Monatliche Archive: April 2015


Die Kinder NAJU- Gruppe wieder im Einsatz!

Bild1In unserer letzten Gruppenstunde am Samstag, 18.04.2015, konnten wir eines unserer Ziele, den Naturschutz, ganz praktisch umsetzen: 14 tatkräftige Kinder unserer NAJU- Gruppe hatten sich um 10.00 Uhr an der Grillhütte eingefunden, um in der Umgebung Müll zu sammeln.

In einem einführenden Gespräch schauten wir uns zunächst einen Teil des Mülls an, der bei uns täglich anfällt und entweder weiter verwertet oder entsorgt wird. Hier kannten sich einige Kinder schon richtig gut aus und wir stellten fest: egal, was mit dem ganzen Müll geschieht, der „beste“ Müll ist der, der erst gar nicht produziert wird. Das wir als Verbraucher hier entscheidend mitwirken können, wird anhand der vielen Plastiktüten deutlich, die täglich an den Kassen der Geschäfte ausgeteilt werden. Wussten sie, dass in der Minute 10.000 Tüten verbraucht werden und man mit ihnen 46-mal den Äquator umrunden kann, wenn sie aneinander gelegt werden. Dabei wird eine Plastiktüte im Schnitt nur 25 Minuten genutzt, aber 260 Mio. Liter Erdöl verbraucht. Und es dauert mehrere 100 Jahre, bis sie verrotten.

Im Anschluss daran konnte es losgehen: Zunächst gingen wir zum Dachs- und Fuchsbau im nahe gelegenen Wald, dort hatte Marvin im Dezember die Idee, Müll zu sammeln. Hier lagen natürlich noch der verrostete Blechkanister und der Plastikmüll. Weiter ging es auf dem Weg am Wald entlang Richtung Hundeplatz, wobei wir rechts und links den Grünstreifen entlang des Weges säuberten. In einem Seitenweg machten wir dann eine erstaunliche Entdeckung, hier hatte jemand eine große Menge Verpackungsfolien und ein großes Metallgestell entsorgt. Die Kinder hätten am liebsten alles gleich mitgenommen, aber die Menge und vor allem das Gewicht überschritten doch unsere Transportmöglichkeiten. Wir werden im Rathaus Bescheid geben, dass der Müllhaufen abtransportiert werden kann.

Danach machten wir uns auf den Weg zum Vogelparkspielplatz, unterwegs sammelten wir vor allem Plastikmüll und Papiertaschentücher vom Wegesrand. In der Nähe des Spielplatzes lohnte sich vor allem unser Einsatz: Plastik, Pappe, Glasflaschen, Glassplitter, Taschentücher, Metallgestänge, eine große Plane, alles wurde von den fleißigen Helfern eingesammelt. Zum Glück hatte uns der Bauhof 10 Müllzangen ausgeliehen, so ging die Arbeit doch etwas einfacher von der Hand.Bild2

Durch den Wald zurück ging es wieder zur Grillhütte, hier hatte jeder die Möglichkeit, eine NABU- Stofftasche individuell mit einem eigenen Motiv zu gestalten. Stofftaschen sind ökologisch zwar auch nicht ganz einwandfrei, es können damit aber viele Plastiktüten eingespart werden.

Zum Abschluss gab es zur Stärkung für alle fleißigen Helfer Grillwürstchen im Weck, alle hatten mittlerweile Hunger bekommen und freuten sich über das gemeinsame Essen.

Bild3Wir danken allen Kindern für diesen erfolgreichen Einsatz, wir finden es klasse, wenn wir uns zusammen für die Natur engagieren. Daran können sich alle, die ihren Müll achtlos liegen lassen oder wegwerfen, mal ein Beispiel nehmen. Danken möchten wir auch Anna Rikeit aus Graben- Neudorf, sie ist seit kurzem NABU- Mitglied und hat uns nun schon zum 2. Mal unterstützt.

Viele sonnige Frühlingsgrüße

Das NAJU- Team


Rückblick 2014

Auch das Jahr 2014 konnte von Seiten des NABU Hambrücken wiederum als sehr erfolgreich eingestuft werden. Entsprechend unserer langfristigen Naturschutzstratgie der Flächensicherung durch Erwerb konnten in diesem Jahr insgesamt 5,3 ha Fläche in der Saalbachniederung in das Eigentum des NABU überführt werden und stehen somit für zukünftige Entwicklungen im Sinne des Naturschutzes zur Verfügung. Wir bedanken uns in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich, bei allen Spendern (ob Privatperson, Unternehmen oder NABU-Gruppe), die uns in diesem Engangement unterstützen, bzw. es überhaupt ermöglichen. Gefreut hat uns dabei auch, dass wir 2014 einen der ersten Preise im EDEKA- Wettbewerb „Unsere Heimat & Natur“ gewinnen konnten und damit weitere 5.000 € als Unterstützung für unser Naturschutzprojekt Saalbachniederung erhielten.

Die Ergebnisse unserer Arbeit ließen sich zum einen an unserem Storchenprojekt beobachten, bei dem in der Saalbachniederung wieder 3 Jungstörche groß gezogen werden konnten und zum anderen an der zunehmenden Zahl an Arten, die mittlerweile im Zug oder dauerhaft den Bereich der NABU-Flächen am Saalbach aufsuchen. Erwähnenswert hierbei sind sicherlich die wiederholte Sichtung von Schwarzstorch, Kranich, Löffler oder dem Großen Brachvogel in der Saalbachniederung. Im Spätsommer konnten nahezu 100 Störche auf den Wiesen beobachtet werden.

Im Rahmen unseres Engagements konnten wir zu Beginn des Jahres ein Freizeitgrundstück renaturieren, dabei mehrere Tonnen Müll entsorgen, und die Fläche wieder in einen Wiesenlebensraum zurück verwandeln.

Eine weitere Aufgabe des NABU Hambrücken liegt in der Betreuung der Amphibienwanderstrecke zwischen Forst und Hambrücken. Hier konnten 2014 durch den Einsatz zahlreicher Helfer ca. 1.000 Tiere (v.a. Erdkröten) sicher zu ihren Laichplätzen gebracht werden.

Ganz besonder gefreut hat den Verein, dass Anfang 2014 die NAJU-Gruppe „Waldohreulen“ wieder reaktiviert werden konnte. Hiermit haben wir die Möglichkeit bereits den Jüngsten Erlebnis und Begeisterung rund um die Natur spielersich zu vermitteln. Einmal im Monat findet hierzu eine thematische Gruppenstunde in Wald und Wiese statt.

Gesellige Ereignisse, wie unser mittlerweile traditionelles Familienfest im Herbst oder ein Wanderausflug in die Pfalz rundeten das Vereinsleben im Jahr 2014 ab.


Teichmolche an Amphibienwanderstrecke zwischen Forst und Hambrücken

Foto: Dieter Debatin

Foto: Dieter Debatin

In den letzten Wochen konnten immer wieder neben der überwiegenden Zahl der Erdkröten mehrere Teichmolche an der vom NABU Hambrücken betreuten Amphibienwanderstercke zwischen Forst und Hambrücken festgestellt werden. Grund genug für uns die Art hier in diesem Rahmen einmal etwas genauer vorzustellen:

Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) kommt in ganz West- und Mitteleuropa, einschließlich den Britischen Inseln vor. Er bewohnt vorzugsweise substratreiche und stark mit Wasserpflanzen bewachsene Kleingewässer wie Tümpel, Weiher, Auen, Kolke, krautige Gartenteiche und naturnahe Teiche in Parkanlagen. Es sind mitunter Gewässer, die sich im Sommer auch stark erwärmen können. Dieser sehr anpassungsfähige Schwanzlurch gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten Lurchen und ist Europas häufigste Molchart. Im nördlichen und mittleren Verbreitungsgebiet bevorzugt er das Flach- und Hügelland. Im Süden hingegen besiedelt der Teichmolch auch Gewässer im Gebirge bis in Höhenlagen von 1800 m.

Foto: Werner Debatin

Foto: Werner Debatin

Die Art ist bei reichhaltigem Wasserangebot eine aquatisch lebende Amphibienart. Noch nicht geschlechtsreife Teichmolche besiedeln nach vollzogener Metamorphose etwa zwei Jahre lang das Land. So lange dauert in etwa auch die Entwicklung zur Geschlechtsreife. Schon früh im Jahr erwacht der Teichmolch aus seiner Winterruhe, die stets an Land stattfindet. Bei günstigen Temperaturen wird die Winterruhe schon Ende Februar beziehungsweise Anfang März beendet. Als Winterquartiere dienen Höhlungen unter großen Wurzeln oder Steinen, aber auch Tierhöhlen und tief reichende Gehölz- und Felsspalten. Die Laichzeit findet zwischen den Monaten März und Mai statt. Der Teichmolch ist sowohl ein nachtaktiver, als auch ein tagaktiver Lurch. Zu seiner Nahrung gehören Kleinkrebse, Wasserflöhe, kleine Libellenlarven, aber auch an Froschlaich bedient er sich gerne. Sehr gut sind Molche in ihren Gewässern zu beobachten, wenn man sich ruhig am Gewässerrand verhält und das Wasser eine Zeit lang beobachtet. Molche suchen immer wieder mit schlängelnden Ruderbewegungen die Wasseroberfläche, um dort nach Luft zu schnappen.


Der Natur auf der Spur: Bundesweiter NaturErlebnisTag setzt Zeichen – NABU Hamrücken ist mit dabei!

Naturerlebnistag„Nur wer Natur kennt, kann Umwelt schützen“. Unter diesem Motto findet am 3. Mai 2015 überall in Deutschland bereits zum neunten Mal der NaturErlebnisTag statt. Auch der NABU Hambrücken ist mit dabei. Am 03. Mai können Erlebnishungrige die ganze Vielfalt der Natur beim NaturErlebnisTag in Hambrücken kennenlernen. „Es macht einfach Spaß, Leute in die Natur hinauszuführen. Und es ist ein tolles Gefühl, mit unserer Aktion Teil einer bundesweiten Initiative zu sein, die mithilft, dass Menschen wieder ihre natürlichen Lebensgrundlagen entdecken.“,so Franz Debatin vom NABU Hambrücken im Vorfeld der Aktion.

„Ziel des NaturErlebnisTages ist es, den Leuten ohne erhobenen Zeigefinger die ganze Faszination der Natur ebenso zu vermitteln, wie Zusammenhänge in der Landschaft“, erklärt Claus-Peter Hutter von der baden-württembergischen Umweltakademie, welche im Zusammenwirken mit den Umweltakademien der anderen Länder und weiteren Partnern den NaturErlebnisTag ins Leben gerufen hat.

Hutter begrüßt die große Bereitschaft zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer bei Wandervereinen, Natur- und Umweltverbänden, Heimatorganisationen, Naturparks, Naturschutzzentren, Freilichtmuseen und vielen anderen Institutionen am bundesweiten NaturErlebnisTag mitzumachen und damit einen wichtigen Beitrag für eine stärkere Sensibilisierung in Sachen Natur und Landschaft zu leisten. Der NaturErlebnisTag ist, nach Mitteilung der Umweltakademie, auch ein Beitrag gegen die immer größer werdende Wissenserosion in Sachen Natur und Umwelt.

An rund 1.300 Orten bundesweit besteht für Familien und auch alle anderen Interessenten die Möglichkeit, die ganze Faszination der Natur kennenzulernen, den Geheimnissen der Tiere und Pflanzen in Wald und Flur auf die Spur zu kommen oder auch ökologische Zusammenhänge näher zu ergründen. Denn überall stehen fachkundige Gesprächspartner und viele freiwillige Helfer zur Verfügung, die ganz ohne erhobenen Zeigefinger ihre Gäste bei den jeweiligen Events mit dem Thema Natur, Landschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit vertraut machen.

Das gesamte Programm für Baden-Württemberg für den NaturErlebnisTag am 3. Mai 2015 ist im Internet unter http://bw.deutscher-naturerlebnistag.de abrufbar.

Der NABU Hambrücken bietet am 03. Mai das folgende Programm:

  • 9:00 Uhr unter dem Motto „Naturerlebnis Saalbachwiesen“ eine Exkursion in das größte zusammenhängende Wiesengebiet Nordbadens (Treffpunkt Hundeplatz, Heuweg Hambrücken).
  • 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr ein buntes Programm mit Kaffee, Kuchen und Streuobstsäften für Jung und Alt rund um die Grillhütte in Hambrücken.
  • 20:00 Uhr eine Hirschkäferexkursion in den Hardtwald unter dem Motto „Keine Angst vor großen Tieren“ (Treffpunkt Hundeplatz, Heuweg Hambrücken).

Nähere Informationen zum Programm der NABU Gruppe Hambrücken am NaturErlebnisTag finden Sie hier.