrsängerpaar hat auch erfolgreich gebrütet. Acht Wochen nach der Entdeckung dieser Vogelart in der Saalbachniederung wurden junge Drosselrohrsänger auf Schilfhalmen beobachtet, die von einem der Altvögel gefüttert wurden. Wie hoch dieses Ereignis einzustufen ist zeigt sich daran, dass selbst im bekannten Naturschutzgebiet Wagbachniederung bei Waghäusel seit Jahren kein Drosselrohrsänger mehr gebrütet hat, obwohl sich dort das größte Schilfgebiet in Nordbaden befindet. Der NABU Hambrücken freut sich sehr über diesen beachtlichen Erfolg seiner Anstrengungen für den Natur – und Artenschutz. Das zielstrebige Vorgehen unseres Vereins, Flächen in der Saalbachniederung zu kaufen und darauf wertvolle sowie dauerhaft sichere Lebensräume zu entwickeln, machen solche Erfolge erst möglich.

Der selten gewordene Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) lebt im dichten Schilf und Ufergebüsch von Seen, Teichen, Mooren und Flüssen. Sein Brutbestand in Baden-Württemberg erstreckt sich derzeit auf ca 50 – 90 Brutpaare. Die Art gilt als stark gefährdet und wird in der Roten Liste Baden-Württembergs in „Kategorie 1 – Vom Aussterben bedroht“ geführt.


Wir waren im Heu! – NAJU Einsatz Streuobstwiesenpflege

NAJU StreuobstpflegeAm Samstag, 20.06.2015, stand ein Arbeitseinsatz auf unserer Streuobstwiese in der Saalbachniederung im Mittelpunkt unserer Gruppenstunde, 6 gut gelaunte Kinder hatten sich um 9.30 Uhr eingefunden, um das abgemähte Gras zusammen zu rechen. Mit diesen Aktionen möchten wir nicht nur das Bewusstsein für unsere Umwelt wecken, sondern auch einen Eindruck über die Aufgaben des NABU Hambrücken geben.

Auch ein kurzer Regenschauer zu Beginn konnte den Tatendrang der Kinder nicht stoppen, alle Arbeitsgeräte kamen zum Einsatz und die Arbeit ging meist gut von der Hand. Teilweise war das Gras doch schwer zu bewegen, da hatten wir alle gut zu tun. Aber auch der Spaß kam an diesem Vormittag nicht zu kurz, alle Heuhaufen wurden auf ihre „Standfestigkeit“ hin überprüft und erklommen, besprungen,… Nach einer ausgiebigen Spielpause ging es zum Endspurt, unser Ziel war es, den größten Heuhaufen zusammen zu tragen und die der Erwachsenen zu toppen. Das haben wir auch geschafft.

Bei dieser Arbeit sind uns auch ein paar Käfer und eine Langfühlerheuschrecke über den Weg gelaufen, die wir ausgiebig beobachtet konnten. Und, wir haben die Gelegenheit genutzt, einen Nistkasten zu säubern. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann schon wieder zurück Richtung Hambrücken.

Für unsere Kinder war es ein ereignisreicher Einsatz, der sichtlich Spaß gemacht hat. Danke an alle kleinen und großen Helfer für die Arbeit.NAJU Streuobstpflege

Danken möchten wir auch Sarah Notheisen, die als neues NABU- Mitglied gleich mitgeholfen hat und uns mit ihrem biologischen Fachwissen in Zukunft unterstützen wird. Wir freuen uns sehr über die Verstärkung in unserer NAJU- Gruppe.

Unsere letzte Gruppenstunde vor den Sommerferien findet am 25.07.2015 statt, das Thema geben wir rechtzeitig bekannt.

Und am 03.08.2015 haben wir das Ökomobil zum diesjährigen Ferienprogramm eingeladen, es bietet ein abwechslungsreiches Programm zum Thema „Wiese und Wald“.

Sommerliche Grüße wünscht das NAJU- Team


Die Wiese lebt !

IMG_4073Am Samstag, 16.05.2015, führte uns ein kleiner Ausflug in die Saalbachniederung, dieses in sich geschlossene Wiesengebiet zeichnet sich durch großflächige, extensiv genutzte Wiesen aus. Und mit seinem artenreichen Grünland gedeiht hier eine vielfältige Pflanzenwelt, die zugleich Nahrungsbasis und Lebensraum unzähliger Tiere ist.

Eine dieser Magerwiesen haben wir uns an diesem Vormittag etwas näher angeschaut, sie ist im Besitz des NABU- Landesverbandes und liegt in Waldnähe.

Zu Beginn hatten die Kinder die Gelegenheit, sich auf der Wiese umzuschauen und die unterschiedlichsten Pflanzen zusammen zu tragen, um sie anschließend mit Hilfe unserer mitgebrachten Fachliteratur zu bestimmen. Schon hier fiel uns die Vielfalt sowohl bei den Blumen als auch bei den Tieren auf, sodass sich die Kinder in 2 Gruppen aufteilten. Nach dem ersten „Ausschwärmen“ konnten wir 15 der gesammelten Blumen eindeutig bestimmen, von Habichtskraut über Kreuzblume bis zur Wolfsmilch erhielten wir einen ersten Eindruck über den Pflanzenbestand dieser Wiese. Dann galt es, die essbaren Wildpflanzen aus dieser bunten Palette herauszufinden, dazu nahmen wir einen speziellen Pflanzenführer zur Hand. Es blieben uns noch 6 Pflanzen für unseren Wildkräuterquark und die Kinder machten sich erneut in Kleingruppen auf die Suche. Nach dem Sammeln wurden sie gewaschen, getrocknet, die Blätter z.B. vom Sauerampfer kleingeschnitten oder die Blüten z.B. von der Wiesenglockenblume abgezupft. Leider konnten wir die jungen Blätter der Rotbuche nicht verspeisen, das hatten schon viele Raupen probiert. Schon die Zubereitung bereitete allen großen Spaß und unser Quark erhielt so die richtige Würze und eine tolle Farbe.

Bis zum gemeinsamen Essen hatten die Kinder dann die Möglichkeit, mit den gesammelten Blüten zu basteln. Sie konnten sich eine bunte Farbpalette zusammenstellen und Blüten nach Wahl aufkleben. Ein Kind fand nach längerem Erkunden der Wiese alle Regenbogenfarben. Oder sie hatten die Möglichkeit, mit Pflanzen zu malen und sich so z.B. einen bunten Anhänger zu gestalten.IMG_4085

Aber nicht nur die Pflanzen zeigten die besagte Vielfalt, auch in Bezug auf die Tierwelt machten wir viele Entdeckungen. In der Bodenschicht fanden wir Mauselöcher und viele Eingänge von Erdhummelwohnungen, in der Streuschicht tummelten sich verschiedene Käfer, davon war der 4 cm große Lederlaufkäfer der imposanteste. In Blatt- und Stängelschicht fanden wir verschiedene Spinnen, Marienkäfer und vor allem die Wiesen- Schaumzikade und in der Blütenschicht tummelten sich Hummeln, Wildbienen und auch eine Hornisse wurde gesichtet. Hier waren vor allem die Jungs sehr aktiv und erfolgreich.

IMG_4089Zum Abschluss ließen wir uns in gemütlicher Runde die Butterbrote mit Kräuterquark schmecken, größere Wildpflanzenstücke wurden von wenigen aussortiert. Es hat den meisten richtig gut geschmeckt und am besten hat uns ein Kommentar gefallen:       “ Also, heute habe ich doch `was gelernt. Wenn wir `mal unterwegs sind und wir Hunger haben, weiß ich, was ich essen kann.“

Ach ja, und noch etwas hat vor allem die Kinder gefreut, die im Februar bei der Nistkasten- Putzaktion dabei waren: Unser „NAJU- Nistkasten ist bewohnt, ein Kohlmeisenpaar hatte alle Schnäbel voll zu tun, seine Jungvögel satt zu bekommen.

Mit vielen Eindrücken und „Verstecken spielen“ ließen wir den Vormittag ausklingen.

Wir wünschen allen Kindern erholsame Pfingstferien, viele Grüße

Das NAJU- Team